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Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725.

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Wer empfähet denn solch Sacrament wür-
diglich?

Fasten und leiblich sich bereiten, ist
wohl eine feine äusserliche Zucht, aber
der ist recht würdig und wohl geschickt,
der den Glauben hat an diese Worte:
Für euch gegeben und vergossen
zur Vergebung der Sünden.

Wer aber diesen Worten nicht gläubet,
oder zweiffelt, der ist unwürdig und un-
geschickt, denn das Wort für Euch
fordert eitel gläubige Hertzen.

47. Was ist uns vorgeschrieben, wenn wir von diesem Mahl
essen wollen?

Der Mensch prüfe sich selbst, und al-
so esse er von diesem Brodte, und trincke
von diesem Kelche, 1. Cor. 11, 28.

48. Stehet denn Strafe drauf, wenn man es unwürdig
isset?

Ja.) Welcher unwürdig isset und trin-
cket, der isset und trincket ihm selber das
Gerichte,
damit, daß er nicht unterscheidet
den Leib des HErrn, v. 29.

49. Jst das Fasten sehr dienlich bey der wahren Bekeh-
rung?
Ja.
S 4
Wer empfaͤhet denn ſolch Sacrament wuͤr-
diglich?

Faſten und leiblich ſich bereiten, iſt
wohl eine feine aͤuſſerliche Zucht, aber
der iſt recht wuͤrdig und wohl geſchickt,
der den Glauben hat an dieſe Worte:
Fuͤr euch gegeben und vergoſſen
zur Vergebung der Suͤnden.

Wer aber dieſen Worten nicht glaͤubet,
oder zweiffelt, der iſt unwuͤrdig und un-
geſchickt, denn das Wort fuͤr Euch
fordert eitel glaͤubige Hertzen.

47. Was iſt uns vorgeſchrieben, wenn wir von dieſem Mahl
eſſen wollen?

Der Menſch pruͤfe ſich ſelbſt, und al-
ſo eſſe er von dieſem Brodte, und trincke
von dieſem Kelche, 1. Cor. 11, 28.

48. Stehet denn Strafe drauf, wenn man es unwuͤrdig
iſſet?

Ja.) Welcher unwuͤrdig iſſet und trin-
cket, der iſſet und trincket ihm ſelber das
Gerichte,
damit, daß er nicht unterſcheidet
den Leib des HErrn, v. 29.

49. Jſt das Faſten ſehr dienlich bey der wahren Bekeh-
rung?
Ja.
S 4
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[279/0312] Wer empfaͤhet denn ſolch Sacrament wuͤr- diglich? Faſten und leiblich ſich bereiten, iſt wohl eine feine aͤuſſerliche Zucht, aber der iſt recht wuͤrdig und wohl geſchickt, der den Glauben hat an dieſe Worte: Fuͤr euch gegeben und vergoſſen zur Vergebung der Suͤnden. Wer aber dieſen Worten nicht glaͤubet, oder zweiffelt, der iſt unwuͤrdig und un- geſchickt, denn das Wort fuͤr Euch fordert eitel glaͤubige Hertzen. 47. Was iſt uns vorgeſchrieben, wenn wir von dieſem Mahl eſſen wollen? Der Menſch pruͤfe ſich ſelbſt, und al- ſo eſſe er von dieſem Brodte, und trincke von dieſem Kelche, 1. Cor. 11, 28. 48. Stehet denn Strafe drauf, wenn man es unwuͤrdig iſſet? Ja.) Welcher unwuͤrdig iſſet und trin- cket, der iſſet und trincket ihm ſelber das Gerichte, damit, daß er nicht unterſcheidet den Leib des HErrn, v. 29. 49. Jſt das Faſten ſehr dienlich bey der wahren Bekeh- rung? Ja. S 4

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Zitationshilfe: Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/312>, abgerufen am 29.03.2024.