mit Gütern sättigest; dir, der du alles, was du geschaffen hast, erhältst, und alles seiner Be- stimmung entgegen führest!
Und wie soll, wie kann ich dir dafür genug danken, barmherzigster, gütigster Vater, daß du dich mir, dem Kinde des Staubes, durch alle deine Werke, und noch mehr durch deinen Sohn Jesum, so herrlich geoffenbaret, dich mir als Vater geoffenbaret, mich durch diesen dei- nen Gesandten von deiner ganzen unermeßli- chen Vaterhuld versichert, mir durch ihn den sichersten, geradesten Weg zur Glückseligkeit entdeckt, und mich zu einer gewissen, zuver- lässigen Hoffnung der seligen Unsterblichkeit er- hoben hast? Gott, was ist der Mensch, daß du sein gedenkest? Und des Menschen Kind, daß du dich seiner annimmst? Und was bin ich un- ter der unzähligen Menge deiner Geschöpfe und Kinder, daß du auch auf mich siehst, auch mich liebest, auch für mich sorgest, auch mich täglich und stündlich mit Wohlthaten und Segnun- gen überschüttest? Nein, nie kann ich den Werth deiner Huld und Liebe ganz empfinden! Nie dir würdig genug dafür danken! Schwa- ches Stammeln eines noch unmündigen Kin- des sind alle meine Lobpreisungen! Aber du
bist
Allgemeines Gebet.
mit Gütern ſättigeſt; dir, der du alles, was du geſchaffen haſt, erhältſt, und alles ſeiner Be- ſtimmung entgegen führeſt!
Und wie ſoll, wie kann ich dir dafür genug danken, barmherzigſter, gütigſter Vater, daß du dich mir, dem Kinde des Staubes, durch alle deine Werke, und noch mehr durch deinen Sohn Jeſum, ſo herrlich geoffenbaret, dich mir als Vater geoffenbaret, mich durch dieſen dei- nen Geſandten von deiner ganzen unermeßli- chen Vaterhuld verſichert, mir durch ihn den ſicherſten, geradeſten Weg zur Glückſeligkeit entdeckt, und mich zu einer gewiſſen, zuver- läſſigen Hoffnung der ſeligen Unſterblichkeit er- hoben haſt? Gott, was iſt der Menſch, daß du ſein gedenkeſt? Und des Menſchen Kind, daß du dich ſeiner annimmſt? Und was bin ich un- ter der unzähligen Menge deiner Geſchöpfe und Kinder, daß du auch auf mich ſiehſt, auch mich liebeſt, auch für mich ſorgeſt, auch mich täglich und ſtündlich mit Wohlthaten und Segnun- gen überſchütteſt? Nein, nie kann ich den Werth deiner Huld und Liebe ganz empfinden! Nie dir würdig genug dafür danken! Schwa- ches Stammeln eines noch unmündigen Kin- des ſind alle meine Lobpreiſungen! Aber du
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Allgemeines Gebet.
mit Gütern ſättigeſt; dir, der du alles, was du
geſchaffen haſt, erhältſt, und alles ſeiner Be-
ſtimmung entgegen führeſt!
Und wie ſoll, wie kann ich dir dafür genug
danken, barmherzigſter, gütigſter Vater, daß
du dich mir, dem Kinde des Staubes, durch
alle deine Werke, und noch mehr durch deinen
Sohn Jeſum, ſo herrlich geoffenbaret, dich mir
als Vater geoffenbaret, mich durch dieſen dei-
nen Geſandten von deiner ganzen unermeßli-
chen Vaterhuld verſichert, mir durch ihn den
ſicherſten, geradeſten Weg zur Glückſeligkeit
entdeckt, und mich zu einer gewiſſen, zuver-
läſſigen Hoffnung der ſeligen Unſterblichkeit er-
hoben haſt? Gott, was iſt der Menſch, daß du
ſein gedenkeſt? Und des Menſchen Kind, daß
du dich ſeiner annimmſt? Und was bin ich un-
ter der unzähligen Menge deiner Geſchöpfe und
Kinder, daß du auch auf mich ſiehſt, auch mich
liebeſt, auch für mich ſorgeſt, auch mich täglich
und ſtündlich mit Wohlthaten und Segnun-
gen überſchütteſt? Nein, nie kann ich den
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Nie dir würdig genug dafür danken! Schwa-
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Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zollikofer_andachtsuebungen01_1785/118>, abgerufen am 23.07.2024.
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