Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite

nechst vorher von ihren Gesandten auf sonderbahren Befehl zu Regenspurg bezeugten Aversion vor der je mehr aufwachsenden Multiplication der Votorum darbey vielmehr rühmlist verharren / als daß sie mit einem so ungewöhnlichen Ansinnen den Concurs derer Competenten zu vermehren und andere mit einem so ansehnlichen Exempel zu gleichmässigen Gesuch aufzubringen/ oder doch darzu Anlaß zu geben gemeinet seyn solten. Worgegen man an Seiten der Fürstl. Ernestischen Linie bey anderer Gelegenheit Ihrer Majest. in Dero Desideriis best-möglichst zu secundiren sich willig erkläret/ auch solche Freund-Vetterliche Ergebenheit zu Dero Chur-Hauses Flor und Aufnehmen in der That zu erweisen keine Occasion vorbey lassen wird.

Königliche und Churfürstliche Sächsische Befugniß/ über die Readmission Ihrer 4. alten Reich- Votorum.

Es ist Reichs-kundig/ daß die Landgrafen in Thüringen fürnehme Reichs-Fürsten gewesen/ und alle Praerogativen der alten Reichs-Fürsten in denen curiis solennibus bey denen Kaysern und dem Reich genossen. Kayser Lotharius verliehe anno 1130. diese grosse Provintz/ dazu das Land zu Hessen damahls gehört / seinem Schwieger-Sohne Graf Ludwigen/ und verordnete Ihme einen ansehnlichen hof von Landsässigen und Landbahren Grafen/ darunter Schwartzburg/ und nach ihme/ haben diese Lande regieret Landgraf Ludwig der Eiserne/ Ludwig der Milde / dann Lüdwig der IV. ein Gemahl der H. Elisabetha/ dann nach ihme/ Landgraf Heinrich/ Römischer Kayser/ der letzte seines Stamms. Hierauf kam die Provintz an Heinrich/ Marggrafen zu Meissen/ und noch/ bey seinem Leben an dessen Sohn Landgraf Albrechten/ nach welchem in der Ordnung regieret haben: Landgraf Friedrich der Freudige/ Landgraf Friedrich der Ernste/ Landgraf Balthasar / Landgraf Friedrich der Friedfertige/ Landgraf Wilhelm/ Churfürst und Ertz-Hertzog Albrecht zu Sachsen/ Churfürst Friedrich und Johannes/ wie auch Hertzog George/ dann Churfürst Johann Friedrich zu Sachsen/ Heinrich und Hertzog Moritz nach Ihren resp. Landes-Theilungen. In der Kreigs-Verfassung / gegen die Hussiten stehet der Landgraf von Thüringen sofort nach Chur-Sachsen / als ein besonderer Reichs-Stand. Datt. de Pp. Imp. f. 160. 170. Dannenhero Er auch in dem 6 ten Raht/ bey dem Reichs-Regiment mit aufgenommen worden. Vid. Ordnung des Regiments/ de anno 1500. In dem dieses Jahr errichteten Reichs-Abschied ist Hertzog Georg zu Sachsen/ als Landgraf in Thüringen mit angezeichnet zu finden/ und hernach in allen/ so lange er gelebet hat; Inmassen er auch also in der Reichs-Marticul de an. 1521. enregistriret worden / und auf dem Reichs-Tage zu Regenspurg 1541. erschiene dessen Succeffor und Bruder Hertzog Heinrich/ als Landgraf in Thüringen und Marggraf zu Meissen / durch

nechst vorher von ihren Gesandten auf sonderbahren Befehl zu Regenspurg bezeugten Aversion vor der je mehr aufwachsenden Multiplication der Votorum darbey vielmehr rühmlist verharren / als daß sie mit einem so ungewöhnlichen Ansinnen den Concurs derer Competenten zu vermehren und andere mit einem so ansehnlichen Exempel zu gleichmässigen Gesuch aufzubringen/ oder doch darzu Anlaß zu geben gemeinet seyn solten. Worgegen man an Seiten der Fürstl. Ernestischen Linie bey anderer Gelegenheit Ihrer Majest. in Dero Desideriis best-möglichst zu secundiren sich willig erkläret/ auch solche Freund-Vetterliche Ergebenheit zu Dero Chur-Hauses Flor und Aufnehmen in der That zu erweisen keine Occasion vorbey lassen wird.

Königliche und Churfürstliche Sächsische Befugniß/ über die Readmission Ihrer 4. alten Reich- Votorum.

Es ist Reichs-kundig/ daß die Landgrafen in Thüringen fürnehme Reichs-Fürsten gewesen/ und alle Praerogativen der alten Reichs-Fürsten in denen curiis solennibus bey denen Kaysern und dem Reich genossen. Kayser Lotharius verliehe anno 1130. diese grosse Provintz/ dazu das Land zu Hessen damahls gehört / seinem Schwieger-Sohne Graf Ludwigen/ und verordnete Ihme einen ansehnlichen hof von Landsässigen und Landbahren Grafen/ darunter Schwartzburg/ und nach ihme/ haben diese Lande regieret Landgraf Ludwig der Eiserne/ Ludwig der Milde / dann Lüdwig der IV. ein Gemahl der H. Elisabetha/ dann nach ihme/ Landgraf Heinrich/ Römischer Kayser/ der letzte seines Stamms. Hierauf kam die Provintz an Heinrich/ Marggrafen zu Meissen/ und noch/ bey seinem Leben an dessen Sohn Landgraf Albrechten/ nach welchem in der Ordnung regieret haben: Landgraf Friedrich der Freudige/ Landgraf Friedrich der Ernste/ Landgraf Balthasar / Landgraf Friedrich der Friedfertige/ Landgraf Wilhelm/ Churfürst und Ertz-Hertzog Albrecht zu Sachsen/ Churfürst Friedrich und Johannes/ wie auch Hertzog George/ dann Churfürst Johann Friedrich zu Sachsen/ Heinrich und Hertzog Moritz nach Ihren resp. Landes-Theilungen. In der Kreigs-Verfassung / gegen die Hussiten stehet der Landgraf von Thüringen sofort nach Chur-Sachsen / als ein besonderer Reichs-Stand. Datt. de Pp. Imp. f. 160. 170. Dannenhero Er auch in dem 6 ten Raht/ bey dem Reichs-Regiment mit aufgenommen worden. Vid. Ordnung des Regiments/ de anno 1500. In dem dieses Jahr errichteten Reichs-Abschied ist Hertzog Georg zu Sachsen/ als Landgraf in Thüringen mit angezeichnet zu finden/ und hernach in allen/ so lange er gelebet hat; Inmassen er auch also in der Reichs-Marticul de an. 1521. enregistriret worden / und auf dem Reichs-Tage zu Regenspurg 1541. erschiene dessen Succeffor und Bruder Hertzog Heinrich/ als Landgraf in Thüringen und Marggraf zu Meissen / durch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0136" n="93"/>
nechst vorher von ihren Gesandten auf                      sonderbahren Befehl zu Regenspurg bezeugten Aversion vor der je mehr                      aufwachsenden Multiplication der Votorum darbey vielmehr rühmlist verharren /                      als daß sie mit einem so ungewöhnlichen Ansinnen den Concurs derer Competenten                      zu vermehren und andere mit einem so ansehnlichen Exempel zu gleichmässigen                      Gesuch aufzubringen/ oder doch darzu Anlaß zu geben gemeinet seyn solten.                      Worgegen man an Seiten der Fürstl. Ernestischen Linie bey anderer Gelegenheit                      Ihrer Majest. in Dero Desideriis best-möglichst zu secundiren sich willig                      erkläret/ auch solche Freund-Vetterliche Ergebenheit zu Dero Chur-Hauses Flor                      und Aufnehmen in der That zu erweisen keine Occasion vorbey lassen wird.</p>
        <p>Königliche und Churfürstliche Sächsische Befugniß/ über die Readmission Ihrer 4.                      alten Reich- Votorum.</p>
        <p>Es ist Reichs-kundig/ daß die Landgrafen in Thüringen fürnehme Reichs-Fürsten                      gewesen/ und alle Praerogativen der alten Reichs-Fürsten in denen curiis                      solennibus bey denen Kaysern und dem Reich genossen. Kayser Lotharius verliehe                      anno 1130. diese grosse Provintz/ dazu das Land zu Hessen damahls gehört /                      seinem Schwieger-Sohne Graf Ludwigen/ und verordnete Ihme einen ansehnlichen                      hof von Landsässigen und Landbahren Grafen/ darunter Schwartzburg/ und nach                      ihme/ haben diese Lande regieret Landgraf Ludwig der Eiserne/ Ludwig der Milde                     / dann Lüdwig der IV. ein Gemahl der H. Elisabetha/ dann nach ihme/ Landgraf                      Heinrich/ Römischer Kayser/ der letzte seines Stamms. Hierauf kam die Provintz                      an Heinrich/ Marggrafen zu Meissen/ und noch/ bey seinem Leben an dessen Sohn                      Landgraf Albrechten/ nach welchem in der Ordnung regieret haben: Landgraf                      Friedrich der Freudige/ Landgraf Friedrich der Ernste/ Landgraf Balthasar /                      Landgraf Friedrich der Friedfertige/ Landgraf Wilhelm/ Churfürst und                      Ertz-Hertzog Albrecht zu Sachsen/ Churfürst Friedrich und Johannes/ wie auch                      Hertzog George/ dann Churfürst Johann Friedrich zu Sachsen/ Heinrich und                      Hertzog Moritz nach Ihren resp. Landes-Theilungen. In der Kreigs-Verfassung /                      gegen die Hussiten stehet der Landgraf von Thüringen sofort nach Chur-Sachsen /                      als ein besonderer Reichs-Stand. Datt. de Pp. Imp. f. 160. 170. Dannenhero Er                      auch in dem 6 ten Raht/ bey dem Reichs-Regiment mit aufgenommen worden. Vid.                      Ordnung des Regiments/ de anno 1500. In dem dieses Jahr errichteten                      Reichs-Abschied ist Hertzog Georg zu Sachsen/ als Landgraf in Thüringen mit                      angezeichnet zu finden/ und hernach in allen/ so lange er gelebet hat;                      Inmassen er auch also in der Reichs-Marticul de an. 1521. enregistriret worden /                      und auf dem Reichs-Tage zu Regenspurg 1541. erschiene dessen Succeffor und                      Bruder Hertzog Heinrich/ als Landgraf in Thüringen und Marggraf zu Meissen /                          durch
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[93/0136] nechst vorher von ihren Gesandten auf sonderbahren Befehl zu Regenspurg bezeugten Aversion vor der je mehr aufwachsenden Multiplication der Votorum darbey vielmehr rühmlist verharren / als daß sie mit einem so ungewöhnlichen Ansinnen den Concurs derer Competenten zu vermehren und andere mit einem so ansehnlichen Exempel zu gleichmässigen Gesuch aufzubringen/ oder doch darzu Anlaß zu geben gemeinet seyn solten. Worgegen man an Seiten der Fürstl. Ernestischen Linie bey anderer Gelegenheit Ihrer Majest. in Dero Desideriis best-möglichst zu secundiren sich willig erkläret/ auch solche Freund-Vetterliche Ergebenheit zu Dero Chur-Hauses Flor und Aufnehmen in der That zu erweisen keine Occasion vorbey lassen wird. Königliche und Churfürstliche Sächsische Befugniß/ über die Readmission Ihrer 4. alten Reich- Votorum. Es ist Reichs-kundig/ daß die Landgrafen in Thüringen fürnehme Reichs-Fürsten gewesen/ und alle Praerogativen der alten Reichs-Fürsten in denen curiis solennibus bey denen Kaysern und dem Reich genossen. Kayser Lotharius verliehe anno 1130. diese grosse Provintz/ dazu das Land zu Hessen damahls gehört / seinem Schwieger-Sohne Graf Ludwigen/ und verordnete Ihme einen ansehnlichen hof von Landsässigen und Landbahren Grafen/ darunter Schwartzburg/ und nach ihme/ haben diese Lande regieret Landgraf Ludwig der Eiserne/ Ludwig der Milde / dann Lüdwig der IV. ein Gemahl der H. Elisabetha/ dann nach ihme/ Landgraf Heinrich/ Römischer Kayser/ der letzte seines Stamms. Hierauf kam die Provintz an Heinrich/ Marggrafen zu Meissen/ und noch/ bey seinem Leben an dessen Sohn Landgraf Albrechten/ nach welchem in der Ordnung regieret haben: Landgraf Friedrich der Freudige/ Landgraf Friedrich der Ernste/ Landgraf Balthasar / Landgraf Friedrich der Friedfertige/ Landgraf Wilhelm/ Churfürst und Ertz-Hertzog Albrecht zu Sachsen/ Churfürst Friedrich und Johannes/ wie auch Hertzog George/ dann Churfürst Johann Friedrich zu Sachsen/ Heinrich und Hertzog Moritz nach Ihren resp. Landes-Theilungen. In der Kreigs-Verfassung / gegen die Hussiten stehet der Landgraf von Thüringen sofort nach Chur-Sachsen / als ein besonderer Reichs-Stand. Datt. de Pp. Imp. f. 160. 170. Dannenhero Er auch in dem 6 ten Raht/ bey dem Reichs-Regiment mit aufgenommen worden. Vid. Ordnung des Regiments/ de anno 1500. In dem dieses Jahr errichteten Reichs-Abschied ist Hertzog Georg zu Sachsen/ als Landgraf in Thüringen mit angezeichnet zu finden/ und hernach in allen/ so lange er gelebet hat; Inmassen er auch also in der Reichs-Marticul de an. 1521. enregistriret worden / und auf dem Reichs-Tage zu Regenspurg 1541. erschiene dessen Succeffor und Bruder Hertzog Heinrich/ als Landgraf in Thüringen und Marggraf zu Meissen / durch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/136
Zitationshilfe: Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/136>, abgerufen am 22.11.2024.