Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.Bulle 18 Jahr eben von keiner unermeidlichen Nohtwendigkeit/ oder aber ein Hauptstuck der Churfürstlichen Würde sey/ sondern daß es vielmehr nicht anders/ als ein Decorum Politicum betrachtet werden dürfe. Sein Herr Sohn/ Joachim II. hat sei Andencken in den Geschicht-Büchern durch zweyerley versonderlichet/ einmahl / daß er durch Hülffe Matthiae von der Lage, und Jacob Stratners, 1539. Die Evangelische Lehre in der Marck einführen lassen/ und den/ daß er doch auch die Waffen wieder die Protestanten ergriffen/ das Interim angenommen/ und Magdeburg belagern helffen: zwar wollen einige Scribenten die Annehmung des Interims nicht gestehen / es verhält sich aber in der That also/ gleichwohl hatte er seine sehr wichtige Ursachen darzu. Ob nun wohl diese Durchl. Churfürsten zu Brandenburg billig eines sehr hohen Lobes würdig sind; so übersteiget solche doch nicht wenig der Grosse Friederich Wilhelm. Dieser Herr hat so viel rühmliche Thaten gethan/ daß die gelehrteste Feder von Teutschland kaum vermögend gewesen/ selbige alle mit einander der Nach-Welt/ nach Würden zu hinterlassen. Er ist also derjenige/ der das Brandenburgische Haus in denjenigen Glantz versetzet/ darinnen es sich dermahlen befindet/ indem er unter andern die Souverainite von Preussen erhielte/ allen seinen Feinden obsiegete/ und vorhin vor unüberwindlich gehaltene Festungen/ durch seine siegreiche Waffen/ aus ihrer Unüberwindlichkeit heraus setzete. Die alten Geschichte machen viel Wesens von ihrem Alexandro, den sie Magnum nennen/ und die Griechen und Römer wissen mit ihren andern so genannten Helden nicht gnug zu prahlen. Allein des Erstern seine Thaten sind guten theils Mährgen: Und die Andere leben nur in den Schriften ihrer Lands-Leute/ als grosse Helden. Unser Teutschland aber hat gleich von Anfang solche Printzen gezeuget/ die mit dem größten Rechte den Nahmen der Helden führen/ und deren Verrichtungen/ aller oben vermeinten Helden ihre völlig übersteigen. Nur von höchstbesagten Churfürsten von Brandenburg, Fried. Wilh. itzo annoch zu reden/ so weise man doch aus den alten Geschicht-Büchern einen solchen Printzen auf/ der dergleichen verrichtet/ als dieser Fürst gethan/ von dessen Helden Ruhm man aber allhier billig schweiget/ weil man keinen Lobredner abzugeben gesonnen. Sein Herr Sohn/ der unsterbliche Friedrich III. erster König in Preussen/ und Churfürst zu Brandenburg, wird durch die Menge seiner Kriegs und Friedens Verrichtungen/ in denen Jahr- und Zeit-Büchern ewig Leben. Denn die Wercke/ dadurch Er sich der Vergessenheit entrissen/ sind so groß/ daß die Welt solche zu bewundern nie ermüden kan. Ungarn/ Italien / und Teutschland reden von selbigen/ und die Feinde selbsten musten diesen Printzen vor ein vollkommen Muster eines unvergleichlichen Fürstens erkennen. Sein Herr Sohn Frid- Vid. Bert. Rer. Germ l. 2. V. Bert. l. cit. Puffend. de Reb. Brandenb. Vid. Rher. de Stat. Roland.
Bulle 18 Jahr eben von keiner unermeidlichen Nohtwendigkeit/ oder aber ein Hauptstuck der Churfürstlichen Würde sey/ sondern daß es vielmehr nicht anders/ als ein Decorum Politicum betrachtet werden dürfe. Sein Herr Sohn/ Joachim II. hat sei Andencken in den Geschicht-Büchern durch zweyerley versonderlichet/ einmahl / daß er durch Hülffe Matthiae von der Lage, und Jacob Stratners, 1539. Die Evangelische Lehre in der Marck einführen lassen/ und den/ daß er doch auch die Waffen wieder die Protestanten ergriffen/ das Interim angenommen/ und Magdeburg belagern helffen: zwar wollen einige Scribenten die Annehmung des Interims nicht gestehen / es verhält sich aber in der That also/ gleichwohl hatte er seine sehr wichtige Ursachen darzu. Ob nun wohl diese Durchl. Churfürsten zu Brandenburg billig eines sehr hohen Lobes würdig sind; so übersteiget solche doch nicht wenig der Grosse Friederich Wilhelm. Dieser Herr hat so viel rühmliche Thaten gethan/ daß die gelehrteste Feder von Teutschland kaum vermögend gewesen/ selbige alle mit einander der Nach-Welt/ nach Würden zu hinterlassen. Er ist also derjenige/ der das Brandenburgische Haus in denjenigen Glantz versetzet/ darinnen es sich dermahlen befindet/ indem er unter andern die Souverainite von Preussen erhielte/ allen seinen Feinden obsiegete/ und vorhin vor unüberwindlich gehaltene Festungen/ durch seine siegreiche Waffen/ aus ihrer Unüberwindlichkeit heraus setzete. Die alten Geschichte machen viel Wesens von ihrem Alexandro, den sie Magnum nennen/ und die Griechen und Römer wissen mit ihren andern so genannten Helden nicht gnug zu prahlen. Allein des Erstern seine Thaten sind guten theils Mährgen: Und die Andere leben nur in den Schriften ihrer Lands-Leute/ als grosse Helden. Unser Teutschland aber hat gleich von Anfang solche Printzen gezeuget/ die mit dem größten Rechte den Nahmen der Helden führen/ und deren Verrichtungen/ aller oben vermeinten Helden ihre völlig übersteigen. Nur von höchstbesagten Churfürsten von Brandenburg, Fried. Wilh. itzo annoch zu reden/ so weise man doch aus den alten Geschicht-Büchern einen solchen Printzen auf/ der dergleichen verrichtet/ als dieser Fürst gethan/ von dessen Helden Ruhm man aber allhier billig schweiget/ weil man keinen Lobredner abzugeben gesonnen. Sein Herr Sohn/ der unsterbliche Friedrich III. erster König in Preussen/ und Churfürst zu Brandenburg, wird durch die Menge seiner Kriegs und Friedens Verrichtungen/ in denen Jahr- und Zeit-Büchern ewig Leben. Denn die Wercke/ dadurch Er sich der Vergessenheit entrissen/ sind so groß/ daß die Welt solche zu bewundern nie ermüden kan. Ungarn/ Italien / und Teutschland reden von selbigen/ und die Feinde selbsten musten diesen Printzen vor ein vollkommen Muster eines unvergleichlichen Fürstens erkennen. Sein Herr Sohn Frid- Vid. Bert. Rer. Germ l. 2. V. Bert. l. cit. Puffend. de Reb. Brandenb. Vid. Rher. de Stat. Roland.
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Bulle 18 Jahr eben von keiner unermeidlichen Nohtwendigkeit/ oder aber ein Hauptstuck der Churfürstlichen Würde sey/ sondern daß es vielmehr nicht anders/ als ein Decorum Politicum betrachtet werden dürfe. Sein Herr Sohn/ Joachim II. hat sei Andencken in den Geschicht-Büchern durch zweyerley versonderlichet/ einmahl / daß er durch Hülffe Matthiae von der Lage, und Jacob Stratners, 1539. Die Evangelische Lehre in der Marck einführen lassen/ und den/ daß er doch auch die Waffen wieder die Protestanten ergriffen/ das Interim angenommen/ und Magdeburg belagern helffen: zwar wollen einige Scribenten die Annehmung des Interims nicht gestehen / es verhält sich aber in der That also/ gleichwohl hatte er seine sehr wichtige Ursachen darzu. Ob nun wohl diese Durchl. Churfürsten zu Brandenburg billig eines sehr hohen Lobes würdig sind; so übersteiget solche doch nicht wenig der Grosse Friederich Wilhelm. Dieser Herr hat so viel rühmliche Thaten gethan/ daß die gelehrteste Feder von Teutschland kaum vermögend gewesen/ selbige alle mit einander der Nach-Welt/ nach Würden zu hinterlassen. Er ist also derjenige/ der das Brandenburgische Haus in denjenigen Glantz versetzet/ darinnen es sich dermahlen befindet/ indem er unter andern die Souverainite von Preussen erhielte/ allen seinen Feinden obsiegete/ und vorhin vor unüberwindlich gehaltene Festungen/ durch seine siegreiche Waffen/ aus ihrer Unüberwindlichkeit heraus setzete. Die alten Geschichte machen viel Wesens von ihrem Alexandro, den sie Magnum nennen/ und die Griechen und Römer wissen mit ihren andern so genannten Helden nicht gnug zu prahlen. Allein des Erstern seine Thaten sind guten theils Mährgen: Und die Andere leben nur in den Schriften ihrer Lands-Leute/ als grosse Helden. Unser Teutschland aber hat gleich von Anfang solche Printzen gezeuget/ die mit dem größten Rechte den Nahmen der Helden führen/ und deren Verrichtungen/ aller oben vermeinten Helden ihre völlig übersteigen. Nur von höchstbesagten Churfürsten von Brandenburg, Fried. Wilh. itzo annoch zu reden/ so weise man doch aus den alten Geschicht-Büchern einen solchen Printzen auf/ der dergleichen verrichtet/ als dieser Fürst gethan/ von dessen Helden Ruhm man aber allhier billig schweiget/ weil man keinen Lobredner abzugeben gesonnen. Sein Herr Sohn/ der unsterbliche Friedrich III. erster König in Preussen/ und Churfürst zu Brandenburg, wird durch die Menge seiner Kriegs und Friedens Verrichtungen/ in denen Jahr- und Zeit-Büchern ewig Leben. Denn die Wercke/ dadurch Er sich der Vergessenheit entrissen/ sind so groß/ daß die Welt solche zu bewundern nie ermüden kan. Ungarn/ Italien / und Teutschland reden von selbigen/ und die Feinde selbsten musten diesen Printzen vor ein vollkommen Muster eines unvergleichlichen Fürstens erkennen. Sein Herr Sohn Frid-
Vid. Bert. Rer. Germ l. 2.
V. Bert. l. cit.
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Zitationshilfe: | Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/364>, abgerufen am 16.07.2024. |