Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.2. Dein runter Leib gleichet dem hauffen von WeitzenDer Lieblich mit Rosen-gebüsche verwahrt/ Die Brüste/ die manchen zur freudigkeit reitzen/ Wie junge Reh-zwillinge ligen gepaart. Dein weisser Halß stehet Wie Spitzen erhöhet: Wie Helffenbein gläntzt; Die Augen ich gleiche Dem lieblichen Teiche/ Zu Heßbon am Thore Bathrabbim ergäntzt. 3. Die Nase dem Thurne von Libanon gleichet/Der gegen Damascon so herrlich erbaut: Dem Lieblichen Heupte der Karmel auch weichet/ Das gläntzen der Haare wird eben geschaut/ Wie Purpur in falten Der König lest halten/ Nach Fürstlicher zier; Sie zieren den Rücken Sie schießen und blicken/ Wie flammen der Sonnen/ wie strahlen erfür. 4. O Leben! o Liebe! Du gleichest an längeDen Palmen/ wie lieblich/ wie schöne bistu? Den Trauben ist ähnlich der Brüste gepränge; Was geb ich dem Seumen noch längere Ruh? Nun halt ich die zweige Weil frölich ich steige Die J 3
2. Dein runter Leib gleichet dem hauffen von WeitzenDer Lieblich mit Roſen-gebuͤſche verwahrt/ Die Bruͤſte/ die manchen zur freudigkeit reitzen/ Wie junge Reh-zwillinge ligen gepaart. Dein weiſſer Halß ſtehet Wie Spitzen erhoͤhet: Wie Helffenbein glaͤntzt; Die Augen ich gleiche Dem lieblichen Teiche/ Zu Heßbon am Thore Bathrabbim ergaͤntzt. 3. Die Naſe dem Thurne von Libanon gleichet/Der gegen Damaſcon ſo herrlich erbaut: Dem Lieblichen Heupte der Karmel auch weichet/ Das glaͤntzen der Haare wird eben geſchaut/ Wie Purpur in falten Der Koͤnig leſt halten/ Nach Fuͤrſtlicher zier; Sie zieren den Ruͤcken Sie ſchießen und blicken/ Wie flammen der Sonnen/ wie ſtrahlen erfuͤr. 4. O Leben! ô Liebe! Du gleicheſt an laͤngeDen Palmen/ wie lieblich/ wie ſchoͤne biſtu? Den Trauben iſt aͤhnlich der Bruͤſte gepraͤnge; Was geb ich dem Seumen noch laͤngere Ruh? Nun halt ich die zweige Weil froͤlich ich ſteige Die J 3
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2.
Dein runter Leib gleichet dem hauffen von Weitzen
Der Lieblich mit Roſen-gebuͤſche verwahrt/
Die Bruͤſte/ die manchen zur freudigkeit reitzen/
Wie junge Reh-zwillinge ligen gepaart.
Dein weiſſer Halß ſtehet
Wie Spitzen erhoͤhet:
Wie Helffenbein glaͤntzt;
Die Augen ich gleiche
Dem lieblichen Teiche/
Zu Heßbon am Thore Bathrabbim ergaͤntzt.
3.
Die Naſe dem Thurne von Libanon gleichet/
Der gegen Damaſcon ſo herrlich erbaut:
Dem Lieblichen Heupte der Karmel auch weichet/
Das glaͤntzen der Haare wird eben geſchaut/
Wie Purpur in falten
Der Koͤnig leſt halten/
Nach Fuͤrſtlicher zier;
Sie zieren den Ruͤcken
Sie ſchießen und blicken/
Wie flammen der Sonnen/ wie ſtrahlen erfuͤr.
4.
O Leben! ô Liebe! Du gleicheſt an laͤnge
Den Palmen/ wie lieblich/ wie ſchoͤne biſtu?
Den Trauben iſt aͤhnlich der Bruͤſte gepraͤnge;
Was geb ich dem Seumen noch laͤngere Ruh?
Nun halt ich die zweige
Weil froͤlich ich ſteige
Die
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