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[Zschokke, Heinrich]: Geister und Geisterseher oder Leben und frühes Ende eines Nekromantisten. Küstrin, 1789.

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Wilhelm Walter.
men Hütte. Sie kennen das Wesen der Gott-
heit und beherrschen die menschlichen Herzen
am Zaume der Temperamente; die ver-
schwiegensten Geheimnisse der göttlichen
Schöpfung sind vor ihren Augen aufgethan;
sie haben eine magische Gewalt über die
Geister
ieglicher Klasse bis zur untersten
Engelklasse
hinan: sie sind fähig ihre Seele
aus den Nerven des Körpers zu ziehen

und in andre Regionen erscheinen zu lassen:
sie wissen um den Urquell aller menschlichen
Sprachen, ihre Worte sind nicht artiku-
lirte Töne
und dennoch mit überirrdischer
Kraft versehen, so daß sie von Männern ie-
des Volkes verstanden werden können; sie
sehn die Zukunft allwissend vorher, ohne
astrologische Thorheiten deswegen zu Hülfe
zu nemen, denn sie übersehen den ganzen
Zusammenhang aller vergangenen Begeben-
heiten mit einem Blikke und sehen daraus so
untrüglich sich Folge um Folge entwikkeln,
wie wir es voraus wissen, daß, wenn wir
ein Saitenspiel berühren, es tönen mus.

Mit

Wilhelm Walter.
men Huͤtte. Sie kennen das Weſen der Gott-
heit und beherrſchen die menſchlichen Herzen
am Zaume der Temperamente; die ver-
ſchwiegenſten Geheimniſſe der goͤttlichen
Schoͤpfung ſind vor ihren Augen aufgethan;
ſie haben eine magiſche Gewalt uͤber die
Geiſter
ieglicher Klaſſe bis zur unterſten
Engelklaſſe
hinan: ſie ſind faͤhig ihre Seele
aus den Nerven des Koͤrpers zu ziehen

und in andre Regionen erſcheinen zu laſſen:
ſie wiſſen um den Urquell aller menſchlichen
Sprachen, ihre Worte ſind nicht artiku-
lirte Toͤne
und dennoch mit uͤberirrdiſcher
Kraft verſehen, ſo daß ſie von Maͤnnern ie-
des Volkes verſtanden werden koͤnnen; ſie
ſehn die Zukunft allwiſſend vorher, ohne
aſtrologiſche Thorheiten deswegen zu Huͤlfe
zu nemen, denn ſie uͤberſehen den ganzen
Zuſammenhang aller vergangenen Begeben-
heiten mit einem Blikke und ſehen daraus ſo
untruͤglich ſich Folge um Folge entwikkeln,
wie wir es voraus wiſſen, daß, wenn wir
ein Saitenſpiel beruͤhren, es toͤnen mus.

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[42/0045] Wilhelm Walter. men Huͤtte. Sie kennen das Weſen der Gott- heit und beherrſchen die menſchlichen Herzen am Zaume der Temperamente; die ver- ſchwiegenſten Geheimniſſe der goͤttlichen Schoͤpfung ſind vor ihren Augen aufgethan; ſie haben eine magiſche Gewalt uͤber die Geiſter ieglicher Klaſſe bis zur unterſten Engelklaſſe hinan: ſie ſind faͤhig ihre Seele aus den Nerven des Koͤrpers zu ziehen und in andre Regionen erſcheinen zu laſſen: ſie wiſſen um den Urquell aller menſchlichen Sprachen, ihre Worte ſind nicht artiku- lirte Toͤne und dennoch mit uͤberirrdiſcher Kraft verſehen, ſo daß ſie von Maͤnnern ie- des Volkes verſtanden werden koͤnnen; ſie ſehn die Zukunft allwiſſend vorher, ohne aſtrologiſche Thorheiten deswegen zu Huͤlfe zu nemen, denn ſie uͤberſehen den ganzen Zuſammenhang aller vergangenen Begeben- heiten mit einem Blikke und ſehen daraus ſo untruͤglich ſich Folge um Folge entwikkeln, wie wir es voraus wiſſen, daß, wenn wir ein Saitenſpiel beruͤhren, es toͤnen mus. Mit

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Zitationshilfe: [Zschokke, Heinrich]: Geister und Geisterseher oder Leben und frühes Ende eines Nekromantisten. Küstrin, 1789, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschokke_geister_1789/45>, abgerufen am 25.11.2024.