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[Zschokke, Heinrich]: Geister und Geisterseher oder Leben und frühes Ende eines Nekromantisten. Küstrin, 1789.

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Wilhelm Walter.
men Sie einen Knaben und zeigen Sie ihm
die grossen Vortheile der Algebra für den
menschlichen Verstand -- wird er Sie ver-
stehn? -- Erst durch viele verworne Züge
und mühsame Wege führen Sie ihn zum
Anschaun und zur großen Erkenntniß. --
Die geometrischen Anfangsgründe ihm also
beizubringen, gilt die mehrste Mühe. --
Schade, daß nur zu oft die mehrsten, bei
aller ihrer Neugierde das Allerheiligste der
Magie zu erkennen, dennoch auf dem Pfade
dahin ermüden."

"Jch würd' es unmöglich!"

"Wol, mein Herr, ich begleite Sie
mit zu Jhrer Vaterstadt; bestehen Sie die
Prüfungen, find ich Sie als ein würdiges
Subiekt für die mystische Weisheit, so sein
Sie überzeugt, ich werde Sie an meiner
Hand dahin leiten. -- Aber keine neu-
gierige, vorwitzige Frage -- nur Glau-
be und That macht hier glükklich! denn ich
würde sie Jhnen mit nichts andern beant-
worten können, als was man dem Knaben

ant-

Wilhelm Walter.
men Sie einen Knaben und zeigen Sie ihm
die groſſen Vortheile der Algebra fuͤr den
menſchlichen Verſtand — wird er Sie ver-
ſtehn? — Erſt durch viele verworne Zuͤge
und muͤhſame Wege fuͤhren Sie ihn zum
Anſchaun und zur großen Erkenntniß. —
Die geometriſchen Anfangsgruͤnde ihm alſo
beizubringen, gilt die mehrſte Muͤhe. —
Schade, daß nur zu oft die mehrſten, bei
aller ihrer Neugierde das Allerheiligſte der
Magie zu erkennen, dennoch auf dem Pfade
dahin ermuͤden.“

„Jch wuͤrd' es unmoͤglich!“

„Wol, mein Herr, ich begleite Sie
mit zu Jhrer Vaterſtadt; beſtehen Sie die
Pruͤfungen, find ich Sie als ein wuͤrdiges
Subiekt fuͤr die myſtiſche Weisheit, ſo ſein
Sie uͤberzeugt, ich werde Sie an meiner
Hand dahin leiten. — Aber keine neu-
gierige, vorwitzige Frage — nur Glau-
be und That macht hier gluͤkklich! denn ich
wuͤrde ſie Jhnen mit nichts andern beant-
worten koͤnnen, als was man dem Knaben

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[30/0033] Wilhelm Walter. men Sie einen Knaben und zeigen Sie ihm die groſſen Vortheile der Algebra fuͤr den menſchlichen Verſtand — wird er Sie ver- ſtehn? — Erſt durch viele verworne Zuͤge und muͤhſame Wege fuͤhren Sie ihn zum Anſchaun und zur großen Erkenntniß. — Die geometriſchen Anfangsgruͤnde ihm alſo beizubringen, gilt die mehrſte Muͤhe. — Schade, daß nur zu oft die mehrſten, bei aller ihrer Neugierde das Allerheiligſte der Magie zu erkennen, dennoch auf dem Pfade dahin ermuͤden.“ „Jch wuͤrd' es unmoͤglich!“ „Wol, mein Herr, ich begleite Sie mit zu Jhrer Vaterſtadt; beſtehen Sie die Pruͤfungen, find ich Sie als ein wuͤrdiges Subiekt fuͤr die myſtiſche Weisheit, ſo ſein Sie uͤberzeugt, ich werde Sie an meiner Hand dahin leiten. — Aber keine neu- gierige, vorwitzige Frage — nur Glau- be und That macht hier gluͤkklich! denn ich wuͤrde ſie Jhnen mit nichts andern beant- worten koͤnnen, als was man dem Knaben ant-

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Zitationshilfe: [Zschokke, Heinrich]: Geister und Geisterseher oder Leben und frühes Ende eines Nekromantisten. Küstrin, 1789, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschokke_geister_1789/33>, abgerufen am 24.11.2024.