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Ritterhold von Blauen [i. e. Zesen, Philipp von]: Adriatische Rosemund. Amsterdam, 1645.

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ehrstes Buhch.
nen di traurige üm-gestaltnüs des weidmans bei
däm bade der Jahgt-jungfrauen der weidinne
entworfen wahr/ mit disem spruchche:

Zu führ-wüzzig
macht zorn-hizzig.

Gegen disen beiden uber hing di gebuhrt der
Lustinne/ oder (wi si dannenhähr di Grichen nän-
nen) Schauminne/ welche aus dem salz-schaume
däs Mehres gebohren wahr; mit disem des Si-
dons sechslinge:

Egressam nuper Venerem de marmoris undis
adspice, praeclari nobile Apellis opus.
Exprimit aequoream manibus de crinibus undan,
e longis spumas exprimit ille comis.
Hac visa, Pallas sic cum Junone locuta est;
de forma Veneri cedere jure decet.

Hihr-näben stunden auch dise hohch-deutsche.

Di Lustinne rädet selbst.
i.
Aus däm Mehre bin ich kommen/
aus däs bitren salzes kraft
hab' ich dises sein gewonnen;
dässen schaum an meinen lokken
wi gefrohrne wasser-flokken
annoch haft.
ii.
Meinen krum-gekrullten hahren
hat di wild-erbohste Se
(wi di hohlen wällen waren)
gleiche krümmen eingetrukket/
da des schaumes silber blikket
in di höh.
iii. Als

ehrſtes Buhch.
nen di traurige uͤm-geſtaltnuͤs des weidmans bei
daͤm bade der Jahgt-jungfrauen der weidinne
entworfen wahr/ mit diſem ſpruchche:

Zu fuͤhr-wuͤzzig
macht zorn-hizzig.

Gegen diſen beiden ůber hing di gebuhrt der
Luſtinne/ oder (wi ſi dannenhaͤhr di Grichen naͤn-
nen) Schauminne/ welche aus dem ſalz-ſchaume
daͤs Mehres gebohren wahr; mit diſem des Si-
dons ſechslinge:

Egreſſam nuper Venerem de marmoris undis
adſpice, præclari nobile Apellis opus.
Exprimit æquoream manibus de crinibus undã,
è longis ſpumas exprimit ille comis.
Hac visâ, Pallas ſic cum Junone locuta eſt;
de formâ Veneri cedere jure decet.

Hihr-naͤben ſtunden auch diſe hohch-deutſche.

Di Luſtinne rädet ſelbſt.
i.
Aus daͤm Mehre bin ich kommen/
aus daͤs bitren ſalzes kraft
hab’ ich diſes ſein gewonnen;
daͤſſen ſchaum an meinen lokken
wi gefrohrne waſſer-flokken
annoch haft.
ii.
Meinen krum-gekrůllten hahren
hat di wild-erbohſte Se
(wi di hohlen waͤllen waren)
gleiche kruͤmmen eingetrůkket/
da des ſchaumes ſilber blikket
in di hoͤh.
iii. Als
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[63/0079] ehrſtes Buhch. nen di traurige uͤm-geſtaltnuͤs des weidmans bei daͤm bade der Jahgt-jungfrauen der weidinne entworfen wahr/ mit diſem ſpruchche: Zu fuͤhr-wuͤzzig macht zorn-hizzig. Gegen diſen beiden ůber hing di gebuhrt der Luſtinne/ oder (wi ſi dannenhaͤhr di Grichen naͤn- nen) Schauminne/ welche aus dem ſalz-ſchaume daͤs Mehres gebohren wahr; mit diſem des Si- dons ſechslinge: Egreſſam nuper Venerem de marmoris undis adſpice, præclari nobile Apellis opus. Exprimit æquoream manibus de crinibus undã, è longis ſpumas exprimit ille comis. Hac visâ, Pallas ſic cum Junone locuta eſt; de formâ Veneri cedere jure decet. Hihr-naͤben ſtunden auch diſe hohch-deutſche. Di Luſtinne rädet ſelbſt. i. Aus daͤm Mehre bin ich kommen/ aus daͤs bitren ſalzes kraft hab’ ich diſes ſein gewonnen; daͤſſen ſchaum an meinen lokken wi gefrohrne waſſer-flokken annoch haft. ii. Meinen krum-gekrůllten hahren hat di wild-erbohſte Se (wi di hohlen waͤllen waren) gleiche kruͤmmen eingetrůkket/ da des ſchaumes ſilber blikket in di hoͤh. iii. Als

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Zitationshilfe: Ritterhold von Blauen [i. e. Zesen, Philipp von]: Adriatische Rosemund. Amsterdam, 1645, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_rosemund_1645/79>, abgerufen am 04.05.2024.