Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660.wann sie zu Rahte gehet. mir sej/ und mit mir arbeite/ daß icherkenne was dir gefalle. Daß ich ver- stehe Gerechtigkeit und Recht/ From- migkeit/ und allen guten Weg/ und dich mit ernst fürchte. Beschirme mich für hoffart/ daß ich sie weder in mei- nen Worten noch in meinem Herzen lasse herrschen/ dieweil sie ein anfang ist alles verderbens: dann du wilt/ daß auch ein König sein herz nicht erheben sol/ über seine Brüder. Neige mein herz zu deinen zeugnussen/ und nicht zum geiz. Damit ich nicht Geschenke neme/ und das Recht beuge/ und da- durch den Weg der Elenden hindere: Sondern daß ich den Armen gern hö- re/ und jhm freundlich und sanfft ant- worte: daß ich recht schaffe dem armen und den Wäisen/ und helffe dem elen- den und dürfftigen zum Recht. Daß ich keine person im Gericht ansehe/ sonder den kleinen höre wie den gros- sen/ und für niemands person mich scheue F iiij
wann ſie zu Rahte gehet. mir ſej/ und mit mir arbeite/ daß icherkenne was dir gefalle. Daß ich ver- ſtehe Gerechtigkeit und Recht/ From- migkeit/ und allen guten Weg/ und dich mit ernſt fuͤrchte. Beſchirme mich für hoffart/ daß ich ſie weder in mei- nen Worten noch in meinem Herzen laſſe herꝛſchen/ dieweil ſie ein anfang iſt alles verderbens: dañ du wilt/ daß auch ein Koͤnig ſein herz nicht erheben ſol/ über ſeine Bruͤder. Neige mein herz zu deinen zeugnuſſen/ und nicht zum geiz. Damit ich nicht Geſchenke neme/ und das Recht beuge/ und da- durch den Weg der Elenden hindere: Sondern daß ich den Armen gern hoͤ- re/ und jhm freundlich und ſanfft ant- worte: daß ich recht ſchaffe dem armen und den Waͤiſen/ und helffe dem elen- den und duͤrfftigen zum Recht. Daß ich keine perſon im Gericht anſehe/ ſonder den kleinen hoͤre wie den gros- ſen/ und für niemands perſon mich ſcheue F iiij
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wann ſie zu Rahte gehet.
mir ſej/ und mit mir arbeite/ daß ich
erkenne was dir gefalle. Daß ich ver-
ſtehe Gerechtigkeit und Recht/ From-
migkeit/ und allen guten Weg/ und
dich mit ernſt fuͤrchte. Beſchirme mich
für hoffart/ daß ich ſie weder in mei-
nen Worten noch in meinem Herzen
laſſe herꝛſchen/ dieweil ſie ein anfang
iſt alles verderbens: dañ du wilt/ daß
auch ein Koͤnig ſein herz nicht erheben
ſol/ über ſeine Bruͤder. Neige mein
herz zu deinen zeugnuſſen/ und nicht
zum geiz. Damit ich nicht Geſchenke
neme/ und das Recht beuge/ und da-
durch den Weg der Elenden hindere:
Sondern daß ich den Armen gern hoͤ-
re/ und jhm freundlich und ſanfft ant-
worte: daß ich recht ſchaffe dem armen
und den Waͤiſen/ und helffe dem elen-
den und duͤrfftigen zum Recht. Daß
ich keine perſon im Gericht anſehe/
ſonder den kleinen hoͤre wie den gros-
ſen/ und für niemands perſon mich
ſcheue
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(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
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