Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.Jugend und tugend steht artig beysammen/ jugend und tugend erweitert das feld und bringet auch geld: der Tugenden Flammen Sollen die Jungfern erwecken geschwind Wenn sich das vörderste fünffte Jahr findt: Kommen noch andere fünffe geschlichen/ Soll Sie sich schicken zur nahrung und küchen kömmt es zum dritten mahl wider herrein/ dann will die Rose gebrochen schon seyn/ dann seyn die lustigsten zeiten/ da mann soll Kräntze bereiten da mann die Blumen einträgt die mann bißhero gehägt: Wenn aber das vierde mit voller begierde sich zeiget/ als dann sie schone der Mann lässt ruhen in armen/ und stündlich erwarmen/ kömmt es zum fünften mal an; ist es fast ümb Sie gethan: kömmt es zum sechstenmal wider gegangen/ kömmt denn kein Witwer/ so ist es geschehn/ Alles in allem; ist schändlich versehn; Dann wird zu wasser Jhr gantzes verlangen. IX.
Jugend und tugend ſteht artig beyſam̃en/ jugend und tugend erweitert das feld und bringet auch geld: der Tugenden Flammen Sollen die Jungfern erwecken geſchwind Wenn ſich das voͤrderſte fuͤnffte Jahr findt: Kommen noch andere fuͤnffe geſchlichen/ Soll Sie ſich ſchicken zur nahrung und kuͤchen koͤm̃t es zum dritten mahl wider herrein/ dann will die Roſe gebrochen ſchon ſeyn/ dann ſeyn die luſtigſten zeiten/ da mann ſoll Kraͤntze bereiten da mann die Blumen eintraͤgt die mann bißhero gehaͤgt: Wenn aber das vierde mit voller begierde ſich zeiget/ als dann ſie ſchone der Mañ laͤſſt ruhen in armen/ und ſtuͤndlich erwarmen/ koͤm̃t es zum fuͤnften mal an; iſt es faſt uͤmb Sie gethan: koͤm̃t es zum ſechſtenmal wider gegangen/ koͤm̃t denn kein Witwer/ ſo iſt es geſchehn/ Alles in allem; iſt ſchaͤndlich verſehn; Dann wird zu waſſer Jhr gantzes verlangen. IX.
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Jugend
und tugend
ſteht artig beyſam̃en/
jugend
und tugend
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der Tugenden Flammen
Sollen die Jungfern erwecken geſchwind
Wenn ſich das voͤrderſte fuͤnffte Jahr findt:
Kommen noch andere fuͤnffe geſchlichen/
Soll Sie ſich ſchicken zur nahrung und kuͤchen
koͤm̃t es zum dritten mahl wider herrein/
dann will die Roſe gebrochen ſchon ſeyn/
dann ſeyn die luſtigſten zeiten/
da mann ſoll Kraͤntze bereiten
da mann die Blumen eintraͤgt
die mann bißhero gehaͤgt:
Wenn aber das vierde
mit voller begierde
ſich zeiget/ als dann
ſie ſchone der Mañ
laͤſſt ruhen in armen/
und ſtuͤndlich erwarmen/
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koͤm̃t denn kein Witwer/ ſo iſt es geſchehn/
Alles in allem; iſt ſchaͤndlich verſehn;
Dann wird zu waſſer Jhr gantzes verlangen.
IX.
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