[Zschokke, Heinrich]: Geister und Geisterseher oder Leben und frühes Ende eines Nekromantisten. Küstrin, 1789.Wilhelm Walter. "Das ganze Weltall betracht' ich izt, des
Wilhelm Walter. „Das ganze Weltall betracht' ich izt, des
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Wilhelm Walter.
„Das ganze Weltall betracht' ich izt,
ſagte er einmal, aus einem ganz andern Ge-
ſichtspunkte; das Weſen meiner Seele; die
hohen Eigenſchaften des dreieinigen Gottes;
die geheimen Kraͤfte der Natur; die ſichtbare
und geiſtige Welt, alles liegt unverhuͤllter vor
meinen Blikken. Alle Dinge ſind von der
Gottheit ſelbſt durch ein uͤberirrdiſches Band
zuſammengekettet; ieder Sterbliche iſt darin
ein Glied und ein Sterblicher kann daher die
Kette der ganzen menſchlichen Geſellſchaft
willkuͤhrlich in Bewegung ſezzen. Es liegt
in der heiligen Werkſtatt der Natur eine
Subſtanz verborgen, welche mit zum Ur-
ſtof aller Elemente gehoͤrt, in den Tempera-
menten aller Sterblichen wohnt und nur von
dem hermetiſchen Weiſen ausgefunden wer-
den kann. Dieſes Weſen iſt von Gott durch
alle moͤgliche Koͤrper gewebt; kann von den
Geiſtern empfunden werden und haͤlt die
ganze Koͤrperwelt wie Glieder eines Leibes
zuſammen. Es aͤuſſert ſich oft, ohne daß wir
es wiſſen. Wenn z.B. ein Menſch im To-
des
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Zitationshilfe: | [Zschokke, Heinrich]: Geister und Geisterseher oder Leben und frühes Ende eines Nekromantisten. Küstrin, 1789, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschokke_geister_1789/37>, abgerufen am 23.07.2024. |