Zinzendorf, Nicolaus Ludwig von: Teutscher Gedichte Erster Theil. Herrnhuth, 1735.
Die Zwölffe, die du dir Zur Lust erlesen, Die krönet für und für Vollkommnes Wesen. Nun dirs gefallen hat Dein Volck zu rächen; So sitzen sie im Rath Das Recht zu sprechen. Hie wird die trübe Zeit Jm Licht verschlungen, Und der Dreyeinigkeit Triumph gesungen. Diß heilig eine Drey Wird aufgekläret: Der Glaube schauet frey Was ihn genähret. Die GOtt geruffen hat Und die gekommen, Die werden in der That Nun aufgenommen. Der Glaub in seinem Lauff Hat ausgegläubet: Die Hoffnung höret auff: Die Liebe bleibet. Hier frag ich nicht einmahl: Wo ich soll bleiben? Wer will mich aus der Wahl Der Gnaden treiben? Jch traue mächtiglich Dem Hochgeliebten: Sein Hertze neiget sich Zu den Geübten. Vor Zeiten hielt ich mich An sein Erbarmen: Und B 3
Die Zwoͤlffe, die du dir Zur Luſt erleſen, Die kroͤnet fuͤr und fuͤr Vollkommnes Weſen. Nun dirs gefallen hat Dein Volck zu raͤchen; So ſitzen ſie im Rath Das Recht zu ſprechen. Hie wird die truͤbe Zeit Jm Licht verſchlungen, Und der Dreyeinigkeit Triumph geſungen. Diß heilig eine Drey Wird aufgeklaͤret: Der Glaube ſchauet frey Was ihn genaͤhret. Die GOtt geruffen hat Und die gekommen, Die werden in der That Nun aufgenommen. Der Glaub in ſeinem Lauff Hat ausgeglaͤubet: Die Hoffnung hoͤret auff: Die Liebe bleibet. Hier frag ich nicht einmahl: Wo ich ſoll bleiben? Wer will mich aus der Wahl Der Gnaden treiben? Jch traue maͤchtiglich Dem Hochgeliebten: Sein Hertze neiget ſich Zu den Geuͤbten. Vor Zeiten hielt ich mich An ſein Erbarmen: Und B 3
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1721.
Jns Ohr vertvauet war
Hoͤrt man trompeten.
Die Zwoͤlffe, die du dir
Zur Luſt erleſen,
Die kroͤnet fuͤr und fuͤr
Vollkommnes Weſen.
Nun dirs gefallen hat
Dein Volck zu raͤchen;
So ſitzen ſie im Rath
Das Recht zu ſprechen.
Hie wird die truͤbe Zeit
Jm Licht verſchlungen,
Und der Dreyeinigkeit
Triumph geſungen.
Diß heilig eine Drey
Wird aufgeklaͤret:
Der Glaube ſchauet frey
Was ihn genaͤhret.
Die GOtt geruffen hat
Und die gekommen,
Die werden in der That
Nun aufgenommen.
Der Glaub in ſeinem Lauff
Hat ausgeglaͤubet:
Die Hoffnung hoͤret auff:
Die Liebe bleibet.
Hier frag ich nicht einmahl:
Wo ich ſoll bleiben?
Wer will mich aus der Wahl
Der Gnaden treiben?
Jch traue maͤchtiglich
Dem Hochgeliebten:
Sein Hertze neiget ſich
Zu den Geuͤbten.
Vor Zeiten hielt ich mich
An ſein Erbarmen:
Und
B 3
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Zitationshilfe: | Zinzendorf, Nicolaus Ludwig von: Teutscher Gedichte Erster Theil. Herrnhuth, 1735, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_gedichte_1735/31>, abgerufen am 16.02.2025. |