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Ritterhold von Blauen [i. e. Zesen, Philipp von]: Adriatische Rosemund. Amsterdam, 1645.

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anderes Buhch.

Diser schärz währet' eine guhte zeit/ und der
abänd ward rächt-schaffen lustig hingebracht; wel-
ches dan auch dem Markhold/ indähm er das alte
Leid nuhn widerüm ganz und gahr aus der acht ge-
schlagen hatte/ sehr lihb wahr/ und ihn auch so weit
brachte/ daß er auf anhalten des Huld-reichs
straks in seiner gegen-wart auf ihre gehaltene drei
schlachten oder Jungfer-spihle dises nahchfolgen-
de lihd verfassete.

Des Markholds
Gesang
an di tapfer-mühtige Heldinne.
HAlt/ Heldin/ halt doch ein! Jch läge
fohr dihr nider
den bogen und das schwährt r das glük ist
mihr zu wider;
mihr fällt es ab/ dihr zu. ich bin in dei-
ner hand/
und sähe/ wi das gluk sich hat zu dihr
gewandt.
Drei schlachten haben wihr zusammen izt
gehalten:
di ehrste gähb' ich dihr/ und mus fohr dihr
erkalten/
di dritte noch dahrzu: di andre bleibet
mein;
doch lahss' ich alles dihr/ und wul dein
eigen sein.
Er
F 7
anderes Buhch.

Diſer ſchaͤrz waͤhret’ eine guhte zeit/ und der
abaͤnd ward raͤcht-ſchaffen luſtig hingebracht; wel-
ches dan auch dem Markhold/ indaͤhm er das alte
Leid nuhn wideruͤm ganz und gahr aus der acht ge-
ſchlagen hatte/ ſehr lihb wahr/ und ihn auch ſo weit
brachte/ daß er auf anhalten des Huld-reichs
ſtraks in ſeiner gegen-wart auf ihre gehaltene drei
ſchlachten oder Jungfer-ſpihle diſes nahchfolgen-
de lihd verfaſſete.

Des Markholds
Geſang
an di tapfer-muͤhtige Heldinne.
HAlt/ Heldin/ halt doch ein! Jch laͤge
fohr dihr nider
den bogen und das ſchwaͤhrt ꝛ das gluͤk iſt
mihr zu wider;
mihr faͤllt es ab/ dihr zu. ich bin in dei-
ner hand/
und ſaͤhe/ wi das glůk ſich hat zu dihr
gewandt.
Drei ſchlachten haben wihr zuſammen izt
gehalten:
di ehrſte gaͤhb’ ich dihr/ und mus fohr dihr
erkalten/
di dritte noch dahrzu: di andre bleibet
mein;
doch lahſſ’ ich alles dihr/ und wůl dein
eigen ſein.
Er
F 7
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[133/0149] anderes Buhch. Diſer ſchaͤrz waͤhret’ eine guhte zeit/ und der abaͤnd ward raͤcht-ſchaffen luſtig hingebracht; wel- ches dan auch dem Markhold/ indaͤhm er das alte Leid nuhn wideruͤm ganz und gahr aus der acht ge- ſchlagen hatte/ ſehr lihb wahr/ und ihn auch ſo weit brachte/ daß er auf anhalten des Huld-reichs ſtraks in ſeiner gegen-wart auf ihre gehaltene drei ſchlachten oder Jungfer-ſpihle diſes nahchfolgen- de lihd verfaſſete. Des Markholds Geſang an di tapfer-muͤhtige Heldinne. HAlt/ Heldin/ halt doch ein! Jch laͤge fohr dihr nider den bogen und das ſchwaͤhrt ꝛ das gluͤk iſt mihr zu wider; mihr faͤllt es ab/ dihr zu. ich bin in dei- ner hand/ und ſaͤhe/ wi das glůk ſich hat zu dihr gewandt. Drei ſchlachten haben wihr zuſammen izt gehalten: di ehrſte gaͤhb’ ich dihr/ und mus fohr dihr erkalten/ di dritte noch dahrzu: di andre bleibet mein; doch lahſſ’ ich alles dihr/ und wůl dein eigen ſein. Er F 7

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Zitationshilfe: Ritterhold von Blauen [i. e. Zesen, Philipp von]: Adriatische Rosemund. Amsterdam, 1645, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_rosemund_1645/149>, abgerufen am 22.11.2024.