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Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

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Kurtzbündige
ferschaft beraubet; und darüm haben wir ihre kraft
eine entjungfernde Manskraft genennet. Auch
bezeugen die Bergleute alhier/ daß ihre Töchter/ welche
das vieh auf gemeltem gebürge zu hühten pflegen/
wan sie ihr wasser auf diese wurtzel gelaßen/ nicht nur
ihre Jungferschaft verlohren/ sondern auch über den
gantzen leib aufgeschwollen weren.

Vom Sant-baume/ als auch vom Schwartzen
Zimmetbaume/
und Balsembaume/ haben wir
bei der 1 zeile des 112 blattes weitleuftig gehandelt.

Karneb oder Karob/ das ist Mutter der Hör-
ner.
Also nennen die Araber in Egipten denselben
baum/ darauf das so benahmte Johannesbroht
wächset/ von der hornhaftigen gestalt dieser früchte. Er
könte sonsten auch Schohtenbaum heissen; weil sei-
ne früchte anders nicht/ als Schohten/ seind/ und auch
also aussehen: und die früchte selbsten Johannes-
schohten;
welche der Teuffer Johannes in der Wü-
ste sol gegessen haben: daher sie auch den nahmen Jo-
hannesbroht
bekommen. Die Araber gebrauchen
von diesem baume anders nicht/ als gemelte frucht:
daraus sie einen sehr süßen saft ziehen/ damit die
Schwartzen Zimmetpfeiffen/ wan sie noch grühn
seind/ als auch die Tamarinden/ und der Ingber/
an zukkers oder honigs stat/ eingemacht werden. Und
weil dieser saft oder honig den leib/ eben als das mark
der schwartzen Zimmetpfeiffen/ zu öfnen pfleget; so neh-
men sie ihn auch vielmahls zu den Abspühlern oder
Klistieren.

Die Musenbeume/ die man/ mit der frucht/ son-
sten schlecht hin Musa oder Maus nennet/ wachsen
in Egipten/ sonderlich aber in Mohrenland/ und
Guinee/ als auch in Sine; in dessen Landbeschreibung
dieser Baum ausführlich beschrieben wird.

Der Wollenbaum/ den die Araber Gotne el fe-

giar

Kurtzbuͤndige
ferſchaft beraubet; und daruͤm haben wir ihre kraft
eine entjungfernde Manskraft genennet. Auch
bezeugen die Bergleute alhier/ daß ihre Toͤchter/ welche
das vieh auf gemeltem gebuͤrge zu huͤhten pflegen/
wan ſie ihr waſſer auf dieſe wurtzel gelaßen/ nicht nur
ihre Jungferſchaft verlohren/ ſondern auch uͤber den
gantzen leib aufgeſchwollen weren.

Vom Sant-baume/ als auch vom Schwartzen
Zimmetbaume/
und Balſembaume/ haben wir
bei der 1 zeile des 112 blattes weitleuftig gehandelt.

Karneb oder Karob/ das iſt Mutter der Hoͤr-
ner.
Alſo nennen die Araber in Egipten denſelben
baum/ darauf das ſo benahmte Johannesbroht
waͤchſet/ von der hornhaftigen geſtalt dieſer fruͤchte. Er
koͤnte ſonſten auch Schohtenbaum heiſſen; weil ſei-
ne fruͤchte anders nicht/ als Schohten/ ſeind/ und auch
alſo ausſehen: und die fruͤchte ſelbſten Johannes-
ſchohten;
welche der Teuffer Johannes in der Wuͤ-
ſte ſol gegeſſen haben: daher ſie auch den nahmen Jo-
hannesbroht
bekommen. Die Araber gebrauchen
von dieſem baume anders nicht/ als gemelte frucht:
daraus ſie einen ſehr ſuͤßen ſaft ziehen/ damit die
Schwartzen Zimmetpfeiffen/ wan ſie noch gruͤhn
ſeind/ als auch die Tamarinden/ und der Ingber/
an zukkers oder honigs ſtat/ eingemacht werden. Und
weil dieſer ſaft oder honig den leib/ eben als das mark
der ſchwartzen Zimmetpfeiffen/ zu oͤfnen pfleget; ſo neh-
men ſie ihn auch vielmahls zu den Abſpuͤhlern oder
Kliſtieren.

Die Muſenbeume/ die man/ mit der frucht/ ſon-
ſten ſchlecht hin Muſa oder Maus nennet/ wachſen
in Egipten/ ſonderlich aber in Mohrenland/ und
Guinee/ als auch in Sine; in deſſen Landbeſchreibung
dieſer Baum ausfuͤhrlich beſchrieben wird.

Der Wollenbaum/ den die Araber Gotne el fe-

giar
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[488/0512] Kurtzbuͤndige ferſchaft beraubet; und daruͤm haben wir ihre kraft eine entjungfernde Manskraft genennet. Auch bezeugen die Bergleute alhier/ daß ihre Toͤchter/ welche das vieh auf gemeltem gebuͤrge zu huͤhten pflegen/ wan ſie ihr waſſer auf dieſe wurtzel gelaßen/ nicht nur ihre Jungferſchaft verlohren/ ſondern auch uͤber den gantzen leib aufgeſchwollen weren. Vom Sant-baume/ als auch vom Schwartzen Zimmetbaume/ und Balſembaume/ haben wir bei der 1 zeile des 112 blattes weitleuftig gehandelt. Karneb oder Karob/ das iſt Mutter der Hoͤr- ner. Alſo nennen die Araber in Egipten denſelben baum/ darauf das ſo benahmte Johannesbroht waͤchſet/ von der hornhaftigen geſtalt dieſer fruͤchte. Er koͤnte ſonſten auch Schohtenbaum heiſſen; weil ſei- ne fruͤchte anders nicht/ als Schohten/ ſeind/ und auch alſo ausſehen: und die fruͤchte ſelbſten Johannes- ſchohten; welche der Teuffer Johannes in der Wuͤ- ſte ſol gegeſſen haben: daher ſie auch den nahmen Jo- hannesbroht bekommen. Die Araber gebrauchen von dieſem baume anders nicht/ als gemelte frucht: daraus ſie einen ſehr ſuͤßen ſaft ziehen/ damit die Schwartzen Zimmetpfeiffen/ wan ſie noch gruͤhn ſeind/ als auch die Tamarinden/ und der Ingber/ an zukkers oder honigs ſtat/ eingemacht werden. Und weil dieſer ſaft oder honig den leib/ eben als das mark der ſchwartzen Zimmetpfeiffen/ zu oͤfnen pfleget; ſo neh- men ſie ihn auch vielmahls zu den Abſpuͤhlern oder Kliſtieren. Die Muſenbeume/ die man/ mit der frucht/ ſon- ſten ſchlecht hin Muſa oder Maus nennet/ wachſen in Egipten/ ſonderlich aber in Mohrenland/ und Guinee/ als auch in Sine; in deſſen Landbeſchreibung dieſer Baum ausfuͤhrlich beſchrieben wird. Der Wollenbaum/ den die Araber Gotne el fe- giar

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 488. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/512>, abgerufen am 27.11.2024.