Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725.

Bild:
<< vorherige Seite

JEsus spricht: Meynet ihr, daß ich her-
kommen bin, Frieden zu bringen
auf Er-
den? Jch sage, nein; sondern Zwietracht. Es
wird seyn der Vater wider den Sohn,
und der Sohn wider den Vater, die Mutter
wider die Tochter, und die Tochter wider die
Mutter, die Schwieger wider die Schnur,
und die Schnur wider die Schwieger, Luc.
12, 51. 53.

150. Wenn nun die Eltern etwas wider GOttes Gebot be-
fehlen, was da zu thun?

Man muß GOtt mehr gehorchen, denn
den Menschen,
Ap. Gesch. 5, 29.

151. Kan denn die Liebe und das Ankleben an seinen Verwand-
ten zuweilen an der Seelen Heyl hindern?

Ja.) Einer unter seinen Jüngern sprach zu ihm:
HErr, erlaube mir, daß ich hingehe, und
zuvor meinen Vater begrabe; aber JE-
sus sprach zu ihm: Folge du mir, und laß
die Todten ihre Todten begraben, Matth.
8, 22.

Ein anderer sprach zu ihm: HErr, ich will
dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor,
daß ich einen Abschied mache mit denen, die
in meinem Hause sind.
JEsus aber sprach
zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug le-
get, und siehet zurück, der ist nicht ge-
schickt zum Reiche GOttes, Luc. 9, 61. 62.

152.

JEſus ſpricht: Meynet ihr, daß ich her-
kommen bin, Frieden zu bringen
auf Er-
den? Jch ſage, nein; ſondern Zwietracht. Es
wird ſeyn der Vater wider den Sohn,
und der Sohn wider den Vater, die Mutter
wider die Tochter, und die Tochter wider die
Mutter, die Schwieger wider die Schnur,
und die Schnur wider die Schwieger, Luc.
12, 51. 53.

150. Wenn nun die Eltern etwas wider GOttes Gebot be-
fehlen, was da zu thun?

Man muß GOtt mehr gehorchen, denn
den Menſchen,
Ap. Geſch. 5, 29.

151. Kan denn die Liebe und das Ankleben an ſeinen Verwand-
ten zuweilen an der Seelen Heyl hindern?

Ja.) Einer unter ſeinen Juͤngern ſprach zu ihm:
HErr, erlaube mir, daß ich hingehe, und
zuvor meinen Vater begrabe; aber JE-
ſus ſprach zu ihm: Folge du mir, und laß
die Todten ihre Todten begraben, Matth.
8, 22.

Ein anderer ſprach zu ihm: HErr, ich will
dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor,
daß ich einen Abſchied mache mit denen, die
in meinem Hauſe ſind.
JEſus aber ſprach
zu ihm: Wer ſeine Hand an den Pflug le-
get, und ſiehet zuruͤck, der iſt nicht ge-
ſchickt zum Reiche GOttes, Luc. 9, 61. 62.

152.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0075" n="42"/>
              <p>JE&#x017F;us &#x017F;pricht: Meynet ihr, daß <hi rendition="#fr">ich her-<lb/>
kommen bin, Frieden zu bringen</hi> auf Er-<lb/>
den? Jch &#x017F;age, nein; &#x017F;ondern Zwietracht. Es<lb/>
wird &#x017F;eyn <hi rendition="#fr">der Vater wider den Sohn,</hi><lb/>
und der Sohn wider den Vater, die Mutter<lb/>
wider die Tochter, und die Tochter wider die<lb/>
Mutter, die Schwieger wider die Schnur,<lb/>
und die Schnur wider die Schwieger, Luc.<lb/>
12, 51. 53.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>150. Wenn nun die Eltern etwas wider GOttes Gebot be-<lb/>
fehlen, was da zu thun?</head><lb/>
              <p>Man muß <hi rendition="#fr">GOtt mehr</hi> gehorchen, <hi rendition="#fr">denn<lb/>
den Men&#x017F;chen,</hi> Ap. Ge&#x017F;ch. 5, 29.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>151. Kan denn die Liebe und das Ankleben an &#x017F;einen Verwand-<lb/>
ten zuweilen an der Seelen Heyl hindern?</head><lb/>
              <p>Ja.) Einer unter &#x017F;einen Ju&#x0364;ngern &#x017F;prach zu ihm:<lb/>
HErr, erlaube mir, daß ich hingehe, und<lb/><hi rendition="#fr">zuvor meinen Vater begrabe;</hi> aber JE-<lb/>
&#x017F;us &#x017F;prach zu ihm: <hi rendition="#fr">Folge</hi> du mir, und laß<lb/>
die <hi rendition="#fr">Todten ihre Todten</hi> begraben, Matth.<lb/>
8, 22.</p><lb/>
              <p>Ein anderer &#x017F;prach zu ihm: HErr, ich will<lb/>
dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor,<lb/>
daß ich einen Ab&#x017F;chied mache mit <hi rendition="#fr">denen, die<lb/>
in meinem Hau&#x017F;e &#x017F;ind.</hi> JE&#x017F;us aber &#x017F;prach<lb/>
zu ihm: Wer &#x017F;eine Hand an den Pflug le-<lb/>
get, <hi rendition="#fr">und &#x017F;iehet zuru&#x0364;ck,</hi> der i&#x017F;t nicht ge-<lb/>
&#x017F;chickt zum Reiche GOttes, Luc. 9, 61. 62.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">152.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[42/0075] JEſus ſpricht: Meynet ihr, daß ich her- kommen bin, Frieden zu bringen auf Er- den? Jch ſage, nein; ſondern Zwietracht. Es wird ſeyn der Vater wider den Sohn, und der Sohn wider den Vater, die Mutter wider die Tochter, und die Tochter wider die Mutter, die Schwieger wider die Schnur, und die Schnur wider die Schwieger, Luc. 12, 51. 53. 150. Wenn nun die Eltern etwas wider GOttes Gebot be- fehlen, was da zu thun? Man muß GOtt mehr gehorchen, denn den Menſchen, Ap. Geſch. 5, 29. 151. Kan denn die Liebe und das Ankleben an ſeinen Verwand- ten zuweilen an der Seelen Heyl hindern? Ja.) Einer unter ſeinen Juͤngern ſprach zu ihm: HErr, erlaube mir, daß ich hingehe, und zuvor meinen Vater begrabe; aber JE- ſus ſprach zu ihm: Folge du mir, und laß die Todten ihre Todten begraben, Matth. 8, 22. Ein anderer ſprach zu ihm: HErr, ich will dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor, daß ich einen Abſchied mache mit denen, die in meinem Hauſe ſind. JEſus aber ſprach zu ihm: Wer ſeine Hand an den Pflug le- get, und ſiehet zuruͤck, der iſt nicht ge- ſchickt zum Reiche GOttes, Luc. 9, 61. 62. 152.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/75
Zitationshilfe: Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/75>, abgerufen am 25.11.2024.