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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Das Erste Buch/
[Spaltenumbruch] grösse der Haselnüssen; sonsten findet man
in Engelland/ sonderlich in der Westmor-
landischen Provintz eine gattung dieser Ro-
sen mit fünffblättigen blumen/ und einem
Apffel/ so in der grösse kleiner birn wächst/
roth wird/ und viel weisse/ harte/ rundlichte/
mit wollen überzogene Samen in sich hat.
Rosa sylv. pomifera major nostras, Raji. Rosa
pomifera major, Park. parad.
XVII. Ein kleine röthlichte/ gefüllte/ nach
Zimmet riechende/ in den Gärten gezielte
Zimmet-rose/ so im anfang des Mäyen schon
blühet. Rosa odore Cinnamomi, flore pleno, C.
B.
minor rubello multiplicato flore, asperis spi-
nis armata, J. B. Cinnamomea multiplex, Park.

Dieses Geschlecht hat auch eine Gattung
mit einfachen blumen/ Rosa odore cinnamo-
mi simplex, C. B. cinnamomea floribus subru-
bentibus spinosa, J. B.
XVIII. Ein Reußische wilde Rose/ Rosa
sylv. Russica, Park.
XIX. Ein wilde Virginische Rose/ Rosa
sylvest. Virginiensis, Park.
XX. Die gemeine/ weisse/ halb oder gantz
gefüllte/ nichts oder schlecht riechende Rose/
Rosa alba vulgaris major, C. B. candida plena,
& semiplena, J. B.
XXI. Die kleine weisse Rose/ Rosa alba mi-
nor, C. B. Rosa lacteola, J. B.
XXII. Ein kleine wilde wolriechende weisse
Rose/ Rosa sylv. odorata flore albo, C. B. Rosa
humilis flore albo Clusii, J. B.
XXIII. Ein einfache/ fünffblättige/ oder
auch gefüllte/ nach Bisem riechende kleine
und grosse Rose/ Rosa moschata major, & mi-
nor flore simplici, J. B. Rosa moschata simplici
flore, C. B.
XXIV. Die immer-grünende weisse Bi-
sem-rose/ Rosa semper virens Clusii, J. B. mo-
schata semper virens, C. B.
XXV. Die gelbe/ einfache und gefüllte
Rose. Rosa lutea simplex & multiplex, C. B.
Rosa lutea flore simplici & pleno, J. B.
XXVI. Ein grünlicht/ oder blaulichte Ro-
se. Rosa subviridis & coerulea, C. B. J. B.
XXVII. Ein Oesterreichische wilde braun-
rothe Rose/ Rosa sylvestris Austriaca flore
phoeniceo, Park. punicea, Cornut.
XXVIII. Ein Monat-rose/ so der leib-
farben gemeinen Damascenischen Rosen
gleich/ aber alle Monat frisch herfürwächst/
Rosa omnium calendarum vulgo dicta; Rosa
Italica flore suaviter rubente pleno perpetua.
Ferrar.
XXIX. Eine weiß und roth geflammte ge-
füllte Rose/ Rosa rubro & albo variegata, Ro-
sa mundi vulgo dicta.
XXX. Die leibfarbe Franckfurter gefüll-
te Rose/ so viel blätter hat/ und sich nicht
vollkommen außdähnet/ Rosa Francof. Park.
parad.
Rosa inapertis floribus, alabastro crass.
Hort. Reg. Par.
XXXI. Die Hungarische gefüllte fleckich-
te Rose/ Rosa Hungarica, Park. parad.

Herr Wolffgang Jacob Dümler schreibet
zierlich von den Rosen in dem 18. Cap. seines
vermehrten Baum- und Obst-garten also:
Der Rosen-strauch ist gar wol bekant/ und
wird wegen seiner Blumen werth gehalten/
denn die Rose ist eine Königin der Blumen/
ein Schmuck der Erden/ eine Zier der Gär-
[Spaltenumbruch] ten/ eine Lust dem Gesicht/ eine Anmütig-
keit dem Geruch/ und dem Hertzen eine kräff-
tige Erquickung. Daher nicht wol ein Gärt-
lein/ wie klein auch dasselbige ist/ wird an-
zutreffen seyn/ darinnen nicht ein Rosenstock
zu finden. Dannenhero auch derselbe in den
Baumgärten sampt andern stauden gezielet
wird. Die Versetzung geschicht auff folgen-
de weise: Bald nach den Hunds-tagen/ auch
noch im Wintermonat werden die jungen
Rosenstöcklein außgegraben/ an den gipflen
beschnitten/ und wider in gut Erdreich ge-
setzt/ wiewol der Rosen-strauch in jedem
grund bekommet/ doch schöner und besser im
fetten erdreich. Der stock muß elen tieff gese-
tzet werden/ daß nur die gäbelein herfür ra-
gen/ und zwar also/ daß sie über ein schuh
hoch nicht sind/ denn je nidriger/ je besser:
wenn sie auch das erste Jahr lange zweige o-
der schosse treiben/ sollen doch dieselbe im fol-
genden Frühling biß an das Erdreich abge-
schnitten werden/ damit sie desto dicker wach-
sen und mehrere schoß treiben. So man aber
mit der Rosen-setzung biß nach dem Winter
gewartet/ da muß man achtung geben/ so
bald im Frühling das Erdreich offen wird/
das man die Rosen-sträuche setze/ damit sie
noch etwas safft von der Winter-feuchte er-
reichen/ ohne dieselbe kommen die Rosen-stö-
cke nicht leichtlich fort/ ob man sie gleich be-
giesset. Es ist auch in setzung der Rosenstöcke
des Monds alter zu beobachten. Es geschehe
nun dieselbe im Herbst oder im Frühling/
so muß dieselbe im abnemmen des Monds ge-
handlet werden. Will man sie tüngen/ solls
auch im abnehmen des Monds geschehen/
denn in solcher zeit beginnet der mist eher zu
faulen/ als im zunehmenden. Obwol die
Rosenstauden mit jeglichem erdreich vorlieb
nehmen/ so ist doch allzu dürrer grund ihnen
nicht anständig/ mögen auch allerley lufft
erleiden/ jedoch die warme mittag-lufft ist
ihnen am zuträglichsten/ bringet zeitlich die
blumen und zwar schön und lieblich herfür.
Aber der sehr kalte Winter-frost/ sonderlich
wenn derselbe lang gegen dem Frühling hin-
auß währet/ da der safft durch vorhergan-
genen warmen sonnen-schein in die zweige
kommen/ ist ihnen bißweilen verhinderlich
und hoch schädlich. Darumb müssen die er-
frornen zweige/ so weit sie dürr worden/ ab-
geschnitten/ und zuweilen biß auff das erd-
reich hinweg genommen werden. Die gipffel
ob den wurtz[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]en pflegen bald wider außzu-
schlagen/ zu schossen/ und lieblich zu wachsen/
aber solche gar neue schoß tragen im ersten
Jahr nicht.

Die Rose/ welche von vielheit der blät-
ter centifolium heisset/ kan gar wolriechend
gemacht werden/ so man derselben im im-
pffen oder sonst in einem spalt/ Bisem bey-
oder einbringet.

Fünfferley Rosen auff einem stock zu ha-
ben. Jm Frühling/ wenn die Rosen-stöcke
anfangen zu trucken/ daß sie ihre augen o-
der knoten herfür treiben/ so bohre mit einer
ahlen under dem aug ein loch unter sich biß
auff den kernen/ sencke durch ein federkiel/ so
unden ein schnäbelein wie ein schreibfeder hat/
rothe presillfarb hinein/ mache es ferner un-
ter einem andern aug auch also/ und lasse

grüne/
Das Erſte Buch/
[Spaltenumbruch] groͤſſe der Haſelnuͤſſen; ſonſten findet man
in Engelland/ ſonderlich in der Weſtmor-
landiſchen Provintz eine gattung dieſer Ro-
ſen mit fuͤnffblaͤttigen blumen/ und einem
Apffel/ ſo in der groͤſſe kleiner birn waͤchſt/
roth wird/ und viel weiſſe/ harte/ rundlichte/
mit wollen uͤberzogene Samen in ſich hat.
Roſa ſylv. pomifera major noſtras, Raji. Roſa
pomifera major, Park. parad.
XVII. Ein kleine roͤthlichte/ gefuͤllte/ nach
Zimmet riechende/ in den Gaͤrten gezielte
Zimmet-roſe/ ſo im anfang des Maͤyen ſchon
bluͤhet. Roſa odore Cinnamomi, flore pleno, C.
B.
minor rubello multiplicato flore, aſperis ſpi-
nis armata, J. B. Cinnamomea multiplex, Park.

Dieſes Geſchlecht hat auch eine Gattung
mit einfachen blumen/ Roſa odore cinnamo-
mi ſimplex, C. B. cinnamomea floribus ſubru-
bentibus ſpinoſa, J. B.
XVIII. Ein Reußiſche wilde Roſe/ Roſa
ſylv. Ruſſica, Park.
XIX. Ein wilde Virginiſche Roſe/ Roſa
ſylveſt. Virginienſis, Park.
XX. Die gemeine/ weiſſe/ halb oder gantz
gefuͤllte/ nichts oder ſchlecht riechende Roſe/
Roſa alba vulgaris major, C. B. candida plena,
& ſemiplena, J. B.
XXI. Die kleine weiſſe Roſe/ Roſa alba mi-
nor, C. B. Roſa lacteola, J. B.
XXII. Ein kleine wilde wolriechende weiſſe
Roſe/ Roſa ſylv. odorata flore albo, C. B. Roſa
humilis flore albo Cluſii, J. B.
XXIII. Ein einfache/ fuͤnffblaͤttige/ oder
auch gefuͤllte/ nach Biſem riechende kleine
und groſſe Roſe/ Roſa moſchata major, & mi-
nor flore ſimplici, J. B. Roſa moſchata ſimplici
flore, C. B.
XXIV. Die immer-gruͤnende weiſſe Bi-
ſem-roſe/ Roſa ſemper virens Cluſii, J. B. mo-
ſchata ſemper virens, C. B.
XXV. Die gelbe/ einfache und gefuͤllte
Roſe. Roſa lutea ſimplex & multiplex, C. B.
Roſa lutea flore ſimplici & pleno, J. B.
XXVI. Ein gruͤnlicht/ oder blaulichte Ro-
ſe. Roſa ſubviridis & cœrulea, C. B. J. B.
XXVII. Ein Oeſterꝛeichiſche wilde braun-
rothe Roſe/ Roſa ſylveſtris Auſtriaca flore
phœniceo, Park. punicea, Cornut.
XXVIII. Ein Monat-roſe/ ſo der leib-
farben gemeinen Damaſceniſchen Roſen
gleich/ aber alle Monat friſch herfuͤrwaͤchſt/
Roſa omnium calendarum vulgò dicta; Roſa
Italica flore ſuaviter rubente pleno perpetua.
Ferrar.
XXIX. Eine weiß und roth geflam̃te ge-
fuͤllte Roſe/ Roſa rubro & albo variegata, Ro-
ſa mundi vulgò dicta.
XXX. Die leibfarbe Franckfurter gefuͤll-
te Roſe/ ſo viel blaͤtter hat/ und ſich nicht
vollkommen außdaͤhnet/ Roſa Francof. Park.
parad.
Roſa inapertis floribus, alabaſtro craſs.
Hort. Reg. Par.
XXXI. Die Hungariſche gefuͤllte fleckich-
te Roſe/ Roſa Hungarica, Park. parad.

Herꝛ Wolffgang Jacob Duͤmler ſchreibet
zierlich von den Roſen in dem 18. Cap. ſeines
vermehrten Baum- und Obſt-garten alſo:
Der Roſen-ſtrauch iſt gar wol bekant/ und
wird wegen ſeiner Blumen werth gehalten/
denn die Roſe iſt eine Koͤnigin der Blumen/
ein Schmuck der Erden/ eine Zier der Gaͤr-
[Spaltenumbruch] ten/ eine Luſt dem Geſicht/ eine Anmuͤtig-
keit dem Geruch/ und dem Hertzen eine kraͤff-
tige Erquickung. Daher nicht wol ein Gaͤrt-
lein/ wie klein auch daſſelbige iſt/ wird an-
zutreffen ſeyn/ darinnen nicht ein Roſenſtock
zu finden. Dannenhero auch derſelbe in den
Baumgaͤrten ſampt andern ſtauden gezielet
wird. Die Verſetzung geſchicht auff folgen-
de weiſe: Bald nach den Hunds-tagen/ auch
noch im Wintermonat werden die jungen
Roſenſtoͤcklein außgegraben/ an den gipflen
beſchnitten/ und wider in gut Erdreich ge-
ſetzt/ wiewol der Roſen-ſtrauch in jedem
grund bekommet/ doch ſchoͤner und beſſer im
fetten erdreich. Der ſtock muß elen tieff geſe-
tzet werden/ daß nur die gaͤbelein herfuͤr ra-
gen/ und zwar alſo/ daß ſie uͤber ein ſchuh
hoch nicht ſind/ denn je nidriger/ je beſſer:
wenn ſie auch das erſte Jahr lange zweige o-
der ſchoſſe treiben/ ſollen doch dieſelbe im fol-
genden Fruͤhling biß an das Erdreich abge-
ſchnitten werden/ damit ſie deſto dicker wach-
ſen und mehrere ſchoß treiben. So man aber
mit der Roſen-ſetzung biß nach dem Winter
gewartet/ da muß man achtung geben/ ſo
bald im Fruͤhling das Erdreich offen wird/
das man die Roſen-ſtraͤuche ſetze/ damit ſie
noch etwas ſafft von der Winter-feuchte er-
reichen/ ohne dieſelbe kommen die Roſen-ſtoͤ-
cke nicht leichtlich fort/ ob man ſie gleich be-
gieſſet. Es iſt auch in ſetzung der Roſenſtoͤcke
des Monds alter zu beobachten. Es geſchehe
nun dieſelbe im Herbſt oder im Fruͤhling/
ſo muß dieſelbe im abnem̃en des Monds ge-
handlet werden. Will man ſie tuͤngen/ ſolls
auch im abnehmen des Monds geſchehen/
denn in ſolcher zeit beginnet der miſt eher zu
faulen/ als im zunehmenden. Obwol die
Roſenſtauden mit jeglichem erdreich vorlieb
nehmen/ ſo iſt doch allzu duͤrꝛer grund ihnen
nicht anſtaͤndig/ moͤgen auch allerley lufft
erleiden/ jedoch die warme mittag-lufft iſt
ihnen am zutraͤglichſten/ bringet zeitlich die
blumen und zwar ſchoͤn und lieblich herfuͤr.
Aber der ſehr kalte Winter-froſt/ ſonderlich
wenn derſelbe lang gegen dem Fruͤhling hin-
auß waͤhret/ da der ſafft durch vorhergan-
genen warmen ſonnen-ſchein in die zweige
kommen/ iſt ihnen bißweilen verhinderlich
und hoch ſchaͤdlich. Darumb muͤſſen die er-
frornen zweige/ ſo weit ſie duͤrꝛ worden/ ab-
geſchnitten/ und zuweilen biß auff das erd-
reich hinweg genommen werden. Die gipffel
ob den wurtz[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]en pflegen bald wider außzu-
ſchlagen/ zu ſchoſſen/ und lieblich zu wachſen/
aber ſolche gar neue ſchoß tragen im erſten
Jahr nicht.

Die Roſe/ welche von vielheit der blaͤt-
ter centifolium heiſſet/ kan gar wolriechend
gemacht werden/ ſo man derſelben im im-
pffen oder ſonſt in einem ſpalt/ Biſem bey-
oder einbringet.

Fuͤnfferley Roſen auff einem ſtock zu ha-
ben. Jm Fruͤhling/ wenn die Roſen-ſtoͤcke
anfangen zu trucken/ daß ſie ihre augen o-
der knoten herfuͤr treiben/ ſo bohre mit einer
ahlen under dem aug ein loch unter ſich biß
auff den kernen/ ſencke durch ein federkiel/ ſo
undẽ ein ſchnaͤbelein wie ein ſchreibfeder hat/
rothe preſillfarb hinein/ mache es ferner un-
ter einem andern aug auch alſo/ und laſſe

gruͤne/
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[238/0254] Das Erſte Buch/ groͤſſe der Haſelnuͤſſen; ſonſten findet man in Engelland/ ſonderlich in der Weſtmor- landiſchen Provintz eine gattung dieſer Ro- ſen mit fuͤnffblaͤttigen blumen/ und einem Apffel/ ſo in der groͤſſe kleiner birn waͤchſt/ roth wird/ und viel weiſſe/ harte/ rundlichte/ mit wollen uͤberzogene Samen in ſich hat. Roſa ſylv. pomifera major noſtras, Raji. Roſa pomifera major, Park. parad. XVII. Ein kleine roͤthlichte/ gefuͤllte/ nach Zimmet riechende/ in den Gaͤrten gezielte Zimmet-roſe/ ſo im anfang des Maͤyen ſchon bluͤhet. Roſa odore Cinnamomi, flore pleno, C. B. minor rubello multiplicato flore, aſperis ſpi- nis armata, J. B. Cinnamomea multiplex, Park. Dieſes Geſchlecht hat auch eine Gattung mit einfachen blumen/ Roſa odore cinnamo- mi ſimplex, C. B. cinnamomea floribus ſubru- bentibus ſpinoſa, J. B. XVIII. Ein Reußiſche wilde Roſe/ Roſa ſylv. Ruſſica, Park. XIX. Ein wilde Virginiſche Roſe/ Roſa ſylveſt. Virginienſis, Park. XX. Die gemeine/ weiſſe/ halb oder gantz gefuͤllte/ nichts oder ſchlecht riechende Roſe/ Roſa alba vulgaris major, C. B. candida plena, & ſemiplena, J. B. XXI. Die kleine weiſſe Roſe/ Roſa alba mi- nor, C. B. Roſa lacteola, J. B. XXII. Ein kleine wilde wolriechende weiſſe Roſe/ Roſa ſylv. odorata flore albo, C. B. Roſa humilis flore albo Cluſii, J. B. XXIII. Ein einfache/ fuͤnffblaͤttige/ oder auch gefuͤllte/ nach Biſem riechende kleine und groſſe Roſe/ Roſa moſchata major, & mi- nor flore ſimplici, J. B. Roſa moſchata ſimplici flore, C. B. XXIV. Die immer-gruͤnende weiſſe Bi- ſem-roſe/ Roſa ſemper virens Cluſii, J. B. mo- ſchata ſemper virens, C. B. XXV. Die gelbe/ einfache und gefuͤllte Roſe. Roſa lutea ſimplex & multiplex, C. B. Roſa lutea flore ſimplici & pleno, J. B. XXVI. Ein gruͤnlicht/ oder blaulichte Ro- ſe. Roſa ſubviridis & cœrulea, C. B. J. B. XXVII. Ein Oeſterꝛeichiſche wilde braun- rothe Roſe/ Roſa ſylveſtris Auſtriaca flore phœniceo, Park. punicea, Cornut. XXVIII. Ein Monat-roſe/ ſo der leib- farben gemeinen Damaſceniſchen Roſen gleich/ aber alle Monat friſch herfuͤrwaͤchſt/ Roſa omnium calendarum vulgò dicta; Roſa Italica flore ſuaviter rubente pleno perpetua. Ferrar. XXIX. Eine weiß und roth geflam̃te ge- fuͤllte Roſe/ Roſa rubro & albo variegata, Ro- ſa mundi vulgò dicta. XXX. Die leibfarbe Franckfurter gefuͤll- te Roſe/ ſo viel blaͤtter hat/ und ſich nicht vollkommen außdaͤhnet/ Roſa Francof. Park. parad. Roſa inapertis floribus, alabaſtro craſs. Hort. Reg. Par. XXXI. Die Hungariſche gefuͤllte fleckich- te Roſe/ Roſa Hungarica, Park. parad. Herꝛ Wolffgang Jacob Duͤmler ſchreibet zierlich von den Roſen in dem 18. Cap. ſeines vermehrten Baum- und Obſt-garten alſo: Der Roſen-ſtrauch iſt gar wol bekant/ und wird wegen ſeiner Blumen werth gehalten/ denn die Roſe iſt eine Koͤnigin der Blumen/ ein Schmuck der Erden/ eine Zier der Gaͤr- ten/ eine Luſt dem Geſicht/ eine Anmuͤtig- keit dem Geruch/ und dem Hertzen eine kraͤff- tige Erquickung. Daher nicht wol ein Gaͤrt- lein/ wie klein auch daſſelbige iſt/ wird an- zutreffen ſeyn/ darinnen nicht ein Roſenſtock zu finden. Dannenhero auch derſelbe in den Baumgaͤrten ſampt andern ſtauden gezielet wird. Die Verſetzung geſchicht auff folgen- de weiſe: Bald nach den Hunds-tagen/ auch noch im Wintermonat werden die jungen Roſenſtoͤcklein außgegraben/ an den gipflen beſchnitten/ und wider in gut Erdreich ge- ſetzt/ wiewol der Roſen-ſtrauch in jedem grund bekommet/ doch ſchoͤner und beſſer im fetten erdreich. Der ſtock muß elen tieff geſe- tzet werden/ daß nur die gaͤbelein herfuͤr ra- gen/ und zwar alſo/ daß ſie uͤber ein ſchuh hoch nicht ſind/ denn je nidriger/ je beſſer: wenn ſie auch das erſte Jahr lange zweige o- der ſchoſſe treiben/ ſollen doch dieſelbe im fol- genden Fruͤhling biß an das Erdreich abge- ſchnitten werden/ damit ſie deſto dicker wach- ſen und mehrere ſchoß treiben. So man aber mit der Roſen-ſetzung biß nach dem Winter gewartet/ da muß man achtung geben/ ſo bald im Fruͤhling das Erdreich offen wird/ das man die Roſen-ſtraͤuche ſetze/ damit ſie noch etwas ſafft von der Winter-feuchte er- reichen/ ohne dieſelbe kommen die Roſen-ſtoͤ- cke nicht leichtlich fort/ ob man ſie gleich be- gieſſet. Es iſt auch in ſetzung der Roſenſtoͤcke des Monds alter zu beobachten. Es geſchehe nun dieſelbe im Herbſt oder im Fruͤhling/ ſo muß dieſelbe im abnem̃en des Monds ge- handlet werden. Will man ſie tuͤngen/ ſolls auch im abnehmen des Monds geſchehen/ denn in ſolcher zeit beginnet der miſt eher zu faulen/ als im zunehmenden. Obwol die Roſenſtauden mit jeglichem erdreich vorlieb nehmen/ ſo iſt doch allzu duͤrꝛer grund ihnen nicht anſtaͤndig/ moͤgen auch allerley lufft erleiden/ jedoch die warme mittag-lufft iſt ihnen am zutraͤglichſten/ bringet zeitlich die blumen und zwar ſchoͤn und lieblich herfuͤr. Aber der ſehr kalte Winter-froſt/ ſonderlich wenn derſelbe lang gegen dem Fruͤhling hin- auß waͤhret/ da der ſafft durch vorhergan- genen warmen ſonnen-ſchein in die zweige kommen/ iſt ihnen bißweilen verhinderlich und hoch ſchaͤdlich. Darumb muͤſſen die er- frornen zweige/ ſo weit ſie duͤrꝛ worden/ ab- geſchnitten/ und zuweilen biß auff das erd- reich hinweg genommen werden. Die gipffel ob den wurtz_en pflegen bald wider außzu- ſchlagen/ zu ſchoſſen/ und lieblich zu wachſen/ aber ſolche gar neue ſchoß tragen im erſten Jahr nicht. Die Roſe/ welche von vielheit der blaͤt- ter centifolium heiſſet/ kan gar wolriechend gemacht werden/ ſo man derſelben im im- pffen oder ſonſt in einem ſpalt/ Biſem bey- oder einbringet. Fuͤnfferley Roſen auff einem ſtock zu ha- ben. Jm Fruͤhling/ wenn die Roſen-ſtoͤcke anfangen zu trucken/ daß ſie ihre augen o- der knoten herfuͤr treiben/ ſo bohre mit einer ahlen under dem aug ein loch unter ſich biß auff den kernen/ ſencke durch ein federkiel/ ſo undẽ ein ſchnaͤbelein wie ein ſchreibfeder hat/ rothe preſillfarb hinein/ mache es ferner un- ter einem andern aug auch alſo/ und laſſe gruͤne/

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/254>, abgerufen am 05.06.2024.