Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.durch Bohtschaft/ und wiederum auf den folgenden Reichs-Tägen/ in gleicher Qualitaet dessen Herr Sohn und Nachfolger Hertzog Moritz. Als nun letzthochgedachter Churfürst Johann Friedrich/ durch die capitulation vor Wittenberg/ anno 1547. um alle Lande kam / und selbige auf den neuen Churfürsten zu Sachsen/ Hertzog Moritzen/ durch die solenne zu Augspurg 1548. celebrirte Beleyhung transferiret/ und ihme die Fahne des Landgrafthums in Thüringen zugleich mit vorgeführet/ und vom Kayser Carolo V. überreichet worden/ wurde der Landgraviat, bey diesem Chur-Hause / oder Albertinischer Haupt-Lienie allein und völlig aufgerichtet/ und sind also die hernachfolgende Churfürsten zu Sachsen Augustus/ Christianus I. Christianus II. Joh. Georg. I. Joh. Georg II. Joh. Georg III. Joh. Georg IV. und letzthin Churfürst Friedrich Augustus/ König/ von einem Fall zum andern/ mit der gantzen Provintz beliehen worden. Und ob wohl/ vermöge vorangezogener Wittenbergischen capitulation des gefangenen Churfürsten Herren Söhnen einige Aemter/ Schlösser und Städte/ die zusammen 50000. fl. jährlich rehnten solten / ausgesetzet und zugeeignet worden/ vid. Hortl. T. 2. l. 3. c. 72. darüber auch die Kayserliche Maj. Carl der V. bey der restitution, ihn/ den gebohrnen Churfürsten/ in seinen alten Fürsten-Stand/ als einen Reichs-Fürsten/ wieder aufgenommen/ und verordnet/ daß er von männiglich vor einen Hertzog zu Sachsen / Landgrafen in Thüringen/ Marggrafen zu Meissen genannt und gehalten werden / auch Schild und Helm gebrauchen solte/ ihm ferner auch einen neuen Lehn-Brief ausfertigen lassen; Dabey auch nicht zu vergessen/ daß in dem Naumburgischen Vergleich 1554. unter andern mit verabhandelt worden/ daß Ihme der Titul und Wappen/ Hertzog zu Sachsen/ Landgraf in Thüringen und Marggraf zu Meissen / forthin beständig gegeben werden solle/ Hortl. d. l. c. 88. p. 4. und daneben auch nicht zu läugnen ist/ daß wegen dieser von neuen geschenckten Land und Leute die Herren Söhne/ des gebohrnen Churfürsten ein Votum virile, bey dem Reiche erlanget/ und selbiges/ zum erstenmahl auf dem Reichs-Tage zu Regenspurg anno 1557. führen lassen/ welches hernach auf erfolgte unterschiedliche Lands-Theilungen bis auf die fünfte Zahl hinaus extendiret worden/ die dem Fürstlichen Hause Sachsen/ wegen Ihrer/ in der Landgrafschaft zu Thüringen/ und jenseits Thüringer Walds in Francken/ auch in dem Osterlande habenden Lande auch billig zu gönnen ist; So haben Sie doch nur auf Ihre Stamm-Häuser/ als Weymar/ Eysenach und Gotha/ als welche in der Landgrafschaft Thüringen gelegen/ (denn Altenburg/ vormahls ein Reichs-Stadt und besonderes Burggrafthum/ lieget im Osterlande/ und Coburg in Francken) und die dazu geschlagene Aempter/ Städte und Güter/ nicht aber auf die Landgrafschaft in Thüringen/ als den alten Statum ihr Absehen/ allermassen denn Churfürst Johann Friedrich in vorbenannter capitulation allen Fürstenthümern/ folglich auch der Landgraffchaft in durch Bohtschaft/ und wiederum auf den folgenden Reichs-Tägen/ in gleicher Qualitaet dessen Herr Sohn und Nachfolger Hertzog Moritz. Als nun letzthochgedachter Churfürst Johann Friedrich/ durch die capitulation vor Wittenberg/ anno 1547. um alle Lande kam / und selbige auf den neuen Churfürsten zu Sachsen/ Hertzog Moritzen/ durch die solenne zu Augspurg 1548. celebrirte Beleyhung transferiret/ und ihme die Fahne des Landgrafthums in Thüringen zugleich mit vorgeführet/ und vom Kayser Carolo V. überreichet worden/ wurde der Landgraviat, bey diesem Chur-Hause / oder Albertinischer Haupt-Lienie allein und völlig aufgerichtet/ und sind also die hernachfolgende Churfürsten zu Sachsen Augustus/ Christianus I. Christianus II. Joh. Georg. I. Joh. Georg II. Joh. Georg III. Joh. Georg IV. und letzthin Churfürst Friedrich Augustus/ König/ von einem Fall zum andern/ mit der gantzen Provintz beliehen worden. Und ob wohl/ vermöge vorangezogener Wittenbergischen capitulation des gefangenen Churfürsten Herren Söhnen einige Aemter/ Schlösser und Städte/ die zusammen 50000. fl. jährlich rehnten solten / ausgesetzet und zugeeignet worden/ vid. Hortl. T. 2. l. 3. c. 72. darüber auch die Kayserliche Maj. Carl der V. bey der restitution, ihn/ den gebohrnen Churfürsten/ in seinen alten Fürsten-Stand/ als einen Reichs-Fürsten/ wieder aufgenommen/ und verordnet/ daß er von männiglich vor einen Hertzog zu Sachsen / Landgrafen in Thüringen/ Marggrafen zu Meissen genannt und gehalten werden / auch Schild und Helm gebrauchen solte/ ihm ferner auch einen neuen Lehn-Brief ausfertigen lassen; Dabey auch nicht zu vergessen/ daß in dem Naumburgischen Vergleich 1554. unter andern mit verabhandelt worden/ daß Ihme der Titul und Wappen/ Hertzog zu Sachsen/ Landgraf in Thüringen und Marggraf zu Meissen / forthin beständig gegeben werden solle/ Hortl. d. l. c. 88. p. 4. und daneben auch nicht zu läugnen ist/ daß wegen dieser von neuen geschenckten Land und Leute die Herren Söhne/ des gebohrnen Churfürsten ein Votum virile, bey dem Reiche erlanget/ und selbiges/ zum erstenmahl auf dem Reichs-Tage zu Regenspurg anno 1557. führen lassen/ welches hernach auf erfolgte unterschiedliche Lands-Theilungen bis auf die fünfte Zahl hinaus extendiret worden/ die dem Fürstlichen Hause Sachsen/ wegen Ihrer/ in der Landgrafschaft zu Thüringen/ und jenseits Thüringer Walds in Francken/ auch in dem Osterlande habenden Lande auch billig zu gönnen ist; So haben Sie doch nur auf Ihre Stamm-Häuser/ als Weymar/ Eysenach und Gotha/ als welche in der Landgrafschaft Thüringen gelegen/ (denn Altenburg/ vormahls ein Reichs-Stadt und besonderes Burggrafthum/ lieget im Osterlande/ und Coburg in Francken) und die dazu geschlagene Aempter/ Städte und Güter/ nicht aber auf die Landgrafschaft in Thüringen/ als den alten Statum ihr Absehen/ allermassen denn Churfürst Johann Friedrich in vorbenannter capitulation allen Fürstenthümern/ folglich auch der Landgraffchaft in <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0137" n="94"/> durch Bohtschaft/ und wiederum auf den folgenden Reichs-Tägen/ in gleicher Qualitaet dessen Herr Sohn und Nachfolger Hertzog Moritz. 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Und ob wohl/ vermöge vorangezogener Wittenbergischen capitulation des gefangenen Churfürsten Herren Söhnen einige Aemter/ Schlösser und Städte/ die zusammen 50000. fl. jährlich rehnten solten / ausgesetzet und zugeeignet worden/ vid. Hortl. T. 2. l. 3. c. 72. darüber auch die Kayserliche Maj. Carl der V. bey der restitution, ihn/ den gebohrnen Churfürsten/ in seinen alten Fürsten-Stand/ als einen Reichs-Fürsten/ wieder aufgenommen/ und verordnet/ daß er von männiglich vor einen Hertzog zu Sachsen / Landgrafen in Thüringen/ Marggrafen zu Meissen genannt und gehalten werden / auch Schild und Helm gebrauchen solte/ ihm ferner auch einen neuen Lehn-Brief ausfertigen lassen; Dabey auch nicht zu vergessen/ daß in dem Naumburgischen Vergleich 1554. unter andern mit verabhandelt worden/ daß Ihme der Titul und Wappen/ Hertzog zu Sachsen/ Landgraf in Thüringen und Marggraf zu Meissen / forthin beständig gegeben werden solle/ Hortl. d. l. c. 88. p. 4. und daneben auch nicht zu läugnen ist/ daß wegen dieser von neuen geschenckten Land und Leute die Herren Söhne/ des gebohrnen Churfürsten ein Votum virile, bey dem Reiche erlanget/ und selbiges/ zum erstenmahl auf dem Reichs-Tage zu Regenspurg anno 1557. führen lassen/ welches hernach auf erfolgte unterschiedliche Lands-Theilungen bis auf die fünfte Zahl hinaus extendiret worden/ die dem Fürstlichen Hause Sachsen/ wegen Ihrer/ in der Landgrafschaft zu Thüringen/ und jenseits Thüringer Walds in Francken/ auch in dem Osterlande habenden Lande auch billig zu gönnen ist; So haben Sie doch nur auf Ihre Stamm-Häuser/ als Weymar/ Eysenach und Gotha/ als welche in der Landgrafschaft Thüringen gelegen/ (denn Altenburg/ vormahls ein Reichs-Stadt und besonderes Burggrafthum/ lieget im Osterlande/ und Coburg in Francken) und die dazu geschlagene Aempter/ Städte und Güter/ nicht aber auf die Landgrafschaft in Thüringen/ als den alten Statum ihr Absehen/ allermassen denn Churfürst Johann Friedrich in vorbenannter capitulation allen Fürstenthümern/ folglich auch der Landgraffchaft in </p> </div> </body> </text> </TEI> [94/0137]
durch Bohtschaft/ und wiederum auf den folgenden Reichs-Tägen/ in gleicher Qualitaet dessen Herr Sohn und Nachfolger Hertzog Moritz. Als nun letzthochgedachter Churfürst Johann Friedrich/ durch die capitulation vor Wittenberg/ anno 1547. um alle Lande kam / und selbige auf den neuen Churfürsten zu Sachsen/ Hertzog Moritzen/ durch die solenne zu Augspurg 1548. celebrirte Beleyhung transferiret/ und ihme die Fahne des Landgrafthums in Thüringen zugleich mit vorgeführet/ und vom Kayser Carolo V. überreichet worden/ wurde der Landgraviat, bey diesem Chur-Hause / oder Albertinischer Haupt-Lienie allein und völlig aufgerichtet/ und sind also die hernachfolgende Churfürsten zu Sachsen Augustus/ Christianus I. Christianus II. Joh. Georg. I. Joh. Georg II. Joh. Georg III. Joh. Georg IV. und letzthin Churfürst Friedrich Augustus/ König/ von einem Fall zum andern/ mit der gantzen Provintz beliehen worden. Und ob wohl/ vermöge vorangezogener Wittenbergischen capitulation des gefangenen Churfürsten Herren Söhnen einige Aemter/ Schlösser und Städte/ die zusammen 50000. fl. jährlich rehnten solten / ausgesetzet und zugeeignet worden/ vid. Hortl. T. 2. l. 3. c. 72. darüber auch die Kayserliche Maj. Carl der V. bey der restitution, ihn/ den gebohrnen Churfürsten/ in seinen alten Fürsten-Stand/ als einen Reichs-Fürsten/ wieder aufgenommen/ und verordnet/ daß er von männiglich vor einen Hertzog zu Sachsen / Landgrafen in Thüringen/ Marggrafen zu Meissen genannt und gehalten werden / auch Schild und Helm gebrauchen solte/ ihm ferner auch einen neuen Lehn-Brief ausfertigen lassen; Dabey auch nicht zu vergessen/ daß in dem Naumburgischen Vergleich 1554. unter andern mit verabhandelt worden/ daß Ihme der Titul und Wappen/ Hertzog zu Sachsen/ Landgraf in Thüringen und Marggraf zu Meissen / forthin beständig gegeben werden solle/ Hortl. d. l. c. 88. p. 4. und daneben auch nicht zu läugnen ist/ daß wegen dieser von neuen geschenckten Land und Leute die Herren Söhne/ des gebohrnen Churfürsten ein Votum virile, bey dem Reiche erlanget/ und selbiges/ zum erstenmahl auf dem Reichs-Tage zu Regenspurg anno 1557. führen lassen/ welches hernach auf erfolgte unterschiedliche Lands-Theilungen bis auf die fünfte Zahl hinaus extendiret worden/ die dem Fürstlichen Hause Sachsen/ wegen Ihrer/ in der Landgrafschaft zu Thüringen/ und jenseits Thüringer Walds in Francken/ auch in dem Osterlande habenden Lande auch billig zu gönnen ist; So haben Sie doch nur auf Ihre Stamm-Häuser/ als Weymar/ Eysenach und Gotha/ als welche in der Landgrafschaft Thüringen gelegen/ (denn Altenburg/ vormahls ein Reichs-Stadt und besonderes Burggrafthum/ lieget im Osterlande/ und Coburg in Francken) und die dazu geschlagene Aempter/ Städte und Güter/ nicht aber auf die Landgrafschaft in Thüringen/ als den alten Statum ihr Absehen/ allermassen denn Churfürst Johann Friedrich in vorbenannter capitulation allen Fürstenthümern/ folglich auch der Landgraffchaft in
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Zitationshilfe: | Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/137>, abgerufen am 16.07.2024. |