Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.

Bild:
<< vorherige Seite

und zu verlachen wissen/ da sie doch
dieselbe noch nicht recht durchgelesen/
viel weniger zum reiffen verstande ge-
bracht und bey jhnen selbst erwogen;
weil Ebenselbiger auch die Nimfen so
den Reyhen führten/ noch nicht recht
gesehen/ geschweige gezählet und doch
selbigen bey jhrer zahl zu zuruffen sich
erkühnet; Es kann es Jhm aber die
Eine fein artlich und verdeckt in obge-
dachtem Rätzel aufrücken und seiner
kühn- und unbesonnenheit erinnern:
Wie es dann manchem Klügling und
Naseweisen offtermahls wiederfäh-
ret/ daß er viel lieber wündschen möch-
te/ es were jhm eines und das andere
wort nicht entfahren/ und so es seyn
könte/ selbiges mit paarem gelde wi-
der zu lösen/ würde er warlich! nichts
ermangeln noch erwinden laßen.

Hier-

und zu verlachen wiſſen/ da ſie doch
dieſelbe noch nicht recht durchgeleſen/
viel weniger zum reiffen verſtande ge-
bracht und bey jhnen ſelbſt erwogen;
weil Ebenſelbiger auch die Nimfen ſo
den Reyhen fuͤhrten/ noch nicht recht
geſehen/ geſchweige gezaͤhlet und doch
ſelbigen bey jhrer zahl zu zuruffen ſich
erkuͤhnet; Es kann es Jhm aber die
Eine fein artlich und verdeckt in obge-
dachtem Raͤtzel aufruͤcken und ſeiner
kuͤhn- und unbeſonnenheit erinnern:
Wie es dann manchem Kluͤgling und
Naſeweiſen offtermahls wiederfaͤh-
ret/ daß er viel lieber wuͤndſchen moͤch-
te/ es were jhm eines und das andere
wort nicht entfahren/ und ſo es ſeyn
koͤnte/ ſelbiges mit paarem gelde wi-
der zu loͤſen/ wuͤrde er warlich! nichts
ermangeln noch erwinden laßen.

Hier-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="dedication">
          <p><pb facs="#f0120" n="104."/>
und zu verlachen wi&#x017F;&#x017F;en/ da &#x017F;ie doch<lb/>
die&#x017F;elbe noch nicht recht durchgele&#x017F;en/<lb/>
viel weniger zum reiffen ver&#x017F;tande ge-<lb/>
bracht und bey jhnen &#x017F;elb&#x017F;t erwogen;<lb/>
weil Eben&#x017F;elbiger auch die Nimfen &#x017F;o<lb/>
den Reyhen fu&#x0364;hrten/ noch nicht recht<lb/>
ge&#x017F;ehen/ ge&#x017F;chweige geza&#x0364;hlet und doch<lb/>
&#x017F;elbigen bey jhrer zahl zu zuruffen &#x017F;ich<lb/>
erku&#x0364;hnet; Es kann es Jhm aber die<lb/>
Eine fein artlich und verdeckt in obge-<lb/>
dachtem Ra&#x0364;tzel aufru&#x0364;cken und &#x017F;einer<lb/>
ku&#x0364;hn- und unbe&#x017F;onnenheit erinnern:<lb/>
Wie es dann manchem Klu&#x0364;gling und<lb/>
Na&#x017F;ewei&#x017F;en offtermahls wiederfa&#x0364;h-<lb/>
ret/ daß er viel lieber wu&#x0364;nd&#x017F;chen mo&#x0364;ch-<lb/>
te/ es were jhm eines und das andere<lb/>
wort nicht entfahren/ und &#x017F;o es &#x017F;eyn<lb/>
ko&#x0364;nte/ &#x017F;elbiges mit paarem gelde wi-<lb/>
der zu lo&#x0364;&#x017F;en/ wu&#x0364;rde er warlich! nichts<lb/>
ermangeln noch erwinden laßen.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Hier-</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[104./0120] und zu verlachen wiſſen/ da ſie doch dieſelbe noch nicht recht durchgeleſen/ viel weniger zum reiffen verſtande ge- bracht und bey jhnen ſelbſt erwogen; weil Ebenſelbiger auch die Nimfen ſo den Reyhen fuͤhrten/ noch nicht recht geſehen/ geſchweige gezaͤhlet und doch ſelbigen bey jhrer zahl zu zuruffen ſich erkuͤhnet; Es kann es Jhm aber die Eine fein artlich und verdeckt in obge- dachtem Raͤtzel aufruͤcken und ſeiner kuͤhn- und unbeſonnenheit erinnern: Wie es dann manchem Kluͤgling und Naſeweiſen offtermahls wiederfaͤh- ret/ daß er viel lieber wuͤndſchen moͤch- te/ es were jhm eines und das andere wort nicht entfahren/ und ſo es ſeyn koͤnte/ ſelbiges mit paarem gelde wi- der zu loͤſen/ wuͤrde er warlich! nichts ermangeln noch erwinden laßen. Hier-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/120
Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641, S. 104.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/120>, abgerufen am 19.05.2024.