Ritterhold von Blauen [i. e. Zesen, Philipp von]: Adriatische Rosemund. Amsterdam, 1645.Auf-trahgs-schrift. noch mehr bemühen/ und mich zuihren dihnsten vihl verpfluchtli- cher machen/ als ich schohn bin; indähm ich ihnen ein solches jung-fräulein zu verträten anbe- fähle/ welches noch zur zeit fremd und unbekant ist/ und bei unserem hohch-deutschen Frauen- zimmer gärn in kundschaft ge- rahten wolte. Es ist di über-irdi- sche Rosemund/ di nicht alein aus hohem bluht' entsprossen/ sondern auch durch ihre angebohrne ge- schikligkeit und zihr zu solchem namen gelanget ist/ daß man si mehr ein ängel- als mänschen- bild zu nännen pfläget; Es ist nichts irdisches und vergängli- ches an ihr als der hinfällige leib/ welcher doch nichts däs zu weni- ger seiner schöhnheit und ahrti- gen bewägung halben auch fast götlich
Auf-trahgs-ſchrift. noch mehr bemuͤhen/ und mich zuihren dihnſten vihl verpflůchtli- cher machen/ als ich ſchohn bin; indaͤhm ich ihnen ein ſolches jung-fraͤulein zu vertraͤten anbe- faͤhle/ welches noch zur zeit fremd und unbekant iſt/ und bei unſerem hohch-deutſchen Frauen- zimmer gaͤrn in kundſchaft ge- rahten wolte. Es iſt di uͤber-irdi- ſche Roſemund/ di nicht alein aus hohem bluht’ entſproſſen/ ſondern auch durch ihre angebohrne ge- ſchikligkeit und zihr zu ſolchem namen gelanget iſt/ daß man ſi mehr ein aͤngel- als maͤnſchen- bild zu naͤnnen pflaͤget; Es iſt nichts irdiſches und vergaͤngli- ches an ihr als der hinfaͤllige leib/ welcher doch nichts daͤs zu weni- ger ſeiner ſchoͤhnheit und ahrti- gen bewaͤgung halben auch faſt goͤtlich
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Auf-trahgs-ſchrift.
noch mehr bemuͤhen/ und mich zu
ihren dihnſten vihl verpflůchtli-
cher machen/ als ich ſchohn bin;
indaͤhm ich ihnen ein ſolches
jung-fraͤulein zu vertraͤten anbe-
faͤhle/ welches noch zur zeit
fremd und unbekant iſt/ und bei
unſerem hohch-deutſchen Frauen-
zimmer gaͤrn in kundſchaft ge-
rahten wolte. Es iſt di uͤber-irdi-
ſche Roſemund/ di nicht alein aus
hohem bluht’ entſproſſen/ ſondern
auch durch ihre angebohrne ge-
ſchikligkeit und zihr zu ſolchem
namen gelanget iſt/ daß man ſi
mehr ein aͤngel- als maͤnſchen-
bild zu naͤnnen pflaͤget; Es iſt
nichts irdiſches und vergaͤngli-
ches an ihr als der hinfaͤllige leib/
welcher doch nichts daͤs zu weni-
ger ſeiner ſchoͤhnheit und ahrti-
gen bewaͤgung halben auch faſt
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