Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725.

Bild:
<< vorherige Seite

Ja.) Verflucht sey, wer seines Nächsten
Gräntze engert, 5. B. Mos. 27, 17.

269. Wenns aber der Nächste nicht so genau nimmt?

Treibe nicht zurück die vorigen Gräntzen,
und gehe nicht auf der Wäisen Acker, denn
ihr Erlöser ist mächtig, und wird ihre Sa-
che wider dich ausführen, Spr. 23, 10. 11.

270. Jsts auch unrecht, wenn die Unterthanen der Obrigkeit
das Jhrige nicht geben?

Ja.) Gebet jederman, was ihr schuldig
seyd, Schoß, dem der Schoß gebühret, Rom.
13, 7.

271. Jsts aber auch eine gottlose Sache, wenn die Obern
die Untern um das Jhrige bringen?

Will der Ubelthäter keiner das mercken,
die mein Volck fressen, daß sie sich näh-
ren,
Ps. 14, 4.

272. Jsts etwa um so viel ärger, weil es solche Leute thun,
die andern helffen solten?

Höret doch ihr Häupter im Hause Jacob,
und ihr Fürsten im Hause Jsrael, ihr solts
billig seyn, die das Recht müsten,
aber
ihr hasset das Gute, und liebet das Arge, ihr
schindet ihnen die Haut ab, und das Fleisch
von ihren Beinen, und fresset das Fleisch
meines Volcks, und wenn ihr ihnen die Haut
abgezogen habt, zerbrechet ihr ihnen auch die
Beine, Mich. 3, 1. 2. 3.

273.
E 3

Ja.) Verflucht ſey, wer ſeines Naͤchſten
Graͤntze engert, 5. B. Moſ. 27, 17.

269. Wenns aber der Naͤchſte nicht ſo genau nimmt?

Treibe nicht zuruͤck die vorigen Graͤntzen,
und gehe nicht auf der Waͤiſen Acker, denn
ihr Erloͤſer iſt maͤchtig, und wird ihre Sa-
che wider dich ausfuͤhren, Spr. 23, 10. 11.

270. Jſts auch unrecht, wenn die Unterthanen der Obrigkeit
das Jhrige nicht geben?

Ja.) Gebet jederman, was ihr ſchuldig
ſeyd, Schoß, dem der Schoß gebuͤhret, Rom.
13, 7.

271. Jſts aber auch eine gottloſe Sache, wenn die Obern
die Untern um das Jhrige bringen?

Will der Ubelthaͤter keiner das mercken,
die mein Volck freſſen, daß ſie ſich naͤh-
ren,
Pſ. 14, 4.

272. Jſts etwa um ſo viel aͤrger, weil es ſolche Leute thun,
die andern helffen ſolten?

Hoͤret doch ihr Haͤupter im Hauſe Jacob,
und ihr Fuͤrſten im Hauſe Jſrael, ihr ſolts
billig ſeyn, die das Recht muͤſten,
aber
ihr haſſet das Gute, und liebet das Arge, ihr
ſchindet ihnen die Haut ab, und das Fleiſch
von ihren Beinen, und freſſet das Fleiſch
meines Volcks, und wenn ihr ihnen die Haut
abgezogen habt, zerbrechet ihr ihnen auch die
Beine, Mich. 3, 1. 2. 3.

273.
E 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0102" n="69"/>
              <p>Ja.) Verflucht &#x017F;ey, wer &#x017F;eines Na&#x0364;ch&#x017F;ten<lb/>
Gra&#x0364;ntze engert, 5. B. Mo&#x017F;. 27, 17.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>269. Wenns aber der Na&#x0364;ch&#x017F;te nicht &#x017F;o genau nimmt?</head><lb/>
              <p>Treibe nicht zuru&#x0364;ck die vorigen Gra&#x0364;ntzen,<lb/>
und gehe nicht auf der Wa&#x0364;i&#x017F;en Acker, denn<lb/>
ihr Erlo&#x0364;&#x017F;er i&#x017F;t ma&#x0364;chtig, und wird ihre Sa-<lb/>
che wider dich ausfu&#x0364;hren, Spr. 23, 10. 11.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>270. J&#x017F;ts auch unrecht, wenn die Unterthanen der Obrigkeit<lb/>
das Jhrige nicht geben?</head><lb/>
              <p>Ja.) Gebet jederman, was ihr &#x017F;chuldig<lb/>
&#x017F;eyd, Schoß, dem der Schoß gebu&#x0364;hret, Rom.<lb/>
13, 7.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>271. J&#x017F;ts aber auch eine gottlo&#x017F;e Sache, wenn die Obern<lb/>
die Untern um das Jhrige bringen?</head><lb/>
              <p>Will der <hi rendition="#fr">Ubeltha&#x0364;ter</hi> keiner das mercken,<lb/><hi rendition="#fr">die mein Volck fre&#x017F;&#x017F;en,</hi> daß &#x017F;ie <hi rendition="#fr">&#x017F;ich na&#x0364;h-<lb/>
ren,</hi> P&#x017F;. 14, 4.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>272. J&#x017F;ts etwa um &#x017F;o viel a&#x0364;rger, weil es &#x017F;olche Leute thun,<lb/>
die andern helffen &#x017F;olten?</head><lb/>
              <p>Ho&#x0364;ret doch ihr Ha&#x0364;upter im Hau&#x017F;e Jacob,<lb/>
und ihr Fu&#x0364;r&#x017F;ten im Hau&#x017F;e J&#x017F;rael, <hi rendition="#fr">ihr &#x017F;olts<lb/>
billig &#x017F;eyn, die das Recht mu&#x0364;&#x017F;ten,</hi> aber<lb/>
ihr ha&#x017F;&#x017F;et das Gute, und liebet das Arge, ihr<lb/>
&#x017F;chindet ihnen die Haut ab, und das Flei&#x017F;ch<lb/>
von ihren Beinen, und fre&#x017F;&#x017F;et das Flei&#x017F;ch<lb/>
meines Volcks, und wenn ihr ihnen die Haut<lb/>
abgezogen habt, zerbrechet ihr ihnen auch die<lb/>
Beine, Mich. 3, 1. 2. 3.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">E 3</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">273.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[69/0102] Ja.) Verflucht ſey, wer ſeines Naͤchſten Graͤntze engert, 5. B. Moſ. 27, 17. 269. Wenns aber der Naͤchſte nicht ſo genau nimmt? Treibe nicht zuruͤck die vorigen Graͤntzen, und gehe nicht auf der Waͤiſen Acker, denn ihr Erloͤſer iſt maͤchtig, und wird ihre Sa- che wider dich ausfuͤhren, Spr. 23, 10. 11. 270. Jſts auch unrecht, wenn die Unterthanen der Obrigkeit das Jhrige nicht geben? Ja.) Gebet jederman, was ihr ſchuldig ſeyd, Schoß, dem der Schoß gebuͤhret, Rom. 13, 7. 271. Jſts aber auch eine gottloſe Sache, wenn die Obern die Untern um das Jhrige bringen? Will der Ubelthaͤter keiner das mercken, die mein Volck freſſen, daß ſie ſich naͤh- ren, Pſ. 14, 4. 272. Jſts etwa um ſo viel aͤrger, weil es ſolche Leute thun, die andern helffen ſolten? Hoͤret doch ihr Haͤupter im Hauſe Jacob, und ihr Fuͤrſten im Hauſe Jſrael, ihr ſolts billig ſeyn, die das Recht muͤſten, aber ihr haſſet das Gute, und liebet das Arge, ihr ſchindet ihnen die Haut ab, und das Fleiſch von ihren Beinen, und freſſet das Fleiſch meines Volcks, und wenn ihr ihnen die Haut abgezogen habt, zerbrechet ihr ihnen auch die Beine, Mich. 3, 1. 2. 3. 273. E 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/102
Zitationshilfe: Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/102>, abgerufen am 25.04.2024.