Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.täglich Erfahren/ sondern es ist auch aus Heiliger Göttlicher und andern Schriften mehr als zu viel bekannt. Wollen derowegen Unsere freundliche liebe Söhne samt und sonders Väterlichst und treulichst dafür verwarnet auch hiemit ersucht haben/ daß Sie allezeit Christlicher und tapfferer Potentaten/ wie dann auch Unserer geehrten in GOTT sanft und selig ruhender löblichen Vorfahren Exempla jederzeit vor Augen haben / vorsichtig und wohl regieren/ und in alle wege darauf sehen und trachten sollen / wie sie dasjenige/ so Wir verlassen/ und Jhnen verordnet und der leidige Krieg verderbet/ mit GOtt und der Zeit bessern und beysammen behalten/ vor neuen Schulden/ und Jährlichen Pensionen/ die nicht anders als heimliche und immer fressende/ verzehrende Würme seyn/ wie auch fremden und andern Dienern / die nicht der wahren Religion verwandt/ sich hüten/ auch Vorkommung dessen / über-flüssige Hoffhaltung/ viel und langwierige Gastereyen/ fremde/ kostbare Spiel und Sachen/ Austheilung grosser Geschenck/ unnöhtige Unkosten / unnöhtigen Pracht/ und was dergleichen mehr seyn mag/ einstellen/ und hingegen fleissig mit zu sehen/ daß bey Hoff und auf dem Land allenthalben wohl hausgehalten/ und die Haushaltung so viel thunlich und practicirlich eingezogen werde. Unsere nachgelassene Land und Leute sollen sie weiter weder trennen noch theilen/ vielweniger ausser unvermeidlicher höchster Noth oder gnugsamen erheblichen Ursachen/ ohne der Herren Brüder Vorwissen etwas wichtiges deren verpfänden/ verkauffen/ oder sonsten veralieniren/ sondern Jhnen vielmehr in allewege aufs beste und höchste angelegen seyn lassen/ Unser Churfürstliches Haus und Linien/ je länger und mehr in flor zu erhalten/ um so viel möglich / zu allen gedeylichen Aufnehmen zu befördern/ Unser jetzige geheime Cammer- Hoff- Appellation- und andere Geist- und Weltiche Rähte/ Secretarien und andere / sol der künftige Chur-Fürst/ wann Seiner Liebden derer benöhtiget/ und dieselbe in dessen Dienst bleiben wollen/ behalten; Was Wir geordnet/ und einem oder mehr Unserer Diener oder sonsten verschrieben/ geschenckt/ oder mit Unser Subscription bekräftiget/ vor genehm halten/ und dergleichen Verschreiben und Verehrung nicht zuwieder leben/ vielweniger einen oder den andern dasjenige/ was er auf unsern Befehl und mit unsern Willen gethan/ oder auch thun müssen/ im wenigsten entgelten lassen/ wiewohl Wir uns auch nicht versichern/ daß sich Unsere liebe Söhne durch Fried-hässige Leute oder andere Mittel zu einiger Zwiespalt und Uneinigkeit verleiten lassen solten; So wollen Wir doch/ da einige Jrrungen zwischen Jhrer Liebden vorfallen solten/ daß sie jenigen modum, welchen Unser in GOTT ruhender geehrter Groß-Herr Vater Churfürst AUGUSTUS, mit seinem Herrn Bruder Churfürst Moritzen/ beeden löblicher Christ-milder Gedächtniß/ am 8 Augusti, 1547. beliebet und veranlasset / gleichfals observiren sollen: Sie sollen sich durch Jhre täglich Erfahren/ sondern es ist auch aus Heiliger Göttlicher und andern Schriften mehr als zu viel bekannt. Wollen derowegen Unsere freundliche liebe Söhne samt und sonders Väterlichst und treulichst dafür verwarnet auch hiemit ersucht haben/ daß Sie allezeit Christlicher und tapfferer Potentaten/ wie dann auch Unserer geehrten in GOTT sanft und selig ruhender löblichen Vorfahren Exempla jederzeit vor Augen haben / vorsichtig und wohl regieren/ und in alle wege darauf sehen und trachten sollen / wie sie dasjenige/ so Wir verlassen/ und Jhnen verordnet und der leidige Krieg verderbet/ mit GOtt und der Zeit bessern und beysammen behalten/ vor neuen Schulden/ und Jährlichen Pensionen/ die nicht anders als heimliche und immer fressende/ verzehrende Würme seyn/ wie auch fremden und andern Dienern / die nicht der wahren Religion verwandt/ sich hüten/ auch Vorkommung dessen / über-flüssige Hoffhaltung/ viel und langwierige Gastereyen/ fremde/ kostbare Spiel und Sachen/ Austheilung grosser Geschenck/ unnöhtige Unkosten / unnöhtigen Pracht/ und was dergleichen mehr seyn mag/ einstellen/ und hingegen fleissig mit zu sehen/ daß bey Hoff und auf dem Land allenthalben wohl hausgehalten/ und die Haushaltung so viel thunlich und practicirlich eingezogen werde. Unsere nachgelassene Land und Leute sollen sie weiter weder trennen noch theilen/ vielweniger ausser unvermeidlicher höchster Noth oder gnugsamen erheblichen Ursachen/ ohne der Herren Brüder Vorwissen etwas wichtiges deren verpfänden/ verkauffen/ oder sonsten veralieniren/ sondern Jhnen vielmehr in allewege aufs beste und höchste angelegen seyn lassen/ Unser Churfürstliches Haus und Linien/ je länger und mehr in flor zu erhalten/ um so viel möglich / zu allen gedeylichen Aufnehmen zu befördern/ Unser jetzige geheime Cammer- Hoff- Appellation- und andere Geist- und Weltiche Rähte/ Secretarien und andere / sol der künftige Chur-Fürst/ wann Seiner Liebden derer benöhtiget/ und dieselbe in dessen Dienst bleiben wollen/ behalten; Was Wir geordnet/ und einem oder mehr Unserer Diener oder sonsten verschrieben/ geschenckt/ oder mit Unser Subscription bekräftiget/ vor genehm halten/ und dergleichen Verschreiben und Verehrung nicht zuwieder leben/ vielweniger einen oder den andern dasjenige/ was er auf unsern Befehl und mit unsern Willen gethan/ oder auch thun müssen/ im wenigsten entgelten lassen/ wiewohl Wir uns auch nicht versichern/ daß sich Unsere liebe Söhne durch Fried-hässige Leute oder andere Mittel zu einiger Zwiespalt und Uneinigkeit verleiten lassen solten; So wollen Wir doch/ da einige Jrrungen zwischen Jhrer Liebden vorfallen solten/ daß sie jenigen modum, welchen Unser in GOTT ruhender geehrter Groß-Herr Vater Churfürst AUGUSTUS, mit seinem Herrn Bruder Churfürst Moritzen/ beeden löblicher Christ-milder Gedächtniß/ am 8 Augusti, 1547. beliebet und veranlasset / gleichfals observiren sollen: Sie sollen sich durch Jhre <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0213" n="170"/> täglich Erfahren/ sondern es ist auch aus Heiliger Göttlicher und andern Schriften mehr als zu viel bekannt.</p> <p>Wollen derowegen Unsere freundliche liebe Söhne samt und sonders Väterlichst und treulichst dafür verwarnet auch hiemit ersucht haben/ daß Sie allezeit Christlicher und tapfferer Potentaten/ wie dann auch Unserer geehrten in GOTT sanft und selig ruhender löblichen Vorfahren Exempla jederzeit vor Augen haben / vorsichtig und wohl regieren/ und in alle wege darauf sehen und trachten sollen / wie sie dasjenige/ so Wir verlassen/ und Jhnen verordnet und der leidige Krieg verderbet/ mit GOtt und der Zeit bessern und beysammen behalten/ vor neuen Schulden/ und Jährlichen Pensionen/ die nicht anders als heimliche und immer fressende/ verzehrende Würme seyn/ wie auch fremden und andern Dienern / die nicht der wahren Religion verwandt/ sich hüten/ auch Vorkommung dessen / über-flüssige Hoffhaltung/ viel und langwierige Gastereyen/ fremde/ kostbare Spiel und Sachen/ Austheilung grosser Geschenck/ unnöhtige Unkosten / unnöhtigen Pracht/ und was dergleichen mehr seyn mag/ einstellen/ und hingegen fleissig mit zu sehen/ daß bey Hoff und auf dem Land allenthalben wohl hausgehalten/ und die Haushaltung so viel thunlich und practicirlich eingezogen werde. Unsere nachgelassene Land und Leute sollen sie weiter weder trennen noch theilen/ vielweniger ausser unvermeidlicher höchster Noth oder gnugsamen erheblichen Ursachen/ ohne der Herren Brüder Vorwissen etwas wichtiges deren verpfänden/ verkauffen/ oder sonsten veralieniren/ sondern Jhnen vielmehr in allewege aufs beste und höchste angelegen seyn lassen/ Unser Churfürstliches Haus und Linien/ je länger und mehr in flor zu erhalten/ um so viel möglich / zu allen gedeylichen Aufnehmen zu befördern/ Unser jetzige geheime Cammer- Hoff- Appellation- und andere Geist- und Weltiche Rähte/ Secretarien und andere / sol der künftige Chur-Fürst/ wann Seiner Liebden derer benöhtiget/ und dieselbe in dessen Dienst bleiben wollen/ behalten; Was Wir geordnet/ und einem oder mehr Unserer Diener oder sonsten verschrieben/ geschenckt/ oder mit Unser Subscription bekräftiget/ vor genehm halten/ und dergleichen Verschreiben und Verehrung nicht zuwieder leben/ vielweniger einen oder den andern dasjenige/ was er auf unsern Befehl und mit unsern Willen gethan/ oder auch thun müssen/ im wenigsten entgelten lassen/ wiewohl Wir uns auch nicht versichern/ daß sich Unsere liebe Söhne durch Fried-hässige Leute oder andere Mittel zu einiger Zwiespalt und Uneinigkeit verleiten lassen solten; So wollen Wir doch/ da einige Jrrungen zwischen Jhrer Liebden vorfallen solten/ daß sie jenigen modum, welchen Unser in GOTT ruhender geehrter Groß-Herr Vater Churfürst AUGUSTUS, mit seinem Herrn Bruder Churfürst Moritzen/ beeden löblicher Christ-milder Gedächtniß/ am 8 Augusti, 1547. beliebet und veranlasset / gleichfals observiren sollen: Sie sollen sich durch Jhre </p> </div> </body> </text> </TEI> [170/0213]
täglich Erfahren/ sondern es ist auch aus Heiliger Göttlicher und andern Schriften mehr als zu viel bekannt.
Wollen derowegen Unsere freundliche liebe Söhne samt und sonders Väterlichst und treulichst dafür verwarnet auch hiemit ersucht haben/ daß Sie allezeit Christlicher und tapfferer Potentaten/ wie dann auch Unserer geehrten in GOTT sanft und selig ruhender löblichen Vorfahren Exempla jederzeit vor Augen haben / vorsichtig und wohl regieren/ und in alle wege darauf sehen und trachten sollen / wie sie dasjenige/ so Wir verlassen/ und Jhnen verordnet und der leidige Krieg verderbet/ mit GOtt und der Zeit bessern und beysammen behalten/ vor neuen Schulden/ und Jährlichen Pensionen/ die nicht anders als heimliche und immer fressende/ verzehrende Würme seyn/ wie auch fremden und andern Dienern / die nicht der wahren Religion verwandt/ sich hüten/ auch Vorkommung dessen / über-flüssige Hoffhaltung/ viel und langwierige Gastereyen/ fremde/ kostbare Spiel und Sachen/ Austheilung grosser Geschenck/ unnöhtige Unkosten / unnöhtigen Pracht/ und was dergleichen mehr seyn mag/ einstellen/ und hingegen fleissig mit zu sehen/ daß bey Hoff und auf dem Land allenthalben wohl hausgehalten/ und die Haushaltung so viel thunlich und practicirlich eingezogen werde. Unsere nachgelassene Land und Leute sollen sie weiter weder trennen noch theilen/ vielweniger ausser unvermeidlicher höchster Noth oder gnugsamen erheblichen Ursachen/ ohne der Herren Brüder Vorwissen etwas wichtiges deren verpfänden/ verkauffen/ oder sonsten veralieniren/ sondern Jhnen vielmehr in allewege aufs beste und höchste angelegen seyn lassen/ Unser Churfürstliches Haus und Linien/ je länger und mehr in flor zu erhalten/ um so viel möglich / zu allen gedeylichen Aufnehmen zu befördern/ Unser jetzige geheime Cammer- Hoff- Appellation- und andere Geist- und Weltiche Rähte/ Secretarien und andere / sol der künftige Chur-Fürst/ wann Seiner Liebden derer benöhtiget/ und dieselbe in dessen Dienst bleiben wollen/ behalten; Was Wir geordnet/ und einem oder mehr Unserer Diener oder sonsten verschrieben/ geschenckt/ oder mit Unser Subscription bekräftiget/ vor genehm halten/ und dergleichen Verschreiben und Verehrung nicht zuwieder leben/ vielweniger einen oder den andern dasjenige/ was er auf unsern Befehl und mit unsern Willen gethan/ oder auch thun müssen/ im wenigsten entgelten lassen/ wiewohl Wir uns auch nicht versichern/ daß sich Unsere liebe Söhne durch Fried-hässige Leute oder andere Mittel zu einiger Zwiespalt und Uneinigkeit verleiten lassen solten; So wollen Wir doch/ da einige Jrrungen zwischen Jhrer Liebden vorfallen solten/ daß sie jenigen modum, welchen Unser in GOTT ruhender geehrter Groß-Herr Vater Churfürst AUGUSTUS, mit seinem Herrn Bruder Churfürst Moritzen/ beeden löblicher Christ-milder Gedächtniß/ am 8 Augusti, 1547. beliebet und veranlasset / gleichfals observiren sollen: Sie sollen sich durch Jhre
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/213 |
Zitationshilfe: | Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/213>, abgerufen am 16.02.2025. |