Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725.

Bild:
<< vorherige Seite

das erste Gebot, das Verheissung hat,
auf daß dirs wohl gehe, und du lange lebest
auf Erden, Ephes. 6, 2. 3.

146. Soll aber die Liebe zu unsern Eltern grösser seyn, als die
Liebe zu GOtt[?]

Nein.) Wer Vater oder Mutter mehr lie-
bet,
als mich, der ist mein nicht werth,
Matth. 10, 37. Luc. 14, 26.

147. So muß denn auch der Gehorsam darnach eingerichtet
werden?

Ja.) Jhr Kinder seyd gehorsam euern El-
tern in dem HErrn, denn das ist billig,
Eph. 6, 1.

148. Wie sollen sich denn die Eltern gegen ihre Kinder
bezeigen?

Jhr Väter reitzet eure Kinder nicht zum
Zorn,
sondern ziehet sie auf in der Zucht
und Vermahnung zum HErrn, Ephes.
6, 4.

149. Geschichts denn wohl, daß Eltern den Kindern, oder
Kinder den Eltern, und andere Anverwandten einem in
der Gottseligkeit hinderlich seyn?

Ja.) Ahasia wandelte auch in den Wegen
des Hauses Ahab, denn seine Mutter hielt
ihn
dazu, daß er gottloß war. Darum thät
er, das dem HErrn übel gefiel, wie das
Haus Ahab; Denn sie waren seine Rath-
geber
nach seines Vaters Todte, daß sie
ihn verderbeten,
2. Chron. 22, 3. 4.

JE-

das erſte Gebot, das Verheiſſung hat,
auf daß dirs wohl gehe, und du lange lebeſt
auf Erden, Epheſ. 6, 2. 3.

146. Soll aber die Liebe zu unſern Eltern groͤſſer ſeyn, als die
Liebe zu GOtt[?]

Nein.) Wer Vater oder Mutter mehr lie-
bet,
als mich, der iſt mein nicht werth,
Matth. 10, 37. Luc. 14, 26.

147. So muß denn auch der Gehorſam darnach eingerichtet
werden?

Ja.) Jhr Kinder ſeyd gehorſam euern El-
tern in dem HErrn, denn das iſt billig,
Eph. 6, 1.

148. Wie ſollen ſich denn die Eltern gegen ihre Kinder
bezeigen?

Jhr Vaͤter reitzet eure Kinder nicht zum
Zorn,
ſondern ziehet ſie auf in der Zucht
und Vermahnung zum HErrn, Epheſ.
6, 4.

149. Geſchichts denn wohl, daß Eltern den Kindern, oder
Kinder den Eltern, und andere Anverwandten einem in
der Gottſeligkeit hinderlich ſeyn?

Ja.) Ahaſia wandelte auch in den Wegen
des Hauſes Ahab, denn ſeine Mutter hielt
ihn
dazu, daß er gottloß war. Darum thaͤt
er, das dem HErrn uͤbel gefiel, wie das
Haus Ahab; Denn ſie waren ſeine Rath-
geber
nach ſeines Vaters Todte, daß ſie
ihn verderbeten,
2. Chron. 22, 3. 4.

JE-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0074" n="41"/><hi rendition="#fr">das er&#x017F;te Gebot, das Verhei&#x017F;&#x017F;ung hat,</hi><lb/>
auf daß dirs wohl gehe, und du lange lebe&#x017F;t<lb/>
auf Erden, Ephe&#x017F;. 6, 2. 3.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>146. Soll aber die Liebe zu un&#x017F;ern Eltern gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er &#x017F;eyn, als die<lb/>
Liebe zu GOtt<supplied>?</supplied></head><lb/>
              <p>Nein.) Wer Vater oder Mutter <hi rendition="#fr">mehr lie-<lb/>
bet,</hi> als <hi rendition="#fr">mich,</hi> der i&#x017F;t <hi rendition="#fr">mein nicht werth,</hi><lb/>
Matth. 10, 37. Luc. 14, 26.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>147. So muß denn auch der Gehor&#x017F;am darnach eingerichtet<lb/>
werden?</head><lb/>
              <p>Ja.) Jhr Kinder &#x017F;eyd gehor&#x017F;am euern El-<lb/>
tern in <hi rendition="#fr">dem HErrn,</hi> denn das i&#x017F;t <hi rendition="#fr">billig,</hi><lb/>
Eph. 6, 1.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>148. Wie &#x017F;ollen &#x017F;ich denn die Eltern gegen ihre Kinder<lb/>
bezeigen?</head><lb/>
              <p>Jhr Va&#x0364;ter <hi rendition="#fr">reitzet eure Kinder nicht zum<lb/>
Zorn,</hi> &#x017F;ondern ziehet &#x017F;ie auf in der Zucht<lb/>
und <hi rendition="#fr">Vermahnung zum HErrn,</hi> Ephe&#x017F;.<lb/>
6, 4.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>149. Ge&#x017F;chichts denn wohl, daß Eltern den Kindern, oder<lb/>
Kinder den Eltern, und andere Anverwandten einem in<lb/>
der Gott&#x017F;eligkeit hinderlich &#x017F;eyn?</head><lb/>
              <p>Ja.) Aha&#x017F;ia wandelte auch in den Wegen<lb/>
des Hau&#x017F;es Ahab, denn &#x017F;eine <hi rendition="#fr">Mutter hielt<lb/>
ihn</hi> dazu, daß er gottloß war. Darum tha&#x0364;t<lb/>
er, das dem HErrn u&#x0364;bel gefiel, wie das<lb/>
Haus Ahab; Denn &#x017F;ie <hi rendition="#fr">waren &#x017F;eine Rath-<lb/>
geber</hi> nach <hi rendition="#fr">&#x017F;eines Vaters Todte, daß &#x017F;ie<lb/>
ihn verderbeten,</hi> 2. Chron. 22, 3. 4.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">JE-</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[41/0074] das erſte Gebot, das Verheiſſung hat, auf daß dirs wohl gehe, und du lange lebeſt auf Erden, Epheſ. 6, 2. 3. 146. Soll aber die Liebe zu unſern Eltern groͤſſer ſeyn, als die Liebe zu GOtt? Nein.) Wer Vater oder Mutter mehr lie- bet, als mich, der iſt mein nicht werth, Matth. 10, 37. Luc. 14, 26. 147. So muß denn auch der Gehorſam darnach eingerichtet werden? Ja.) Jhr Kinder ſeyd gehorſam euern El- tern in dem HErrn, denn das iſt billig, Eph. 6, 1. 148. Wie ſollen ſich denn die Eltern gegen ihre Kinder bezeigen? Jhr Vaͤter reitzet eure Kinder nicht zum Zorn, ſondern ziehet ſie auf in der Zucht und Vermahnung zum HErrn, Epheſ. 6, 4. 149. Geſchichts denn wohl, daß Eltern den Kindern, oder Kinder den Eltern, und andere Anverwandten einem in der Gottſeligkeit hinderlich ſeyn? Ja.) Ahaſia wandelte auch in den Wegen des Hauſes Ahab, denn ſeine Mutter hielt ihn dazu, daß er gottloß war. Darum thaͤt er, das dem HErrn uͤbel gefiel, wie das Haus Ahab; Denn ſie waren ſeine Rath- geber nach ſeines Vaters Todte, daß ſie ihn verderbeten, 2. Chron. 22, 3. 4. JE-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/74
Zitationshilfe: Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/74>, abgerufen am 29.03.2024.