jeder soll also das seinige zum gemeinen Besten, zum Besten deiner großen Familie auf Erden beytragen.
Und das soll, das will auch ich thun. Kein Mensch, so niedrig und arm er auch seyn mag, soll mir fremde seyn! Er ist dein Kind, er ist mein Bruder. Er ist gleich mir nach deinem Bilde geschaffen, ist unsterblich wie ich, ist mit mir zu immer fortgehender Vollkom- menheit und Glückseligkeit bestimmt. Nichts, was ihn betrifft, darf mir gleichgültig seyn. Seine Freuden sind meine Freuden, seine Lei- den sind meine Leiden. Mit den Fröhlichen soll ich mich freuen, und mit den Weinenden weinen. Das ist Stimme der Natur; das ist Gesetz der Religion. Keine Hülfe, kein Dienst, den ich andern leisten kann, soll mir je zur Last fallen; und kein Elender, kein Schwacher, kein Nothleidender soll vergeblich Hülfe und Beystand bey mir suchen, so lange ich ihm dieselben zu leisten vermag. Ist doch alles, was ich bin und habe und vermag, dein Eigenthum, Gott, Vater der Menschen! Ja, zum Besten deiner Kinder sowohl als zu mei- nem eignen Besten hast du mir es anvertrauet, und dir werde ich einst von dem Gebrauche
dessel
gemeinnützigen Leben.
jeder ſoll alſo das ſeinige zum gemeinen Beſten, zum Beſten deiner großen Familie auf Erden beytragen.
Und das ſoll, das will auch ich thun. Kein Menſch, ſo niedrig und arm er auch ſeyn mag, ſoll mir fremde ſeyn! Er iſt dein Kind, er iſt mein Bruder. Er iſt gleich mir nach deinem Bilde geſchaffen, iſt unſterblich wie ich, iſt mit mir zu immer fortgehender Vollkom- menheit und Glückſeligkeit beſtimmt. Nichts, was ihn betrifft, darf mir gleichgültig ſeyn. Seine Freuden ſind meine Freuden, ſeine Lei- den ſind meine Leiden. Mit den Fröhlichen ſoll ich mich freuen, und mit den Weinenden weinen. Das iſt Stimme der Natur; das iſt Geſetz der Religion. Keine Hülfe, kein Dienſt, den ich andern leiſten kann, ſoll mir je zur Laſt fallen; und kein Elender, kein Schwacher, kein Nothleidender ſoll vergeblich Hülfe und Beyſtand bey mir ſuchen, ſo lange ich ihm dieſelben zu leiſten vermag. Iſt doch alles, was ich bin und habe und vermag, dein Eigenthum, Gott, Vater der Menſchen! Ja, zum Beſten deiner Kinder ſowohl als zu mei- nem eignen Beſten haſt du mir es anvertrauet, und dir werde ich einſt von dem Gebrauche
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gemeinnützigen Leben.
jeder ſoll alſo das ſeinige zum gemeinen Beſten,
zum Beſten deiner großen Familie auf Erden
beytragen.
Und das ſoll, das will auch ich thun.
Kein Menſch, ſo niedrig und arm er auch ſeyn
mag, ſoll mir fremde ſeyn! Er iſt dein Kind,
er iſt mein Bruder. Er iſt gleich mir nach
deinem Bilde geſchaffen, iſt unſterblich wie ich,
iſt mit mir zu immer fortgehender Vollkom-
menheit und Glückſeligkeit beſtimmt. Nichts,
was ihn betrifft, darf mir gleichgültig ſeyn.
Seine Freuden ſind meine Freuden, ſeine Lei-
den ſind meine Leiden. Mit den Fröhlichen
ſoll ich mich freuen, und mit den Weinenden
weinen. Das iſt Stimme der Natur; das
iſt Geſetz der Religion. Keine Hülfe, kein
Dienſt, den ich andern leiſten kann, ſoll mir
je zur Laſt fallen; und kein Elender, kein
Schwacher, kein Nothleidender ſoll vergeblich
Hülfe und Beyſtand bey mir ſuchen, ſo lange
ich ihm dieſelben zu leiſten vermag. Iſt doch
alles, was ich bin und habe und vermag, dein
Eigenthum, Gott, Vater der Menſchen! Ja,
zum Beſten deiner Kinder ſowohl als zu mei-
nem eignen Beſten haſt du mir es anvertrauet,
und dir werde ich einſt von dem Gebrauche
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Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zollikofer_andachtsuebungen01_1785/211>, abgerufen am 27.07.2024.
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