Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725.

Bild:
<< vorherige Seite

Jesaias spricht: Jch dachte, ich arbeite-
te vergeblich,
und brächte meine Krafft
umsonst und unnützlich zu, wiewohl mei-
ne Sache des HErrn,
und mein Amt
meines GOttes ist, Esa. 49, 4.

134. Kan das Wort GOttes jemahls unfruchtbar
seyn[?]

Nein.) Gleichwie der Regen und Schnee
vom Himmel fällt, und nicht wieder dahin
kommt, sondern feuchtet die Erden, und
machet sie fruchtbar und wachsend, daß
sie giebt Saamen zu säen, und Brod zu es-
sen; also soll das Wort, so aus meinem
Munde gehet, auch seyn, es soll nicht wie-
der leer zn mir kommen, sondern thun,
das mir gefällt,
und soll ihm gelingen, da-
zu ichs sende, spricht der HErr, Esa. 55.
v. 10. 11.

135. Soll man die Versammlung der Gläubigen zu Betrach-
tung des Worts GOttes gäntzlich verlassen[?]

Nein.) Lasset uns untereinander unser
selbst wahrnehmen mit Reitzen
zur Liebe
und guten Wercken, und nicht verlassen
unsere Versammlung,
wie etliche pflegen,
sondern untereinander ermahnen, Hebr.
10, 24.

136. Hat man es um so viel nöthiger in dieser letzten Zeit
also zusammen zu halten[?]
Das

Jeſaias ſpricht: Jch dachte, ich arbeite-
te vergeblich,
und braͤchte meine Krafft
umſonſt und unnuͤtzlich zu, wiewohl mei-
ne Sache des HErrn,
und mein Amt
meines GOttes iſt, Eſa. 49, 4.

134. Kan das Wort GOttes jemahls unfruchtbar
ſeyn[?]

Nein.) Gleichwie der Regen und Schnee
vom Himmel faͤllt, und nicht wieder dahin
kommt, ſondern feuchtet die Erden, und
machet ſie fruchtbar und wachſend, daß
ſie giebt Saamen zu ſaͤen, und Brod zu eſ-
ſen; alſo ſoll das Wort, ſo aus meinem
Munde gehet, auch ſeyn, es ſoll nicht wie-
der leer zn mir kommen, ſondern thun,
das mir gefaͤllt,
und ſoll ihm gelingen, da-
zu ichs ſende, ſpricht der HErr, Eſa. 55.
v. 10. 11.

135. Soll man die Verſammlung der Glaͤubigen zu Betrach-
tung des Worts GOttes gaͤntzlich verlaſſen[?]

Nein.) Laſſet uns untereinander unſer
ſelbſt wahrnehmen mit Reitzen
zur Liebe
und guten Wercken, und nicht verlaſſen
unſere Verſammlung,
wie etliche pflegen,
ſondern untereinander ermahnen, Hebr.
10, 24.

136. Hat man es um ſo viel noͤthiger in dieſer letzten Zeit
alſo zuſammen zu halten[?]
Das
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0071" n="38"/>
              <p>Je&#x017F;aias &#x017F;pricht: <hi rendition="#fr">Jch dachte, ich arbeite-<lb/>
te vergeblich,</hi> und bra&#x0364;chte meine Krafft<lb/>
um&#x017F;on&#x017F;t und unnu&#x0364;tzlich zu, <hi rendition="#fr">wiewohl mei-<lb/>
ne Sache des HErrn,</hi> und mein Amt<lb/>
meines GOttes i&#x017F;t, E&#x017F;a. 49, 4.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>134. Kan das Wort GOttes jemahls unfruchtbar<lb/>
&#x017F;eyn<supplied>?</supplied></head><lb/>
              <p>Nein.) <hi rendition="#fr">Gleichwie der Regen</hi> und Schnee<lb/>
vom Himmel fa&#x0364;llt, und nicht wieder dahin<lb/>
kommt, &#x017F;ondern feuchtet <hi rendition="#fr">die Erden,</hi> und<lb/>
machet &#x017F;ie <hi rendition="#fr">fruchtbar und wach&#x017F;end,</hi> daß<lb/>
&#x017F;ie giebt Saamen zu &#x017F;a&#x0364;en, und Brod zu e&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en; <hi rendition="#fr">al&#x017F;o &#x017F;oll das Wort,</hi> &#x017F;o aus meinem<lb/>
Munde gehet, auch &#x017F;eyn, es &#x017F;oll nicht <hi rendition="#fr">wie-<lb/>
der leer zn mir kommen, &#x017F;ondern thun,<lb/>
das mir gefa&#x0364;llt,</hi> und &#x017F;oll ihm gelingen, da-<lb/>
zu ichs &#x017F;ende, &#x017F;pricht der HErr, E&#x017F;a. 55.<lb/>
v. 10. 11.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>135. Soll man die Ver&#x017F;ammlung der Gla&#x0364;ubigen zu Betrach-<lb/>
tung des Worts GOttes ga&#x0364;ntzlich verla&#x017F;&#x017F;en<supplied>?</supplied></head><lb/>
              <p>Nein.) La&#x017F;&#x017F;et uns <hi rendition="#fr">untereinander un&#x017F;er<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t wahrnehmen mit Reitzen</hi> zur Liebe<lb/>
und guten Wercken, und nicht <hi rendition="#fr">verla&#x017F;&#x017F;en<lb/>
un&#x017F;ere Ver&#x017F;ammlung,</hi> wie etliche pflegen,<lb/>
&#x017F;ondern untereinander ermahnen, Hebr.<lb/>
10, 24.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>136. Hat man es um &#x017F;o viel no&#x0364;thiger in die&#x017F;er letzten Zeit<lb/>
al&#x017F;o zu&#x017F;ammen zu halten<supplied>?</supplied></head><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Das</hi> </fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[38/0071] Jeſaias ſpricht: Jch dachte, ich arbeite- te vergeblich, und braͤchte meine Krafft umſonſt und unnuͤtzlich zu, wiewohl mei- ne Sache des HErrn, und mein Amt meines GOttes iſt, Eſa. 49, 4. 134. Kan das Wort GOttes jemahls unfruchtbar ſeyn? Nein.) Gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel faͤllt, und nicht wieder dahin kommt, ſondern feuchtet die Erden, und machet ſie fruchtbar und wachſend, daß ſie giebt Saamen zu ſaͤen, und Brod zu eſ- ſen; alſo ſoll das Wort, ſo aus meinem Munde gehet, auch ſeyn, es ſoll nicht wie- der leer zn mir kommen, ſondern thun, das mir gefaͤllt, und ſoll ihm gelingen, da- zu ichs ſende, ſpricht der HErr, Eſa. 55. v. 10. 11. 135. Soll man die Verſammlung der Glaͤubigen zu Betrach- tung des Worts GOttes gaͤntzlich verlaſſen? Nein.) Laſſet uns untereinander unſer ſelbſt wahrnehmen mit Reitzen zur Liebe und guten Wercken, und nicht verlaſſen unſere Verſammlung, wie etliche pflegen, ſondern untereinander ermahnen, Hebr. 10, 24. 136. Hat man es um ſo viel noͤthiger in dieſer letzten Zeit alſo zuſammen zu halten? Das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/71
Zitationshilfe: Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/71>, abgerufen am 24.11.2024.