Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.[Abbildung]
Thes. III. Das Hertzogliche Haus Braunschweig/ ist ein gar mächtiges Teutsches Haus. Daß diejenigen Lande/ welche dermahlen das Gesamte Hochfürstl. Lüneburgisches Haus besitzet/ vor diesem die Sachsen bewohnet gehabt/ darvon ist vorher bereits gehandelt worden/ weswegen es auch noch den Nahmen Nieder-Sachsen führet/ da zugleich Erwehnung geschehen/ wo der Uhrsprung der Sachsen zusuchen / und daß man nicht nöthig habe/ dieserhalben in Asien hinnein zu gehen und mit den alten Fabel-Hannsen die Sacen vor deren Stamm-Vater anzugeben. Ihrer wird zwar vor dem 2. Seculo nach Christi Geburth nicht gedacht/ und Ptolomaeus ist der Erste/ der ihrer erwehnet/ nach diesen aber kommen sie bey den Römischen Scribenten gar offte vor. Allein hieraus folget nicht/ als ob keine Sachsen damahls in der Welt gewesen wären/ und ist der Wahrheit hoffentlich nicht zuwider/ wenn man sagt/ daß sie anfänglich mit denen Chaucis oder Caucis einerley gewesen/ wenigstens trifft die Beschreibung der Wohnung dieser Völcker mit derjegenigen/ die besagter Ptolomaeus und andere denen Sachsen zueigenen/ mit jener ziemlich überein. Paulus Orosius saget/ sie hätten in Oceani litoribus, & inviis paludibus, oder an der See-Küste hin/ zwischen unwegsamen Sümpffen/ ihre Wohnstädte gehabt. Jedoch möchte man wohl wissen/ wo die Insulae Saxonum gewesen/ von denen Ptolomaeus gedencket/ und die circa V. Tacit. M. Germ. c. 35. l. 7.
[Abbildung]
Thes. III. Das Hertzogliche Haus Braunschweig/ ist ein gar mächtiges Teutsches Haus. Daß diejenigen Lande/ welche dermahlen das Gesamte Hochfürstl. Lüneburgisches Haus besitzet/ vor diesem die Sachsen bewohnet gehabt/ darvon ist vorher bereits gehandelt worden/ weswegen es auch noch den Nahmen Nieder-Sachsen führet/ da zugleich Erwehnung geschehen/ wo der Uhrsprung der Sachsen zusuchen / und daß man nicht nöthig habe/ dieserhalben in Asien hinnein zu gehen und mit den alten Fabel-Hannsen die Sacen vor deren Stamm-Vater anzugeben. Ihrer wird zwar vor dem 2. Seculo nach Christi Geburth nicht gedacht/ und Ptolomaeus ist der Erste/ der ihrer erwehnet/ nach diesen aber kommen sie bey den Römischen Scribenten gar offte vor. Allein hieraus folget nicht/ als ob keine Sachsen damahls in der Welt gewesen wären/ und ist der Wahrheit hoffentlich nicht zuwider/ wenn man sagt/ daß sie anfänglich mit denen Chaucis oder Caucis einerley gewesen/ wenigstens trifft die Beschreibung der Wohnung dieser Völcker mit derjegenigen/ die besagter Ptolomaeus und andere denen Sachsen zueigenen/ mit jener ziemlich überein. Paulus Orosius saget/ sie hätten in Oceani litoribus, & inviis paludibus, oder an der See-Küste hin/ zwischen unwegsamen Sümpffen/ ihre Wohnstädte gehabt. Jedoch möchte man wohl wissen/ wo die Insulae Saxonum gewesen/ von denen Ptolomaeus gedencket/ und die circa V. Tacit. M. Germ. c. 35. l. 7.
<TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0427" n="379"/> <figure/> <p>Thes. III.</p> <p>Das Hertzogliche Haus Braunschweig/ ist ein gar mächtiges Teutsches Haus.</p> <p>Daß diejenigen Lande/ welche dermahlen das Gesamte Hochfürstl. Lüneburgisches Haus besitzet/ vor diesem die Sachsen bewohnet gehabt/ darvon ist vorher bereits gehandelt worden/ weswegen es auch noch den Nahmen Nieder-Sachsen führet/ da zugleich Erwehnung geschehen/ wo der Uhrsprung der Sachsen zusuchen / und daß man nicht nöthig habe/ dieserhalben in Asien hinnein zu gehen und mit den alten Fabel-Hannsen die Sacen vor deren Stamm-Vater anzugeben. Ihrer wird zwar vor dem 2. Seculo nach Christi Geburth nicht gedacht/ und Ptolomaeus ist der Erste/ der ihrer erwehnet/ nach diesen aber kommen sie bey den Römischen Scribenten gar offte vor. Allein hieraus folget nicht/ als ob keine Sachsen damahls in der Welt gewesen wären/ und ist der Wahrheit hoffentlich nicht zuwider/ wenn man sagt/ daß sie anfänglich mit denen Chaucis oder Caucis einerley gewesen/ wenigstens trifft die Beschreibung der Wohnung dieser Völcker <note place="foot">V. Tacit. M. Germ. c. 35.</note> mit derjegenigen/ die besagter Ptolomaeus und andere denen Sachsen zueigenen/ mit jener ziemlich überein. Paulus Orosius <note place="foot">l. 7.</note> saget/ sie hätten in Oceani litoribus, & inviis paludibus, oder an der See-Küste hin/ zwischen unwegsamen Sümpffen/ ihre Wohnstädte gehabt. Jedoch möchte man wohl wissen/ wo die Insulae Saxonum gewesen/ von denen Ptolomaeus gedencket/ und die circa </p> </div> </body> </text> </TEI> [379/0427]
[Abbildung]
Thes. III.
Das Hertzogliche Haus Braunschweig/ ist ein gar mächtiges Teutsches Haus.
Daß diejenigen Lande/ welche dermahlen das Gesamte Hochfürstl. Lüneburgisches Haus besitzet/ vor diesem die Sachsen bewohnet gehabt/ darvon ist vorher bereits gehandelt worden/ weswegen es auch noch den Nahmen Nieder-Sachsen führet/ da zugleich Erwehnung geschehen/ wo der Uhrsprung der Sachsen zusuchen / und daß man nicht nöthig habe/ dieserhalben in Asien hinnein zu gehen und mit den alten Fabel-Hannsen die Sacen vor deren Stamm-Vater anzugeben. Ihrer wird zwar vor dem 2. Seculo nach Christi Geburth nicht gedacht/ und Ptolomaeus ist der Erste/ der ihrer erwehnet/ nach diesen aber kommen sie bey den Römischen Scribenten gar offte vor. Allein hieraus folget nicht/ als ob keine Sachsen damahls in der Welt gewesen wären/ und ist der Wahrheit hoffentlich nicht zuwider/ wenn man sagt/ daß sie anfänglich mit denen Chaucis oder Caucis einerley gewesen/ wenigstens trifft die Beschreibung der Wohnung dieser Völcker mit derjegenigen/ die besagter Ptolomaeus und andere denen Sachsen zueigenen/ mit jener ziemlich überein. Paulus Orosius saget/ sie hätten in Oceani litoribus, & inviis paludibus, oder an der See-Küste hin/ zwischen unwegsamen Sümpffen/ ihre Wohnstädte gehabt. Jedoch möchte man wohl wissen/ wo die Insulae Saxonum gewesen/ von denen Ptolomaeus gedencket/ und die circa
V. Tacit. M. Germ. c. 35.
l. 7.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |