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Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725.

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273. Jst um Rechts willen Geschencke nehmen auch ein
Diebstahl?

Deine Fürsten sind Abtrünnige und
Diebs-Gesellen,
sie nehmen alle gerne Ge-
schencke, und trachten nach Gaben, Esa. 1.
v. 23.

274. Wer borget von seinem Nächsten, und bezahlet ihn
vorsetzlich nicht?

Der Gottlose borget und bezahlet nicht,
Ps. 37, 21.

275. Was hat aber GOtt bey seinem Volcke verordnet,
wenn einer aus wahrem Unvermögen nicht
bezahlen könte?

Jst es ein Dürfftiger, so solt du dich nicht
schlaffen legen über seinem Pfande, sondern
solt ihm sein Pfand wieder geben, wenn die
Sonne untergehet, daß er in seinem Kleide
schlaffe, und segne dich, 5. B. Mos. 24, 12. 13.

276. Jst es ein Zeichen eines Gottlosen, seinen Nächsten mit
dem Pfande zu ängstigen?

Ja.) Sie machen die Leute arm mit Pfan-
den, Hiob 24, 9.

277. Soll man den Armen mit Zinsen und Wucher
beschweren?

Nein.) Wenn du Geld leihest meinem Volck,
das arm ist bey dir, solt du ihm nicht zu
Schaden dringen, und keinen Wucher auf
ihn treiben, 2. B. Mos. 22, 25.

278. Wer sind aber die, die ohne Noth von Allmosen leben,
und ihrem Nächsten damit Schaden thun?
Sie
273. Jſt um Rechts willen Geſchencke nehmen auch ein
Diebſtahl?

Deine Fuͤrſten ſind Abtruͤnnige und
Diebs-Geſellen,
ſie nehmen alle gerne Ge-
ſchencke, und trachten nach Gaben, Eſa. 1.
v. 23.

274. Wer borget von ſeinem Naͤchſten, und bezahlet ihn
vorſetzlich nicht?

Der Gottloſe borget und bezahlet nicht,
Pſ. 37, 21.

275. Was hat aber GOtt bey ſeinem Volcke verordnet,
wenn einer aus wahrem Unvermoͤgen nicht
bezahlen koͤnte?

Jſt es ein Duͤrfftiger, ſo ſolt du dich nicht
ſchlaffen legen uͤber ſeinem Pfande, ſondern
ſolt ihm ſein Pfand wieder geben, wenn die
Sonne untergehet, daß er in ſeinem Kleide
ſchlaffe, und ſegne dich, 5. B. Moſ. 24, 12. 13.

276. Jſt es ein Zeichen eines Gottloſen, ſeinen Naͤchſten mit
dem Pfande zu aͤngſtigen?

Ja.) Sie machen die Leute arm mit Pfan-
den, Hiob 24, 9.

277. Soll man den Armen mit Zinſen und Wucher
beſchweren?

Nein.) Wenn du Geld leiheſt meinem Volck,
das arm iſt bey dir, ſolt du ihm nicht zu
Schaden dringen, und keinen Wucher auf
ihn treiben, 2. B. Moſ. 22, 25.

278. Wer ſind aber die, die ohne Noth von Allmoſen leben,
und ihrem Naͤchſten damit Schaden thun?
Sie
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[70/0103] 273. Jſt um Rechts willen Geſchencke nehmen auch ein Diebſtahl? Deine Fuͤrſten ſind Abtruͤnnige und Diebs-Geſellen, ſie nehmen alle gerne Ge- ſchencke, und trachten nach Gaben, Eſa. 1. v. 23. 274. Wer borget von ſeinem Naͤchſten, und bezahlet ihn vorſetzlich nicht? Der Gottloſe borget und bezahlet nicht, Pſ. 37, 21. 275. Was hat aber GOtt bey ſeinem Volcke verordnet, wenn einer aus wahrem Unvermoͤgen nicht bezahlen koͤnte? Jſt es ein Duͤrfftiger, ſo ſolt du dich nicht ſchlaffen legen uͤber ſeinem Pfande, ſondern ſolt ihm ſein Pfand wieder geben, wenn die Sonne untergehet, daß er in ſeinem Kleide ſchlaffe, und ſegne dich, 5. B. Moſ. 24, 12. 13. 276. Jſt es ein Zeichen eines Gottloſen, ſeinen Naͤchſten mit dem Pfande zu aͤngſtigen? Ja.) Sie machen die Leute arm mit Pfan- den, Hiob 24, 9. 277. Soll man den Armen mit Zinſen und Wucher beſchweren? Nein.) Wenn du Geld leiheſt meinem Volck, das arm iſt bey dir, ſolt du ihm nicht zu Schaden dringen, und keinen Wucher auf ihn treiben, 2. B. Moſ. 22, 25. 278. Wer ſind aber die, die ohne Noth von Allmoſen leben, und ihrem Naͤchſten damit Schaden thun? Sie

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Zitationshilfe: Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/103>, abgerufen am 27.11.2024.