Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite

Herren Interessenten an Ihre Churfürstl. Gnaden zu Mayntz auf denen Land- und Geleits-Strassen/ die sich in - und aus Erfurth ziehen/ soweit sich der Grfurtische District erstrecket/ an gelegenen Dorfschaften cum omni Jure geschehen/ verhandelt; jedoch hierbey die Strassen nicht geändert/ sondern/ nach Anleitung der Geleits - Tafel/ wie es bishero üblich gewesen/ gehalten/ und die Fuhr- und Handels-Leute in Durchführung derer Güter mit neuerlichen Geleits Anmuth- oder Aufhaltungen nicht gehindert/ die an der Strassen/ und ausser Erfurth habende Geleit/ auch bey dem Fürstlichen Hause Sachsen verbleiben/ und solch Handlung förderlichst/ und zwar zum längsten innerhalb 6. oder 8. Monathen von dato dieses Vergleichs an / zu Erfurth angenommen werden solten/ und ist so viel den Modum betrift / vermittelst dessen man zu eigentlicher Erkundigung des Anschlages sowohl angeregten Geleits - als auch der Dorfschaften die pro aequivalente zugeben gelangen mag/ in Fürschlag kommen/ daß auch 12. Jahr zurück/ als von Michael anno 1665. bis 1659. und dann Mich. 1618. bis 1612. Extracta der Geleits Rechnungen zufertigen/ und der bey dem Geleit befundene Ertrag/ mit denen Original-Rechnungen zubescheinigen/ auch das kleine Geleit/ auf ein billiges quantum zusetzen/ sodann die Handlung darauf zurichten wäre/ der Anschlag der Dörffer aber/ so vor das Geleit gegeben worden/ sol nach dem Zustande/ wie sie bey angehender Handlung sich befinden/ eingerichtet/ und was caduc. jedoch zuhoffen/ daß es ehests wieder anzubringen/ und gangbar zu machen/ die Halbscheib/ nach Landes Gebrauch angesetzet werden. Immittelst aber bis zu erfolgenden Vergleich/ und dessen Consumation verbleibet/ das Fürstliche Haus Sachsen bey dem Besitz und Einnahmen des Geleits/ und derern dependirenden Rechtes (ausser in nachfolgenden bedinget) in statu quo nunc, das Strassen-Recht / und Leib-Geleit behält ein jeder Chur- und Fürstl. Theil in seinen Territorio. Jedoch ist bey dem Strassen-Recht/ so viel die verfallene Straffe wegen Verfahrung des Geleits anlanget/ diese Veranlassung geschehen/ daß wofern der Geleits-Reuter einen in dem Mayntzischen Territorio antrift/ so das Geleite verfahren/ ihm zugelassen seyn solle/ demselben in das nächste Mayntzische Dorff mit zunehmen/ und durch den Schultzen daselbsten anhalten zulassen / hierbey die Cognition/ und Dictirung der Straffen dem Sächsischen Geleits-Ambte billig bleibet Man wil sich aber förderlich beyderseits einer gewissen Straff-Tafel vergleichen/ nach welcher sich der Geleitsmann zurichten/ und der Schultze höher/ als dieselbe besaget/ zu exequiren nicht schuldig seyn sol. Was denn das Leib-Geleit anberrift/ sol jeder Theil alda/ wo sein Territorium angehet/ den Vorritt haben/ bey Anfang aber des andern Territorii, nachreithen. Wenn auch Hohe Standes-Personen dieser Orten reyseten/ wäre denenselben das Leib-Geleite jedesmahl anzunehmen/ wieder ihren Willen nicht zuzumuthen. Ebener massen haben Ihro Churfürstliche

Herren Interessenten an Ihre Churfürstl. Gnaden zu Mayntz auf denen Land- und Geleits-Strassen/ die sich in - und aus Erfurth ziehen/ soweit sich der Grfurtische District erstrecket/ an gelegenen Dorfschaften cum omni Jure geschehen/ verhandelt; jedoch hierbey die Strassen nicht geändert/ sondern/ nach Anleitung der Geleits - Tafel/ wie es bishero üblich gewesen/ gehalten/ und die Fuhr- und Handels-Leute in Durchführung derer Güter mit neuerlichen Geleits Anmuth- oder Aufhaltungen nicht gehindert/ die an der Strassen/ und ausser Erfurth habende Geleit/ auch bey dem Fürstlichen Hause Sachsen verbleiben/ und solch Handlung förderlichst/ und zwar zum längsten innerhalb 6. oder 8. Monathen von dato dieses Vergleichs an / zu Erfurth angenommen werden solten/ und ist so viel den Modum betrift / vermittelst dessen man zu eigentlicher Erkundigung des Anschlages sowohl angeregten Geleits - als auch der Dorfschaften die pro aequivalente zugeben gelangen mag/ in Fürschlag kommen/ daß auch 12. Jahr zurück/ als von Michael anno 1665. bis 1659. und dann Mich. 1618. bis 1612. Extracta der Geleits Rechnungen zufertigen/ und der bey dem Geleit befundene Ertrag/ mit denen Original-Rechnungen zubescheinigen/ auch das kleine Geleit/ auf ein billiges quantum zusetzen/ sodann die Handlung darauf zurichten wäre/ der Anschlag der Dörffer aber/ so vor das Geleit gegeben worden/ sol nach dem Zustande/ wie sie bey angehender Handlung sich befinden/ eingerichtet/ und was caduc. jedoch zuhoffen/ daß es ehests wieder anzubringen/ und gangbar zu machen/ die Halbscheib/ nach Landes Gebrauch angesetzet werden. Immittelst aber bis zu erfolgenden Vergleich/ und dessen Consumation verbleibet/ das Fürstliche Haus Sachsen bey dem Besitz und Einnahmen des Geleits/ und derern dependirenden Rechtes (ausser in nachfolgenden bedinget) in statu quo nunc, das Strassen-Recht / und Leib-Geleit behält ein jeder Chur- und Fürstl. Theil in seinen Territorio. Jedoch ist bey dem Strassen-Recht/ so viel die verfallene Straffe wegen Verfahrung des Geleits anlanget/ diese Veranlassung geschehen/ daß wofern der Geleits-Reuter einen in dem Mayntzischen Territorio antrift/ so das Geleite verfahren/ ihm zugelassen seyn solle/ demselben in das nächste Mayntzische Dorff mit zunehmen/ und durch den Schultzen daselbsten anhalten zulassen / hierbey die Cognition/ und Dictirung der Straffen dem Sächsischen Geleits-Ambte billig bleibet Man wil sich aber förderlich beyderseits einer gewissen Straff-Tafel vergleichen/ nach welcher sich der Geleitsmann zurichten/ und der Schultze höher/ als dieselbe besaget/ zu exequiren nicht schuldig seyn sol. Was denn das Leib-Geleit anberrift/ sol jeder Theil alda/ wo sein Territorium angehet/ den Vorritt haben/ bey Anfang aber des andern Territorii, nachreithen. Wenn auch Hohe Standes-Personen dieser Orten reyseten/ wäre denenselben das Leib-Geleite jedesmahl anzunehmen/ wieder ihren Willen nicht zuzumuthen. Ebener massen haben Ihro Churfürstliche

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0146" n="103"/>
Herren Interessenten an Ihre                      Churfürstl. Gnaden zu Mayntz auf denen Land- und Geleits-Strassen/ die sich in                      - und aus Erfurth ziehen/ soweit sich der Grfurtische District erstrecket/ an                      gelegenen Dorfschaften cum omni Jure geschehen/ verhandelt; jedoch hierbey die                      Strassen nicht geändert/ sondern/ nach Anleitung der Geleits - Tafel/ wie es                      bishero üblich gewesen/ gehalten/ und die Fuhr- und Handels-Leute in                      Durchführung derer Güter mit neuerlichen Geleits Anmuth- oder Aufhaltungen nicht                      gehindert/ die an der Strassen/ und ausser Erfurth habende Geleit/ auch bey                      dem Fürstlichen Hause Sachsen verbleiben/ und solch Handlung förderlichst/ und                      zwar zum längsten innerhalb 6. oder 8. Monathen von dato dieses Vergleichs an /                      zu Erfurth angenommen werden solten/ und ist so viel den Modum betrift /                      vermittelst dessen man zu eigentlicher Erkundigung des Anschlages sowohl                      angeregten Geleits - als auch der Dorfschaften die pro aequivalente zugeben                      gelangen mag/ in Fürschlag kommen/ daß auch 12. Jahr zurück/ als von Michael                      anno 1665. bis 1659. und dann Mich. 1618. bis 1612. Extracta der Geleits                      Rechnungen zufertigen/ und der bey dem Geleit befundene Ertrag/ mit denen                      Original-Rechnungen zubescheinigen/ auch das kleine Geleit/ auf ein billiges                      quantum zusetzen/ sodann die Handlung darauf zurichten wäre/ der Anschlag der                      Dörffer aber/ so vor das Geleit gegeben worden/ sol nach dem Zustande/ wie                      sie bey angehender Handlung sich befinden/ eingerichtet/ und was caduc. jedoch                      zuhoffen/ daß es ehests wieder anzubringen/ und gangbar zu machen/ die                      Halbscheib/ nach Landes Gebrauch angesetzet werden. Immittelst aber bis zu                      erfolgenden Vergleich/ und dessen Consumation verbleibet/ das Fürstliche Haus                      Sachsen bey dem Besitz und Einnahmen des Geleits/ und derern dependirenden                      Rechtes (ausser in nachfolgenden bedinget) in statu quo nunc, das Strassen-Recht                     / und Leib-Geleit behält ein jeder Chur- und Fürstl. Theil in seinen Territorio.                      Jedoch ist bey dem Strassen-Recht/ so viel die verfallene Straffe wegen                      Verfahrung des Geleits anlanget/ diese Veranlassung geschehen/ daß wofern der                      Geleits-Reuter einen in dem Mayntzischen Territorio antrift/ so das Geleite                      verfahren/ ihm zugelassen seyn solle/ demselben in das nächste Mayntzische                      Dorff mit zunehmen/ und durch den Schultzen daselbsten anhalten zulassen /                      hierbey die Cognition/ und Dictirung der Straffen dem Sächsischen Geleits-Ambte                      billig bleibet Man wil sich aber förderlich beyderseits einer gewissen                      Straff-Tafel vergleichen/ nach welcher sich der Geleitsmann zurichten/ und der                      Schultze höher/ als dieselbe besaget/ zu exequiren nicht schuldig seyn sol.                      Was denn das Leib-Geleit anberrift/ sol jeder Theil alda/ wo sein Territorium                      angehet/ den Vorritt haben/ bey Anfang aber des andern Territorii,                      nachreithen. Wenn auch Hohe Standes-Personen dieser Orten reyseten/ wäre                      denenselben das Leib-Geleite jedesmahl anzunehmen/ wieder ihren Willen nicht                      zuzumuthen. Ebener massen haben Ihro Churfürstliche
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[103/0146] Herren Interessenten an Ihre Churfürstl. Gnaden zu Mayntz auf denen Land- und Geleits-Strassen/ die sich in - und aus Erfurth ziehen/ soweit sich der Grfurtische District erstrecket/ an gelegenen Dorfschaften cum omni Jure geschehen/ verhandelt; jedoch hierbey die Strassen nicht geändert/ sondern/ nach Anleitung der Geleits - Tafel/ wie es bishero üblich gewesen/ gehalten/ und die Fuhr- und Handels-Leute in Durchführung derer Güter mit neuerlichen Geleits Anmuth- oder Aufhaltungen nicht gehindert/ die an der Strassen/ und ausser Erfurth habende Geleit/ auch bey dem Fürstlichen Hause Sachsen verbleiben/ und solch Handlung förderlichst/ und zwar zum längsten innerhalb 6. oder 8. Monathen von dato dieses Vergleichs an / zu Erfurth angenommen werden solten/ und ist so viel den Modum betrift / vermittelst dessen man zu eigentlicher Erkundigung des Anschlages sowohl angeregten Geleits - als auch der Dorfschaften die pro aequivalente zugeben gelangen mag/ in Fürschlag kommen/ daß auch 12. Jahr zurück/ als von Michael anno 1665. bis 1659. und dann Mich. 1618. bis 1612. Extracta der Geleits Rechnungen zufertigen/ und der bey dem Geleit befundene Ertrag/ mit denen Original-Rechnungen zubescheinigen/ auch das kleine Geleit/ auf ein billiges quantum zusetzen/ sodann die Handlung darauf zurichten wäre/ der Anschlag der Dörffer aber/ so vor das Geleit gegeben worden/ sol nach dem Zustande/ wie sie bey angehender Handlung sich befinden/ eingerichtet/ und was caduc. jedoch zuhoffen/ daß es ehests wieder anzubringen/ und gangbar zu machen/ die Halbscheib/ nach Landes Gebrauch angesetzet werden. Immittelst aber bis zu erfolgenden Vergleich/ und dessen Consumation verbleibet/ das Fürstliche Haus Sachsen bey dem Besitz und Einnahmen des Geleits/ und derern dependirenden Rechtes (ausser in nachfolgenden bedinget) in statu quo nunc, das Strassen-Recht / und Leib-Geleit behält ein jeder Chur- und Fürstl. Theil in seinen Territorio. Jedoch ist bey dem Strassen-Recht/ so viel die verfallene Straffe wegen Verfahrung des Geleits anlanget/ diese Veranlassung geschehen/ daß wofern der Geleits-Reuter einen in dem Mayntzischen Territorio antrift/ so das Geleite verfahren/ ihm zugelassen seyn solle/ demselben in das nächste Mayntzische Dorff mit zunehmen/ und durch den Schultzen daselbsten anhalten zulassen / hierbey die Cognition/ und Dictirung der Straffen dem Sächsischen Geleits-Ambte billig bleibet Man wil sich aber förderlich beyderseits einer gewissen Straff-Tafel vergleichen/ nach welcher sich der Geleitsmann zurichten/ und der Schultze höher/ als dieselbe besaget/ zu exequiren nicht schuldig seyn sol. Was denn das Leib-Geleit anberrift/ sol jeder Theil alda/ wo sein Territorium angehet/ den Vorritt haben/ bey Anfang aber des andern Territorii, nachreithen. Wenn auch Hohe Standes-Personen dieser Orten reyseten/ wäre denenselben das Leib-Geleite jedesmahl anzunehmen/ wieder ihren Willen nicht zuzumuthen. Ebener massen haben Ihro Churfürstliche

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/146
Zitationshilfe: Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/146>, abgerufen am 23.11.2024.