Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.verordnet/ aus welchen Cräysen die Regiments-Räthe von Zeit zu Zeit genommen werden solten/ da dann im 6ten Cräyß nicht eben der Landgraf/ sondern das Landgrafthum Thüringen befindlich/ von welchem auch/ daß es in solche Cräyß-Ordnung gehörig/ kein Zweifel obhanden seyn können/ welcher dann ihr Gnüge schon geschiehet/ oder geschehen ist / wann sowohl/ aus Thüringen als andern zum 6ten Cräyß gehörigen Landen/ gewisse darzu geschickte Personen zum Reichs-Regiment in ihrer Ordnung gezogen worden. So richtig nun dieses alles an sich selbsten/ ob wohl zum Zweck wenig/ ja gar nichts dienlich ist/ indeme es/ wann gleich damit die Landgrafen selber gemeinet wären/ die Chur- und Fürstl. Gebrüdere Ernestischer Linie/ als würckliche Landgrafen in Thüringen/ nicht aber ihre Vettern Meißnischer Linie angegangen hätte/ so kan doch nicht einsten in facto passiren/ was von Hertzog Georgen zu Sachsen gemeldet wird/ wie nemlich derselbe in dem Reichs-Abschied zu Auspurg 1500. als ein Landgraf in Thuringen mit angezeichnet/ und hernach in allen/ so lange er gelebet/ zu finden seyn solle; so eine theils aus denen Reichs-Abschieden/ theils aber aus der Sachen selbsten erweißliche Unerfindlichkeit ist. Es ist in dem Reichs-Abschied 1500. nicht Hertzog Georg / sondern noch sein Vater Hertzog Albrecht (welcher darauf noch dieses Jahr mit Tode abgangen) anzutreffen/ so zwar an der Sache selbst nichts verschlägt / jedoch aber dieses zu observiren/ daß darbey des Landgräflichen Tituls von Thüringen gar nicht erwehnet/ sondern er alleine mit dem Praedicat eines Hertzogs von Sachsen angesetzet ist; In nachfolgenden Abschieden zu Augspurg finden sich Friedrich/ Hertzog zu Sachsen/ Churfürst/ Landgraf in Thüringen / und Marggraf zu Meissen/ persönlich/ von Hertzog Georgen weder erselbsten noch jemand von seinetwegen; In dem Reichs-Abschied zu Trier und Cölln 1512. stehet Hertzog Georg von Sachsen/ aber darbey kein Landgraf in Thüringen. Zu Worms 1521. Churfürst Friedrich/ Hertzog zu Sachsen/ Landgraf in Thüringen und Marggraf zu Meissen/ Hertzog Georg/ und Hertzog Johann von Sachsen/ mit einem sc. Zu Augspurg 1525. wird gar keines Hertzog Georgen gedacht. Zu Speyer 1526. Johannes/ Churfürst/ Hertzog zu Sachsen/ Landgraf in Thüringen/ Marggraf zu Meissen/ und dann Hertzog Georg zu Sachsen/ wie auch zu Eßlingen ejusd. Anni. Ingleichen zu Regenspurg 1527. In dem Recess zu Augspurg 1530. erscheinet Hertzog Georg zu Sachsen zu erst mit dem Titul eines Landgrafen in Thüringen und Marggrafen zu Meissen/ wie auch hiernechst zu Regenspurg 1532. Zu Worms 1535. ist er gar ausgeblieben/ hat auch bald hernach sein Leben beschlossen; Dessen Successor und Bruder Hertzog Heinrich bey dem nechsten Reichs-Tag darauf zu Regenspurg 1641. zwar als ein Hertzog zu Sachsen/ jedoch ohne beygefügte Qualität eines Landgrafen in Thüringen angesetzet ist. Nach seinem Absterben in dem Reichs-Abschied zu Speyer 1542. praesentiret verordnet/ aus welchen Cräysen die Regiments-Räthe von Zeit zu Zeit genommen werden solten/ da dann im 6ten Cräyß nicht eben der Landgraf/ sondern das Landgrafthum Thüringen befindlich/ von welchem auch/ daß es in solche Cräyß-Ordnung gehörig/ kein Zweifel obhanden seyn können/ welcher dann ihr Gnüge schon geschiehet/ oder geschehen ist / wann sowohl/ aus Thüringen als andern zum 6ten Cräyß gehörigen Landen/ gewisse darzu geschickte Personen zum Reichs-Regiment in ihrer Ordnung gezogen worden. So richtig nun dieses alles an sich selbsten/ ob wohl zum Zweck wenig/ ja gar nichts dienlich ist/ indeme es/ wann gleich damit die Landgrafen selber gemeinet wären/ die Chur- und Fürstl. Gebrüdere Ernestischer Linie/ als würckliche Landgrafen in Thüringen/ nicht aber ihre Vettern Meißnischer Linie angegangen hätte/ so kan doch nicht einsten in facto passiren/ was von Hertzog Georgen zu Sachsen gemeldet wird/ wie nemlich derselbe in dem Reichs-Abschied zu Auspurg 1500. als ein Landgraf in Thuringen mit angezeichnet/ und hernach in allen/ so lange er gelebet/ zu finden seyn solle; so eine theils aus denen Reichs-Abschieden/ theils aber aus der Sachen selbsten erweißliche Unerfindlichkeit ist. Es ist in dem Reichs-Abschied 1500. nicht Hertzog Georg / sondern noch sein Vater Hertzog Albrecht (welcher darauf noch dieses Jahr mit Tode abgangen) anzutreffen/ so zwar an der Sache selbst nichts verschlägt / jedoch aber dieses zu observiren/ daß darbey des Landgräflichen Tituls von Thüringen gar nicht erwehnet/ sondern er alleine mit dem Praedicat eines Hertzogs von Sachsen angesetzet ist; In nachfolgenden Abschieden zu Augspurg finden sich Friedrich/ Hertzog zu Sachsen/ Churfürst/ Landgraf in Thüringen / und Marggraf zu Meissen/ persönlich/ von Hertzog Georgen weder erselbsten noch jemand von seinetwegen; In dem Reichs-Abschied zu Trier und Cölln 1512. stehet Hertzog Georg von Sachsen/ aber darbey kein Landgraf in Thüringen. Zu Worms 1521. Churfürst Friedrich/ Hertzog zu Sachsen/ Landgraf in Thüringen und Marggraf zu Meissen/ Hertzog Georg/ und Hertzog Johann von Sachsen/ mit einem sc. Zu Augspurg 1525. wird gar keines Hertzog Georgen gedacht. Zu Speyer 1526. Johannes/ Churfürst/ Hertzog zu Sachsen/ Landgraf in Thüringen/ Marggraf zu Meissen/ und dann Hertzog Georg zu Sachsen/ wie auch zu Eßlingen ejusd. Anni. Ingleichen zu Regenspurg 1527. In dem Recess zu Augspurg 1530. erscheinet Hertzog Georg zu Sachsen zu erst mit dem Titul eines Landgrafen in Thüringen und Marggrafen zu Meissen/ wie auch hiernechst zu Regenspurg 1532. Zu Worms 1535. ist er gar ausgeblieben/ hat auch bald hernach sein Leben beschlossen; Dessen Successor und Bruder Hertzog Heinrich bey dem nechsten Reichs-Tag darauf zu Regenspurg 1641. zwar als ein Hertzog zu Sachsen/ jedoch ohne beygefügte Qualität eines Landgrafen in Thüringen angesetzet ist. 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Gebrüdere Ernestischer Linie/ als würckliche Landgrafen in Thüringen/ nicht aber ihre Vettern Meißnischer Linie angegangen hätte/ so kan doch nicht einsten in facto passiren/ was von Hertzog Georgen zu Sachsen gemeldet wird/ wie nemlich derselbe in dem Reichs-Abschied zu Auspurg 1500. als ein Landgraf in Thuringen mit angezeichnet/ und hernach in allen/ so lange er gelebet/ zu finden seyn solle; so eine theils aus denen Reichs-Abschieden/ theils aber aus der Sachen selbsten erweißliche Unerfindlichkeit ist. Es ist in dem Reichs-Abschied 1500. nicht Hertzog Georg / sondern noch sein Vater Hertzog Albrecht (welcher darauf noch dieses Jahr mit Tode abgangen) anzutreffen/ so zwar an der Sache selbst nichts verschlägt / jedoch aber dieses zu observiren/ daß darbey des Landgräflichen Tituls von Thüringen gar nicht erwehnet/ sondern er alleine mit dem Praedicat eines Hertzogs von Sachsen angesetzet ist; In nachfolgenden Abschieden zu Augspurg finden sich Friedrich/ Hertzog zu Sachsen/ Churfürst/ Landgraf in Thüringen / und Marggraf zu Meissen/ persönlich/ von Hertzog Georgen weder erselbsten noch jemand von seinetwegen; In dem Reichs-Abschied zu Trier und Cölln 1512. stehet Hertzog Georg von Sachsen/ aber darbey kein Landgraf in Thüringen. Zu Worms 1521. Churfürst Friedrich/ Hertzog zu Sachsen/ Landgraf in Thüringen und Marggraf zu Meissen/ Hertzog Georg/ und Hertzog Johann von Sachsen/ mit einem sc. Zu Augspurg 1525. wird gar keines Hertzog Georgen gedacht. Zu Speyer 1526. Johannes/ Churfürst/ Hertzog zu Sachsen/ Landgraf in Thüringen/ Marggraf zu Meissen/ und dann Hertzog Georg zu Sachsen/ wie auch zu Eßlingen ejusd. Anni. Ingleichen zu Regenspurg 1527. In dem Recess zu Augspurg 1530. erscheinet Hertzog Georg zu Sachsen zu erst mit dem Titul eines Landgrafen in Thüringen und Marggrafen zu Meissen/ wie auch hiernechst zu Regenspurg 1532. Zu Worms 1535. ist er gar ausgeblieben/ hat auch bald hernach sein Leben beschlossen; Dessen Successor und Bruder Hertzog Heinrich bey dem nechsten Reichs-Tag darauf zu Regenspurg 1641. zwar als ein Hertzog zu Sachsen/ jedoch ohne beygefügte Qualität eines Landgrafen in Thüringen angesetzet ist. Nach seinem Absterben in dem Reichs-Abschied zu Speyer 1542. praesentiret </p> </div> </body> </text> </TEI> [80/0123]
verordnet/ aus welchen Cräysen die Regiments-Räthe von Zeit zu Zeit genommen werden solten/ da dann im 6ten Cräyß nicht eben der Landgraf/ sondern das Landgrafthum Thüringen befindlich/ von welchem auch/ daß es in solche Cräyß-Ordnung gehörig/ kein Zweifel obhanden seyn können/ welcher dann ihr Gnüge schon geschiehet/ oder geschehen ist / wann sowohl/ aus Thüringen als andern zum 6ten Cräyß gehörigen Landen/ gewisse darzu geschickte Personen zum Reichs-Regiment in ihrer Ordnung gezogen worden. So richtig nun dieses alles an sich selbsten/ ob wohl zum Zweck wenig/ ja gar nichts dienlich ist/ indeme es/ wann gleich damit die Landgrafen selber gemeinet wären/ die Chur- und Fürstl. Gebrüdere Ernestischer Linie/ als würckliche Landgrafen in Thüringen/ nicht aber ihre Vettern Meißnischer Linie angegangen hätte/ so kan doch nicht einsten in facto passiren/ was von Hertzog Georgen zu Sachsen gemeldet wird/ wie nemlich derselbe in dem Reichs-Abschied zu Auspurg 1500. als ein Landgraf in Thuringen mit angezeichnet/ und hernach in allen/ so lange er gelebet/ zu finden seyn solle; so eine theils aus denen Reichs-Abschieden/ theils aber aus der Sachen selbsten erweißliche Unerfindlichkeit ist. Es ist in dem Reichs-Abschied 1500. nicht Hertzog Georg / sondern noch sein Vater Hertzog Albrecht (welcher darauf noch dieses Jahr mit Tode abgangen) anzutreffen/ so zwar an der Sache selbst nichts verschlägt / jedoch aber dieses zu observiren/ daß darbey des Landgräflichen Tituls von Thüringen gar nicht erwehnet/ sondern er alleine mit dem Praedicat eines Hertzogs von Sachsen angesetzet ist; In nachfolgenden Abschieden zu Augspurg finden sich Friedrich/ Hertzog zu Sachsen/ Churfürst/ Landgraf in Thüringen / und Marggraf zu Meissen/ persönlich/ von Hertzog Georgen weder erselbsten noch jemand von seinetwegen; In dem Reichs-Abschied zu Trier und Cölln 1512. stehet Hertzog Georg von Sachsen/ aber darbey kein Landgraf in Thüringen. Zu Worms 1521. Churfürst Friedrich/ Hertzog zu Sachsen/ Landgraf in Thüringen und Marggraf zu Meissen/ Hertzog Georg/ und Hertzog Johann von Sachsen/ mit einem sc. Zu Augspurg 1525. wird gar keines Hertzog Georgen gedacht. Zu Speyer 1526. Johannes/ Churfürst/ Hertzog zu Sachsen/ Landgraf in Thüringen/ Marggraf zu Meissen/ und dann Hertzog Georg zu Sachsen/ wie auch zu Eßlingen ejusd. Anni. Ingleichen zu Regenspurg 1527. In dem Recess zu Augspurg 1530. erscheinet Hertzog Georg zu Sachsen zu erst mit dem Titul eines Landgrafen in Thüringen und Marggrafen zu Meissen/ wie auch hiernechst zu Regenspurg 1532. Zu Worms 1535. ist er gar ausgeblieben/ hat auch bald hernach sein Leben beschlossen; Dessen Successor und Bruder Hertzog Heinrich bey dem nechsten Reichs-Tag darauf zu Regenspurg 1641. zwar als ein Hertzog zu Sachsen/ jedoch ohne beygefügte Qualität eines Landgrafen in Thüringen angesetzet ist. Nach seinem Absterben in dem Reichs-Abschied zu Speyer 1542. praesentiret
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Zitationshilfe: | Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/123>, abgerufen am 16.07.2024. |