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Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.

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len worden/ denn derselbe brach in das Land Bernstein/ so der Zeit noch Pommerisch war / eroberte die Stadt Bernstein nebst dem Schloß wie auch die Stadt Stargard an der Jhne. Es nahmen aber die Pommerischen Hertzoge Stargard mit stürmender Hand wiederum ein/ und als sie nun in das Barnsteinische rückten/ hat Marggraf Albrechts Schwester den Handel zwischen ihren Bruder und Ehgemahl wieder aufgegriffen/ und es dahin bracht/ daß das Land Bernstein dem Hause Pommern in der Güte wieder abgetreten worden. Im Jahr aber 1322. gieng der alte Stamm der Marggrafen zu Brandenburg ab; und als sich um dessen Länder ihrer viel rissen / trat Kayser Ludewig der fünffte ins Mittel/ gab vor/ solche Länder wären wieder an ihn verfallen/ und ob schon die Fürsten von Anhalt die nechsten Erben waren/ verlehnte er sie doch seinem Sohn Ludewig/ und bestätigte selbigem zum Churfürsten zu Brandenburg. Dieser foderte von den Pommerischen Hertzogen Pasewalck und Prentzlo/ gab darneben für/ die Pommerischen Hertzoge hätten ihre Lehn von Kayserlicher Majestät zu empfangen bisher versessen/ und bat ihre Länder/ deren sie sich verlustig gemacht/ ihme zu verlehnen; Und obschon der Kayser sich hierzu willig finden lies/ widersetzten sich doch die andern Stände des Reichs; nicht minder fiel dennoch der Churfürst in Pommern/ und that grossen Schaden darinnen/ bis die Sache wieder durch des Churfürsten Schwester Hertzogs Otten zu Braunschweig und Lüneburg Gemahlin Tochter mit Nahmen Agnes, so den Jüngen Pommerischen Fürsten/ Barnimo den dritten verehlichet ward / beygeleget worden/ bald aber darauf sammlete Churfürst Ludwig ein grosses Volck in Bayern/ willens damit in Pommern zufallen/ und aufs wenigste selbige Fürsten zu seinen Lehns-Leuten zu machen; aber Hertzog Barnime der dritte Widerstand ihm tapfer/ und überwand ihn in einer gewaltigen Schlacht beym Cremmer Thamme. Endlich wird Friederich von Eichstadt Bischof zu Cammin/ so für die Pommerischen Fürsten ritterlich gefochten/ Unterhändler/ und bringet es dahin/ daß dem Churfürsten Pasewalck und Prentzlow wieder abgetreten worden / und er für sich und seine Erben/ die nachfolgende Churfürsten dargegen seines Vaters des Kaysers Begnadigung/ wegen der Lehn-Empfängniß sich absagen nnd nur die Anwartung auf den Fall das Fürstliche Haus Stetin Pommern abgehen würde / haben solte; und hat darauf Anno 1338 Hertzog Barnim auf dem Reichstag zu Franckfurth/ für sich und seine Vettern vom Kayser die empfangen/ auch mit öffentlichen Brieffen und Siegeln bestätigen lassen/ wobey aber der Kayser eingedungen/ daß beyde Hertzogen von Pommern Otto und Barnim, Churfürst Ludovico seinem Bruder und Erben/ alle ihre Lande und Herrschaften nach ihrem Tode/ dafern sie ohne eheliche Söhne verführen/ vermachen und verschreibenmüssen. Kurtz aber darauf ward Kayser Ludovicus derste vom Pabst in den Bann gethan/ und muste zugleich auch sein Sohn in

len worden/ denn derselbe brach in das Land Bernstein/ so der Zeit noch Pommerisch war / eroberte die Stadt Bernstein nebst dem Schloß wie auch die Stadt Stargard an der Jhne. Es nahmen aber die Pommerischen Hertzoge Stargard mit stürmender Hand wiederum ein/ und als sie nun in das Barnsteinische rückten/ hat Marggraf Albrechts Schwester den Handel zwischen ihren Bruder und Ehgemahl wieder aufgegriffen/ und es dahin bracht/ daß das Land Bernstein dem Hause Pommern in der Güte wieder abgetreten worden. Im Jahr aber 1322. gieng der alte Stamm der Marggrafen zu Brandenburg ab; und als sich um dessen Länder ihrer viel rissen / trat Kayser Ludewig der fünffte ins Mittel/ gab vor/ solche Länder wären wieder an ihn verfallen/ und ob schon die Fürsten von Anhalt die nechsten Erben waren/ verlehnte er sie doch seinem Sohn Ludewig/ und bestätigte selbigem zum Churfürsten zu Brandenburg. Dieser foderte von den Pommerischen Hertzogen Pasewalck und Prentzlo/ gab darneben für/ die Pommerischen Hertzoge hätten ihre Lehn von Kayserlicher Majestät zu empfangen bisher versessen/ und bat ihre Länder/ deren sie sich verlustig gemacht/ ihme zu verlehnen; Und obschon der Kayser sich hierzu willig finden lies/ widersetzten sich doch die andern Stände des Reichs; nicht minder fiel dennoch der Churfürst in Pommern/ und that grossen Schaden darinnen/ bis die Sache wieder durch des Churfürsten Schwester Hertzogs Otten zu Braunschweig und Lüneburg Gemahlin Tochter mit Nahmen Agnes, so den Jüngen Pommerischen Fürsten/ Barnimo den dritten verehlichet ward / beygeleget worden/ bald aber darauf sammlete Churfürst Ludwig ein grosses Volck in Bayern/ willens damit in Pommern zufallen/ und aufs wenigste selbige Fürsten zu seinen Lehns-Leuten zu machen; aber Hertzog Barnime der dritte Widerstand ihm tapfer/ und überwand ihn in einer gewaltigen Schlacht beym Cremmer Thamme. Endlich wird Friederich von Eichstadt Bischof zu Cammin/ so für die Pommerischen Fürsten ritterlich gefochten/ Unterhändler/ und bringet es dahin/ daß dem Churfürsten Pasewalck und Prentzlow wieder abgetreten worden / und er für sich und seine Erben/ die nachfolgende Churfürsten dargegen seines Vaters des Kaysers Begnadigung/ wegen der Lehn-Empfängniß sich absagen nnd nur die Anwartung auf den Fall das Fürstliche Haus Stetin Pommern abgehen würde / haben solte; und hat darauf Anno 1338 Hertzog Barnim auf dem Reichstag zu Franckfurth/ für sich und seine Vettern vom Kayser die empfangen/ auch mit öffentlichen Brieffen und Siegeln bestätigen lassen/ wobey aber der Kayser eingedungen/ daß beyde Hertzogen von Pommern Otto und Barnim, Churfürst Ludovico seinem Bruder und Erben/ alle ihre Lande und Herrschaften nach ihrem Tode/ dafern sie ohne eheliche Söhne verführen/ vermachen und verschreibenmüssen. Kurtz aber darauf ward Kayser Ludovicus derste vom Pabst in den Bann gethan/ und muste zugleich auch sein Sohn in

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[290/0337] len worden/ denn derselbe brach in das Land Bernstein/ so der Zeit noch Pommerisch war / eroberte die Stadt Bernstein nebst dem Schloß wie auch die Stadt Stargard an der Jhne. Es nahmen aber die Pommerischen Hertzoge Stargard mit stürmender Hand wiederum ein/ und als sie nun in das Barnsteinische rückten/ hat Marggraf Albrechts Schwester den Handel zwischen ihren Bruder und Ehgemahl wieder aufgegriffen/ und es dahin bracht/ daß das Land Bernstein dem Hause Pommern in der Güte wieder abgetreten worden. Im Jahr aber 1322. gieng der alte Stamm der Marggrafen zu Brandenburg ab; und als sich um dessen Länder ihrer viel rissen / trat Kayser Ludewig der fünffte ins Mittel/ gab vor/ solche Länder wären wieder an ihn verfallen/ und ob schon die Fürsten von Anhalt die nechsten Erben waren/ verlehnte er sie doch seinem Sohn Ludewig/ und bestätigte selbigem zum Churfürsten zu Brandenburg. Dieser foderte von den Pommerischen Hertzogen Pasewalck und Prentzlo/ gab darneben für/ die Pommerischen Hertzoge hätten ihre Lehn von Kayserlicher Majestät zu empfangen bisher versessen/ und bat ihre Länder/ deren sie sich verlustig gemacht/ ihme zu verlehnen; Und obschon der Kayser sich hierzu willig finden lies/ widersetzten sich doch die andern Stände des Reichs; nicht minder fiel dennoch der Churfürst in Pommern/ und that grossen Schaden darinnen/ bis die Sache wieder durch des Churfürsten Schwester Hertzogs Otten zu Braunschweig und Lüneburg Gemahlin Tochter mit Nahmen Agnes, so den Jüngen Pommerischen Fürsten/ Barnimo den dritten verehlichet ward / beygeleget worden/ bald aber darauf sammlete Churfürst Ludwig ein grosses Volck in Bayern/ willens damit in Pommern zufallen/ und aufs wenigste selbige Fürsten zu seinen Lehns-Leuten zu machen; aber Hertzog Barnime der dritte Widerstand ihm tapfer/ und überwand ihn in einer gewaltigen Schlacht beym Cremmer Thamme. Endlich wird Friederich von Eichstadt Bischof zu Cammin/ so für die Pommerischen Fürsten ritterlich gefochten/ Unterhändler/ und bringet es dahin/ daß dem Churfürsten Pasewalck und Prentzlow wieder abgetreten worden / und er für sich und seine Erben/ die nachfolgende Churfürsten dargegen seines Vaters des Kaysers Begnadigung/ wegen der Lehn-Empfängniß sich absagen nnd nur die Anwartung auf den Fall das Fürstliche Haus Stetin Pommern abgehen würde / haben solte; und hat darauf Anno 1338 Hertzog Barnim auf dem Reichstag zu Franckfurth/ für sich und seine Vettern vom Kayser die empfangen/ auch mit öffentlichen Brieffen und Siegeln bestätigen lassen/ wobey aber der Kayser eingedungen/ daß beyde Hertzogen von Pommern Otto und Barnim, Churfürst Ludovico seinem Bruder und Erben/ alle ihre Lande und Herrschaften nach ihrem Tode/ dafern sie ohne eheliche Söhne verführen/ vermachen und verschreibenmüssen. Kurtz aber darauf ward Kayser Ludovicus derste vom Pabst in den Bann gethan/ und muste zugleich auch sein Sohn in

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Zitationshilfe: Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/337>, abgerufen am 25.11.2024.