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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Von den Kräuteren.
[Spaltenumbruch] Erden/ etliche der wurtzeln hangen fünf oder
sechszehen finger lang aneinander/ und
werden hernach durch einen bruch unter-
scheiden.

Man macht ihne in Brasilien in grosser
menge in Zucker ein/ ehe aber solches ge-
schicht/ legt man ihne an die Sonne/ damit
seine überflüssige feuchtigkeit sich verzehre.
Es gehet aber dieser Jmber nicht allein in
Brasilien auff/ sondern auch schier in allen
Americanischen Ländern/ und wird beydes
durch den samen/ und durch die wurtzel fort-
gepflantzet: wiewol er auch hin und wider
viel von sich selbst wächst/ aber dieser ist
gantz gering und schlecht. Man bawet ihn
in einem fetten wohlgedüngten Erdreich/
unter dem schatten der Bäumen/ in war-
men Ländern im Mertzen. Die wurtzeln
theilet man in stücke/ die so groß wie ein
daum: solche stücke werden 5. oder 6. finger
weit von einander in tieffe gruben gesetzt/
mit Erde überschüttet/ und zur stunde be-
gossen/ ingleichem hernach alle wochen zwey
mahl angefeuchtet. Wenn sie nun herfür
gegangen/ muß man sie fleissig säuberen/
das Erdreich wol und behutsamlich auß-
rechten und jätten/ auff daß ihnen kein
schaden widerfahre. Die wurtzel samlet man
jährlich ein/ wenn die blätter welck worden/
welches gemeiniglich mit dem angehenden
Jenner geschicht.

Eigenschafft.

Der Jmber ist warm und trocken im drit-
ten grad: und hat viel Gewürtz-öhlichtes
flüchtiges saltz in sich/ auch daher fast glei-
che eigenschafften mit dem Kalmus/ Gal-
gan/ Pfeffer und übrigen Gewürtzen.

Gebrauch.

Welche von natur ein hitziges Geblüt ha-
ben/ die sollen nicht viel Jmber gebrauchen.
Kalter
magen.
Eßlust er-
wecken.
Verlurft
der mo-
natlichen
reinigung.
Blöd Ge-
sicht.
Wind.
Jn dem übrigen ist er dem kalten Magen
gut/ stärcket die däwung/ erwecket lust zur
speiß/ verzehret die wässerige feuchtigkeiten/
und beförderet die Monatliche Reinigung
der Weibern. Er hat auch die krafft das
blöde Gesicht zu stärcken; so man ihne mit
halb Kümmel-samen vermischt/ bißweilen
davon ein messerspitz voll in rothem Wein
einnimmet/ zertheilet er die Wind.

Die Jndianer stellen die grünen Jmber-
wurtzeln mit öhl/ saltz/ und essig wie ein
Salat angemacht/ zur Tafel mit den ersten
Speisen auff/ den Gästen dadurch eine Lust
des essens zu erwecken. Sie kochen den Jm-
der auch mit den Fischen und dem Fleisch.

Der in Jndien fürnemlich in Sina ein-
gemachte Jmber/ soll kein sonderliche schärf-
Ver-
schleimter
schwacher
magen.
Zäher
schleim auf
der brust.
Einge-
machter
Jngber.
fe in sich halten/ ist aber gleichwol den al-
ten Leuten dienlich/ wie auch dem kalten und
verschleimten schwachen Magen/ zerthei-
let die Wind/ und reiniget die Brust von
allem zähen Schleim. Zu Venedig/ An-
torff und anderen orten beitzet man den ge-
dörten Jmber in der schärffsten Laugen/ biß
er weich wird/ alßdenn begießt man ihne
underweilen mit frischem Brunn-wasser/
auff das alle schärffe der laugen verschwin-
de/ hernach wird er in Zucker eingemacht.

Gutes
Schlag-
wasser.

Es wird auß dem Jmber ein stärckendes
wasser also zubereitet. Nim Jmber/ Galgan/
[Spaltenumbruch] Muscatnuß/ Paradißkörner/ Nägelein/ Ae-
niß/ Mattkümmel jedes ein quintlein/ Sal-
bey/ Müntz/ rothe Rosen/ welschen Quen-
del/ Roßmarin/ Poley/ Camillen/ Miltz-
kraut/ Lavendel jedes ein handvoll/ schütte
darzu weissen Wein/ so viel daß er alles be-
decke/ und etwan eines daumens lang da-
rüber gehe/ laß es 24. stund einbeitzen/ und
rühre es bißweilen umb/ darnach destilliers
in einem gläsernen Kolben/ und behalte das
erste übergehende wasser absonderlich. Die-Schwache
Lebens-
geister/ kal-
te Kranck-
heiten/
Gicht/ kalt
gliederweh
lähmung
der glieder
vom schlag
zusammen-
ziehung der
spannade-
ren/ un-
fruchtbar-
keit der
weibern.

ses wasser stärcket die Lebens-geister/ ist gut
für alle Kranckheiten/ welche von kalten
feuchtigkeiten herrühren/ dienet wider das
Gicht/ kalt Gliederweh/ Paralysin oder Läh-
mung der Gliedern vom Schlag/ zusam-
men-ziehung der Spann-adern/ und Un-
fruchtbarkeit der Weibern; man kan dar-
von nach belieben ein paar löffel voll neh-
men.

Gute Jngber-Magentäfelein bereite also:
Nim Zimmet/ frische Citronen-schalen/ Mu-
scatnuß jedes ein halb loth/ Nägelein/ Mu-
scatblust jedes ein quintlein/ zerhacke alles
rein undereinander/ mische 3. loth rein ge-Magen-
täfelein/
oder geba-
ckener Jn-
gwer.
Schwa-
cher magen/
schlechte
däwung/
Magen-
ernditeten
nach dem
volsauffen.

stossenen Jngber darunder; rühre solch pul-
ver in zwey pfund mit Rosenwasser verlasse-
nen Zucker/ und mache Morsellen oder lan-
ge breite viereckichte Magentäfelein darauß/
welche den schwachen Magen stärcken;
die däwung beförderen/ alle cruditeten des
Magens und der Därmen verzehren/ hie-
mit denen auch dienlich zu essen/ welche sich
den vorgehenden Tag mit überflüssigem
Wein wol beladen.



CAPUT XXXVII.
[Abbildung] Zitwen. Zedoaria.
Namen.

ZItwen heißt Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. La-
teinisch/ Zadura, Zaduar, Zedoaria, Zu-
da.
Jtaliänisch/ Zedoaria. Frantzösisch/
Cretonart. Niderländisch/ Fedoar.

Ge-

Von den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch] Erden/ etliche der wurtzeln hangen fuͤnf oder
ſechszehen finger lang aneinander/ und
werden hernach durch einen bruch unter-
ſcheiden.

Man macht ihne in Braſilien in groſſer
menge in Zucker ein/ ehe aber ſolches ge-
ſchicht/ legt man ihne an die Sonne/ damit
ſeine uͤberfluͤſſige feuchtigkeit ſich verzehre.
Es gehet aber dieſer Jmber nicht allein in
Braſilien auff/ ſondern auch ſchier in allen
Americaniſchen Laͤndern/ und wird beydes
durch den ſamen/ und durch die wurtzel fort-
gepflantzet: wiewol er auch hin und wider
viel von ſich ſelbſt waͤchſt/ aber dieſer iſt
gantz gering und ſchlecht. Man bawet ihn
in einem fetten wohlgeduͤngten Erdreich/
unter dem ſchatten der Baͤumen/ in war-
men Laͤndern im Mertzen. Die wurtzeln
theilet man in ſtuͤcke/ die ſo groß wie ein
daum: ſolche ſtuͤcke werden 5. oder 6. finger
weit von einander in tieffe gruben geſetzt/
mit Erde uͤberſchuͤttet/ und zur ſtunde be-
goſſen/ ingleichem hernach alle wochen zwey
mahl angefeuchtet. Wenn ſie nun herfuͤr
gegangen/ muß man ſie fleiſſig ſaͤuberen/
das Erdreich wol und behutſamlich auß-
rechten und jaͤtten/ auff daß ihnen kein
ſchaden widerfahre. Die wurtzel ſamlet man
jaͤhrlich ein/ wenn die blaͤtter welck worden/
welches gemeiniglich mit dem angehenden
Jenner geſchicht.

Eigenſchafft.

Der Jmber iſt warm und trocken im drit-
ten grad: und hat viel Gewuͤrtz-oͤhlichtes
fluͤchtiges ſaltz in ſich/ auch daher faſt glei-
che eigenſchafften mit dem Kalmus/ Gal-
gan/ Pfeffer und uͤbrigen Gewuͤrtzen.

Gebrauch.

Welche von natur ein hitziges Gebluͤt ha-
ben/ die ſollen nicht viel Jmber gebrauchen.
Kalter
magen.
Eßluſt er-
wecken.
Verlurft
der mo-
natlichen
reinigung.
Bloͤd Ge-
ſicht.
Wind.
Jn dem uͤbrigen iſt er dem kalten Magen
gut/ ſtaͤrcket die daͤwung/ erwecket luſt zur
ſpeiß/ verzehret die waͤſſerige feuchtigkeiten/
und befoͤrderet die Monatliche Reinigung
der Weibern. Er hat auch die krafft das
bloͤde Geſicht zu ſtaͤrcken; ſo man ihne mit
halb Kuͤmmel-ſamen vermiſcht/ bißweilen
davon ein meſſerſpitz voll in rothem Wein
einnimmet/ zertheilet er die Wind.

Die Jndianer ſtellen die gruͤnen Jmber-
wurtzeln mit oͤhl/ ſaltz/ und eſſig wie ein
Salat angemacht/ zur Tafel mit den erſten
Speiſen auff/ den Gaͤſten dadurch eine Luſt
des eſſens zu erwecken. Sie kochen den Jm-
der auch mit den Fiſchen und dem Fleiſch.

Der in Jndien fuͤrnemlich in Sina ein-
gemachte Jmber/ ſoll kein ſonderliche ſchaͤrf-
Ver-
ſchleimter
ſchwacher
magen.
Zaͤher
ſchleim auf
der bruſt.
Einge-
machter
Jngber.
fe in ſich halten/ iſt aber gleichwol den al-
ten Leuten dienlich/ wie auch dem kalten und
verſchleimten ſchwachen Magen/ zerthei-
let die Wind/ und reiniget die Bruſt von
allem zaͤhen Schleim. Zu Venedig/ An-
torff und anderen orten beitzet man den ge-
doͤrten Jmber in der ſchaͤrffſten Laugen/ biß
er weich wird/ alßdenn begießt man ihne
underweilen mit friſchem Brunn-waſſer/
auff das alle ſchaͤrffe der laugen verſchwin-
de/ hernach wird er in Zucker eingemacht.

Gutes
Schlag-
waſſer.

Es wird auß dem Jmber ein ſtaͤrckendes
waſſer alſo zubereitet. Nim Jmber/ Galgan/
[Spaltenumbruch] Muſcatnuß/ Paradißkoͤrner/ Naͤgelein/ Ae-
niß/ Mattkuͤmmel jedes ein quintlein/ Sal-
bey/ Muͤntz/ rothe Roſen/ welſchen Quen-
del/ Roßmarin/ Poley/ Camillen/ Miltz-
kraut/ Lavendel jedes ein handvoll/ ſchuͤtte
darzu weiſſen Wein/ ſo viel daß er alles be-
decke/ und etwan eines daumens lang da-
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Lebens-
geiſter/ kal-
te Kranck-
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der glieder
vom ſchlag
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ziehung deꝛ
ſpannade-
ren/ un-
fruchtbar-
keit der
weibern.

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fuͤr alle Kranckheiten/ welche von kalten
feuchtigkeiten herꝛuͤhren/ dienet wider das
Gicht/ kalt Gliederweh/ Paralyſin oder Laͤh-
mung der Gliedern vom Schlag/ zuſam-
men-ziehung der Spann-adern/ und Un-
fruchtbarkeit der Weibern; man kan dar-
von nach belieben ein paar loͤffel voll neh-
men.

Gute Jngber-Magentaͤfelein bereite alſo:
Nim Zim̃et/ friſche Citronen-ſchalen/ Mu-
ſcatnuß jedes ein halb loth/ Naͤgelein/ Mu-
ſcatbluſt jedes ein quintlein/ zerhacke alles
rein undereinander/ miſche 3. loth rein ge-Magen-
taͤfelein/
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daͤwung/
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nach dem
volſauffen.

ſtoſſenen Jngber darunder; ruͤhre ſolch pul-
ver in zwey pfund mit Roſenwaſſer verlaſſe-
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ge breite viereckichte Magentaͤfelein darauß/
welche den ſchwachen Magen ſtaͤrcken;
die daͤwung befoͤrderen/ alle cruditeten des
Magens und der Daͤrmen verzehren/ hie-
mit denen auch dienlich zu eſſen/ welche ſich
den vorgehenden Tag mit uͤberfluͤſſigem
Wein wol beladen.



CAPUT XXXVII.
[Abbildung] Zitwen. Zedoaria.
Namen.

ZItwen heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. La-
teiniſch/ Zadura, Zaduar, Zedoaria, Zu-
da.
Jtaliaͤniſch/ Zedoaria. Frantzoͤſiſch/
Cretonart. Niderlaͤndiſch/ Fedoar.

Ge-
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[351/0367] Von den Kraͤuteren. Erden/ etliche der wurtzeln hangen fuͤnf oder ſechszehen finger lang aneinander/ und werden hernach durch einen bruch unter- ſcheiden. Man macht ihne in Braſilien in groſſer menge in Zucker ein/ ehe aber ſolches ge- ſchicht/ legt man ihne an die Sonne/ damit ſeine uͤberfluͤſſige feuchtigkeit ſich verzehre. Es gehet aber dieſer Jmber nicht allein in Braſilien auff/ ſondern auch ſchier in allen Americaniſchen Laͤndern/ und wird beydes durch den ſamen/ und durch die wurtzel fort- gepflantzet: wiewol er auch hin und wider viel von ſich ſelbſt waͤchſt/ aber dieſer iſt gantz gering und ſchlecht. Man bawet ihn in einem fetten wohlgeduͤngten Erdreich/ unter dem ſchatten der Baͤumen/ in war- men Laͤndern im Mertzen. Die wurtzeln theilet man in ſtuͤcke/ die ſo groß wie ein daum: ſolche ſtuͤcke werden 5. oder 6. finger weit von einander in tieffe gruben geſetzt/ mit Erde uͤberſchuͤttet/ und zur ſtunde be- goſſen/ ingleichem hernach alle wochen zwey mahl angefeuchtet. Wenn ſie nun herfuͤr gegangen/ muß man ſie fleiſſig ſaͤuberen/ das Erdreich wol und behutſamlich auß- rechten und jaͤtten/ auff daß ihnen kein ſchaden widerfahre. Die wurtzel ſamlet man jaͤhrlich ein/ wenn die blaͤtter welck worden/ welches gemeiniglich mit dem angehenden Jenner geſchicht. Eigenſchafft. Der Jmber iſt warm und trocken im drit- ten grad: und hat viel Gewuͤrtz-oͤhlichtes fluͤchtiges ſaltz in ſich/ auch daher faſt glei- che eigenſchafften mit dem Kalmus/ Gal- gan/ Pfeffer und uͤbrigen Gewuͤrtzen. Gebrauch. Welche von natur ein hitziges Gebluͤt ha- ben/ die ſollen nicht viel Jmber gebrauchen. Jn dem uͤbrigen iſt er dem kalten Magen gut/ ſtaͤrcket die daͤwung/ erwecket luſt zur ſpeiß/ verzehret die waͤſſerige feuchtigkeiten/ und befoͤrderet die Monatliche Reinigung der Weibern. Er hat auch die krafft das bloͤde Geſicht zu ſtaͤrcken; ſo man ihne mit halb Kuͤmmel-ſamen vermiſcht/ bißweilen davon ein meſſerſpitz voll in rothem Wein einnimmet/ zertheilet er die Wind. Kalter magen. Eßluſt er- wecken. Verlurft der mo- natlichen reinigung. Bloͤd Ge- ſicht. Wind. Die Jndianer ſtellen die gruͤnen Jmber- wurtzeln mit oͤhl/ ſaltz/ und eſſig wie ein Salat angemacht/ zur Tafel mit den erſten Speiſen auff/ den Gaͤſten dadurch eine Luſt des eſſens zu erwecken. Sie kochen den Jm- der auch mit den Fiſchen und dem Fleiſch. Der in Jndien fuͤrnemlich in Sina ein- gemachte Jmber/ ſoll kein ſonderliche ſchaͤrf- fe in ſich halten/ iſt aber gleichwol den al- ten Leuten dienlich/ wie auch dem kalten und verſchleimten ſchwachen Magen/ zerthei- let die Wind/ und reiniget die Bruſt von allem zaͤhen Schleim. Zu Venedig/ An- torff und anderen orten beitzet man den ge- doͤrten Jmber in der ſchaͤrffſten Laugen/ biß er weich wird/ alßdenn begießt man ihne underweilen mit friſchem Brunn-waſſer/ auff das alle ſchaͤrffe der laugen verſchwin- de/ hernach wird er in Zucker eingemacht. Ver- ſchleimter ſchwacher magen. Zaͤher ſchleim auf der bruſt. Einge- machter Jngber. Es wird auß dem Jmber ein ſtaͤrckendes waſſer alſo zubereitet. Nim Jmber/ Galgan/ Muſcatnuß/ Paradißkoͤrner/ Naͤgelein/ Ae- niß/ Mattkuͤmmel jedes ein quintlein/ Sal- bey/ Muͤntz/ rothe Roſen/ welſchen Quen- del/ Roßmarin/ Poley/ Camillen/ Miltz- kraut/ Lavendel jedes ein handvoll/ ſchuͤtte darzu weiſſen Wein/ ſo viel daß er alles be- decke/ und etwan eines daumens lang da- ruͤber gehe/ laß es 24. ſtund einbeitzen/ und ruͤhre es bißweilen umb/ darnach deſtilliers in einem glaͤſernen Kolben/ und behalte das erſte uͤbergehende waſſer abſonderlich. Die- ſes waſſer ſtaͤrcket die Lebens-geiſter/ iſt gut fuͤr alle Kranckheiten/ welche von kalten feuchtigkeiten herꝛuͤhren/ dienet wider das Gicht/ kalt Gliederweh/ Paralyſin oder Laͤh- mung der Gliedern vom Schlag/ zuſam- men-ziehung der Spann-adern/ und Un- fruchtbarkeit der Weibern; man kan dar- von nach belieben ein paar loͤffel voll neh- men. Schwache Lebens- geiſter/ kal- te Kranck- heiten/ Gicht/ kalt gliederweh laͤhmung der glieder vom ſchlag zuſammen- ziehung deꝛ ſpannade- ren/ un- fruchtbar- keit der weibern. Gute Jngber-Magentaͤfelein bereite alſo: Nim Zim̃et/ friſche Citronen-ſchalen/ Mu- ſcatnuß jedes ein halb loth/ Naͤgelein/ Mu- ſcatbluſt jedes ein quintlein/ zerhacke alles rein undereinander/ miſche 3. loth rein ge- ſtoſſenen Jngber darunder; ruͤhre ſolch pul- ver in zwey pfund mit Roſenwaſſer verlaſſe- nen Zucker/ und mache Morſellen oder lan- ge breite viereckichte Magentaͤfelein darauß/ welche den ſchwachen Magen ſtaͤrcken; die daͤwung befoͤrderen/ alle cruditeten des Magens und der Daͤrmen verzehren/ hie- mit denen auch dienlich zu eſſen/ welche ſich den vorgehenden Tag mit uͤberfluͤſſigem Wein wol beladen. Magen- taͤfelein/ oder geba- ckener Jn- gwer. Schwa- cher magẽ/ ſchlechte daͤwung/ Magen- ernditeten nach dem volſauffen. CAPUT XXXVII. [Abbildung Zitwen. Zedoaria. ] Namen. ZItwen heißt Griechiſch/ _. La- teiniſch/ Zadura, Zaduar, Zedoaria, Zu- da. Jtaliaͤniſch/ Zedoaria. Frantzoͤſiſch/ Cretonart. Niderlaͤndiſch/ Fedoar. Ge-

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/367>, abgerufen am 18.12.2024.