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Zesen, Philipp von: Deütscher Helicon. Bd. 1. Wittenberg, 1641.

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nur dieses schmertzet mich/ sonst fiel ich keine schmer-
tzen/
nur dz ich bin entblöst/ das kräncket mich von hertzen.

Das Sonnet zumachen/ wird schon bewust
seyn/ aus vnsers Poeten Prosodie/ doch wol-
len wir etliche anher setzen.

Dactylisch Sonnet.
Heilige Hertzen vnd heilige Sinnen/
Schmäcket vnd sehet die geistliche Lust/
Welche soll Jhnen seyn billich bewust;
Salomons Geistlichen Deliconinnen
Lesset das heilige Brünnelein rinnen
Nectar/ vnd labet die durstige brust:
Reichlich ergießet sich selbiger must
Lasset vns Diesen mit liebe gewinnen
welchen vns Salomon artlich beschreibt/
welcher vns schmertzen im hertzen vertreibt:
Dencket doch aber vnd mercket darneben/
Daß Jhn entzündet der Heilige Geist/
Solche geheimnüß kein Mensche beweist/
Daß er ergründe das Göttliche Leben.

Diese art Sonneten möchte jemand gefallen/
darumb ich denn eins anher setzen wollen/ weil
es besser klingt als ein jambisch Sonnet/ vnd
könte besser vnd billicher ein kling-getichte ge-
nennet werden/ als selbiges/ weil alles darin
nen klinget vnd springet/ auch flüchtiger von
der zungen läufft/ als das Jambische:

Ein
nur dieſes ſchmertzet mich/ ſonſt fiel ich keine ſchmer-
tzen/
nur dz ich bin entbloͤſt/ das kraͤncket mich von hertzen.

Das Sonnet zumachen/ wird ſchon bewuſt
ſeyn/ aus vnſers Poeten Proſodie/ doch wol-
len wir etliche anher ſetzen.

Dactyliſch Sonnet.
Heilige Hertzen vnd heilige Sinnen/
Schmaͤcket vnd ſehet die geiſtliche Luſt/
Welche ſoll Jhnen ſeyn billich bewuſt;
Salomons Geiſtlichen Deliconinnen
Leſſet das heilige Bruͤnnelein rinnen
Nectar/ vnd labet die durſtige bruſt:
Reichlich ergießet ſich ſelbiger muſt
Laſſet vns Dieſen mit liebe gewinnen
welchen vns Salomon artlich beſchreibt/
welcher vns ſchmertzen im hertzen vertreibt:
Dencket doch aber vnd mercket darneben/
Daß Jhn entzuͤndet der Heilige Geiſt/
Solche geheimnuͤß kein Menſche beweiſt/
Daß er ergruͤnde das Goͤttliche Leben.

Dieſe art Sonneten moͤchte jemand gefallen/
darumb ich denn eins anher ſetzen wollen/ weil
es beſſer klingt als ein jambiſch Sonnet/ vnd
koͤnte beſſer vnd billicher ein kling-getichte ge-
nennet werden/ als ſelbiges/ weil alles darin
nen klinget vnd ſpringet/ auch fluͤchtiger von
der zungen laͤufft/ als das Jambiſche:

Ein
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[0068] nur dieſes ſchmertzet mich/ ſonſt fiel ich keine ſchmer- tzen/ nur dz ich bin entbloͤſt/ das kraͤncket mich von hertzen. Das Sonnet zumachen/ wird ſchon bewuſt ſeyn/ aus vnſers Poeten Proſodie/ doch wol- len wir etliche anher ſetzen. Dactyliſch Sonnet. Heilige Hertzen vnd heilige Sinnen/ Schmaͤcket vnd ſehet die geiſtliche Luſt/ Welche ſoll Jhnen ſeyn billich bewuſt; Salomons Geiſtlichen Deliconinnen Leſſet das heilige Bruͤnnelein rinnen Nectar/ vnd labet die durſtige bruſt: Reichlich ergießet ſich ſelbiger muſt Laſſet vns Dieſen mit liebe gewinnen welchen vns Salomon artlich beſchreibt/ welcher vns ſchmertzen im hertzen vertreibt: Dencket doch aber vnd mercket darneben/ Daß Jhn entzuͤndet der Heilige Geiſt/ Solche geheimnuͤß kein Menſche beweiſt/ Daß er ergruͤnde das Goͤttliche Leben. Dieſe art Sonneten moͤchte jemand gefallen/ darumb ich denn eins anher ſetzen wollen/ weil es beſſer klingt als ein jambiſch Sonnet/ vnd koͤnte beſſer vnd billicher ein kling-getichte ge- nennet werden/ als ſelbiges/ weil alles darin nen klinget vnd ſpringet/ auch fluͤchtiger von der zungen laͤufft/ als das Jambiſche: Ein

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Deütscher Helicon. Bd. 1. Wittenberg, 1641, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon01_1640/68>, abgerufen am 23.11.2024.