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Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785.

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für die Menschen.
und Erhalter aller Wesen, zu vergessen! Nein,
in dir und durch dich leben, weben und sind
wir. Du hast uns seyn geheißen und wir
wurden; du willst, daß wir fortdauren sollen,
und wir dauren fort. Du rufest uns in den
Schooß der Erde zurücke, und wir kehren wie-
der dahin, woher wir gekommen sind. Alle
unsre Kräfte stammen von dir, der ewigen, un-
erschöpflichen Urkraft her; und ohne dich und
deinen Willen können sie eben so wenig fortdau-
ren und fortwirken, als der Bach, der von
seiner Quelle abgeschnitten ist und keinen neuen
Zufluß aus derselben erhält. Ja, aller Au-
gen sehen auf dich; wenn du giebst, so sammeln
wir, wenn du deine Hand aufthust, so werden
wir mit Gütern gesättiget. Nimmst du dei-
nen Odem zurücke, so vergehen wir und wer-
den wieder zu Staube; wehest du uns mit dei-
nem Hauche an, so werden wir neu geschaffen.

Mit jedem Tage, o Vater, erneuert sich
deine Fürsorge für uns, deine Geschöpfe, deine
Kinder. Unaufhörlich erhältst du die weise
Ordnung der Dinge, die zum größten Wohl
aller Lebendigen, und auch zu unserm Wohl
eingerichtet ist. Täglich schenkest du der Natur
aufs neue die Kräfte, die sie zu ihrer und zu

unsrer
K 5

für die Menſchen.
und Erhalter aller Weſen, zu vergeſſen! Nein,
in dir und durch dich leben, weben und ſind
wir. Du haſt uns ſeyn geheißen und wir
wurden; du willſt, daß wir fortdauren ſollen,
und wir dauren fort. Du rufeſt uns in den
Schooß der Erde zurücke, und wir kehren wie-
der dahin, woher wir gekommen ſind. Alle
unſre Kräfte ſtammen von dir, der ewigen, un-
erſchöpflichen Urkraft her; und ohne dich und
deinen Willen können ſie eben ſo wenig fortdau-
ren und fortwirken, als der Bach, der von
ſeiner Quelle abgeſchnitten iſt und keinen neuen
Zufluß aus derſelben erhält. Ja, aller Au-
gen ſehen auf dich; wenn du giebſt, ſo ſammeln
wir, wenn du deine Hand aufthuſt, ſo werden
wir mit Gütern geſättiget. Nimmſt du dei-
nen Odem zurücke, ſo vergehen wir und wer-
den wieder zu Staube; weheſt du uns mit dei-
nem Hauche an, ſo werden wir neu geſchaffen.

Mit jedem Tage, o Vater, erneuert ſich
deine Fürſorge für uns, deine Geſchöpfe, deine
Kinder. Unaufhörlich erhältſt du die weiſe
Ordnung der Dinge, die zum größten Wohl
aller Lebendigen, und auch zu unſerm Wohl
eingerichtet iſt. Täglich ſchenkeſt du der Natur
aufs neue die Kräfte, die ſie zu ihrer und zu

unſrer
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[153/0175] für die Menſchen. und Erhalter aller Weſen, zu vergeſſen! Nein, in dir und durch dich leben, weben und ſind wir. Du haſt uns ſeyn geheißen und wir wurden; du willſt, daß wir fortdauren ſollen, und wir dauren fort. Du rufeſt uns in den Schooß der Erde zurücke, und wir kehren wie- der dahin, woher wir gekommen ſind. Alle unſre Kräfte ſtammen von dir, der ewigen, un- erſchöpflichen Urkraft her; und ohne dich und deinen Willen können ſie eben ſo wenig fortdau- ren und fortwirken, als der Bach, der von ſeiner Quelle abgeſchnitten iſt und keinen neuen Zufluß aus derſelben erhält. Ja, aller Au- gen ſehen auf dich; wenn du giebſt, ſo ſammeln wir, wenn du deine Hand aufthuſt, ſo werden wir mit Gütern geſättiget. Nimmſt du dei- nen Odem zurücke, ſo vergehen wir und wer- den wieder zu Staube; weheſt du uns mit dei- nem Hauche an, ſo werden wir neu geſchaffen. Mit jedem Tage, o Vater, erneuert ſich deine Fürſorge für uns, deine Geſchöpfe, deine Kinder. Unaufhörlich erhältſt du die weiſe Ordnung der Dinge, die zum größten Wohl aller Lebendigen, und auch zu unſerm Wohl eingerichtet iſt. Täglich ſchenkeſt du der Natur aufs neue die Kräfte, die ſie zu ihrer und zu unſrer K 5

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Zitationshilfe: Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zollikofer_andachtsuebungen01_1785/175>, abgerufen am 24.11.2024.