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Zesen, Philipp von: Deütscher Helicon. Bd. 1. Wittenberg, 1641.

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darüber/ gelück/ &c. Es ist aber gemach da-
mit ümbzugehen/ daß der Vocal nicht muth-
willig in denen aussengelaßen werde/ da er sonst
in vngebundener Rede nicht aussengelaßen
wird/ kan ich derhalben nicht setzen: g'schenckt/
g'mahl/ g'stanck/ vor geschenckt
&c. weil
der Vers zum höchsten verhärtet vnd verderbet
würde; wie Herr Buchner weitleüftiger hiervon
handelt. Jm mittel des worts wird sonderlich
das e außgelaßen/ weils gelinder klingt als an-
dere Vocalen/ wie aus edeler zu ersehen/ wel-
ches ich gar geschwinde ausspreche/ lediger
aber nicht also/ weil das i in der mitten schon
schärffer klingt. Am sichersten wird es in den
Weiblichen Nennwörtern vnd Adjectivis aus-
gelaßen/ als in nätr in/ schneidrin/ sundrin/
tunckler/ liebster/ güldner:
Etwas härter
klingts/ wenn ein r drauff folgt/ als saubrer/
vnsrer;
doch kanns bißweilen auch stehn/ son-
derlich wenn das letzte r wegkömpt/ vnd mann
sagt: saubre. Das a kann in der mitten nicht
leicht aussengelaßen werden/ als nur in den
eignen Nahmen/ wie Herr Opitz vor Pha-
raons Pharons an einen orte gesetzt:

Wie vor andern Wagen pferden
König Pharons seine Schlacht:

Auch

daruͤber/ geluͤck/ &c. Es iſt aber gemach da-
mit uͤmbzugehen/ daß der Vocal nicht muth-
willig in denen auſſengelaßen werde/ da er ſonſt
in vngebundener Rede nicht auſſengelaßen
wird/ kan ich derhalben nicht ſetzen: g’ſchenckt/
g’mahl/ g’ſtanck/ vor geſchenckt
&c. weil
der Vers zum hoͤchſten verhaͤrtet vnd verderbet
wuͤrde; wie Herr Buchner weitleuͤftiger hiervon
handelt. Jm mittel des worts wird ſonderlich
das e außgelaßen/ weils gelinder klingt als an-
dere Vocalen/ wie aus edeler zu erſehen/ wel-
ches ich gar geſchwinde ausſpreche/ lediger
aber nicht alſo/ weil das i in der mitten ſchon
ſchaͤrffer klingt. Am ſicherſten wird es in den
Weiblichen Nennwoͤrtern vnd Adjectivis aus-
gelaßen/ als in naͤtr in/ ſchneidrin/ ſůndrin/
tunckler/ liebſter/ guͤldner:
Etwas haͤrter
klingts/ wenn ein r drauff folgt/ als ſaubrer/
vnſrer;
doch kanns bißweilen auch ſtehn/ ſon-
derlich wenn das letzte r wegkoͤmpt/ vnd mann
ſagt: ſaubre. Das a kann in der mitten nicht
leicht auſſengelaßen werden/ als nur in den
eignen Nahmen/ wie Herr Opitz vor Pha-
raons Pharons an einen orte geſetzt:

Wie vor andern Wagen pferden
Koͤnig Pharons ſeine Schlacht:

Auch
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[0048] daruͤber/ geluͤck/ &c. Es iſt aber gemach da- mit uͤmbzugehen/ daß der Vocal nicht muth- willig in denen auſſengelaßen werde/ da er ſonſt in vngebundener Rede nicht auſſengelaßen wird/ kan ich derhalben nicht ſetzen: g’ſchenckt/ g’mahl/ g’ſtanck/ vor geſchenckt &c. weil der Vers zum hoͤchſten verhaͤrtet vnd verderbet wuͤrde; wie Herr Buchner weitleuͤftiger hiervon handelt. Jm mittel des worts wird ſonderlich das e außgelaßen/ weils gelinder klingt als an- dere Vocalen/ wie aus edeler zu erſehen/ wel- ches ich gar geſchwinde ausſpreche/ lediger aber nicht alſo/ weil das i in der mitten ſchon ſchaͤrffer klingt. Am ſicherſten wird es in den Weiblichen Nennwoͤrtern vnd Adjectivis aus- gelaßen/ als in naͤtr in/ ſchneidrin/ ſůndrin/ tunckler/ liebſter/ guͤldner: Etwas haͤrter klingts/ wenn ein r drauff folgt/ als ſaubrer/ vnſrer; doch kanns bißweilen auch ſtehn/ ſon- derlich wenn das letzte r wegkoͤmpt/ vnd mann ſagt: ſaubre. Das a kann in der mitten nicht leicht auſſengelaßen werden/ als nur in den eignen Nahmen/ wie Herr Opitz vor Pha- raons Pharons an einen orte geſetzt: Wie vor andern Wagen pferden Koͤnig Pharons ſeine Schlacht: Auch

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Deütscher Helicon. Bd. 1. Wittenberg, 1641, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon01_1640/48>, abgerufen am 27.11.2024.