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Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

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Der Assenat
Manasse. Solcher gestalt setzte er Efraim dem
Manasse vor. Weiter sprach Jakob zu Josef:
siehe! ich sterbe; und Gott wird mit euch sein. Er
wird euch wieder in das Land eurer Väter bringen.
Ich habe dir ein stükke landes gegeben/ ausser deinen
Brüdern. Das habe ich/ aus der hand der Amoriter/
mit meinem bogen und schwerte gewonnen.

Auch lies Jakob alle seine Söhne zusammenru-
fen. Versamlet euch/ sagte er/ daß ich euch verkündi-
ge/ was euch in künftigen zeiten begegnen wird. Komt
zu hauffe/ und höret zu/ ihr Kinder Jakobs. Höret
euren Vater Israel. Ruben/ mein erster Sohn/
du bist meine kraft/ und meine erste macht/ der oberste
im opfer/ und der oberste im reich. Er fuhr leichtfärtig
dahin/ wie wasser. Du solt nicht der Oberste sein. Dan
du bist auf deines Vaters lager gestiegen. Daselbst
hastu/ im aufsteigen/ mein bette besudelt. Nun folgen
die Brüder Simeon/ und Levi. Ihre schwerter
seind mörderische waffen. Meine Seele komme nicht
in ihren raht. Dan in ihrem zorne haben sie den Man
erwürget: und in ihrem muhtwillen haben sie den Och-
sen verderbet. Verflucht sei ihr zorn/ daß er so heftig
ist; und ihr grim/ daß er so störrisch ist. Ich wil sie
zerteilen in Jakob/ und zerstreuen in Israel. Ju-
dah
du bist es. Dich werden deine Brüder loben. Dei-
ne hand wird deinen feinden auf dem halse sein. Für
dir werden deines Vaters kinder sich neugen. Judah
ist ein junger Leue. Du bist hoch kommen/ mein Sohn/
durch großen sieg. Er hat niedergekniehet/ und sich ge-
lagert/ wie ein Leue/ und wie eine Leuin. Wer wil sich
wider ihn auflehnen. Es wird der Reichsstab von
Judah nicht entwendet werden/ noch ein Meister
von seinen füßen/ bis der Held kommet. Und dem-
selben werden die Völker anhangen. Er wird sein
Füllen an den Weinstok binden/ und seiner Eselin

sohn

Der Aſſenat
Manaſſe. Solcher geſtalt ſetzte er Efraim dem
Manaſſe vor. Weiter ſprach Jakob zu Joſef:
ſiehe! ich ſterbe; und Gott wird mit euch ſein. Er
wird euch wieder in das Land eurer Vaͤter bringen.
Ich habe dir ein ſtuͤkke landes gegeben/ auſſer deinen
Bruͤdern. Das habe ich/ aus der hand der Amoriter/
mit meinem bogen und ſchwerte gewonnen.

Auch lies Jakob alle ſeine Soͤhne zuſammenru-
fen. Verſamlet euch/ ſagte er/ daß ich euch verkuͤndi-
ge/ was euch in kuͤnftigen zeiten begegnen wird. Komt
zu hauffe/ und hoͤret zu/ ihr Kinder Jakobs. Hoͤret
euren Vater Israel. Ruben/ mein erſter Sohn/
du biſt meine kraft/ und meine erſte macht/ der oberſte
im opfer/ und der oberſte im reich. Er fuhr leichtfaͤrtig
dahin/ wie waſſer. Du ſolt nicht der Oberſte ſein. Dan
du biſt auf deines Vaters lager geſtiegen. Daſelbſt
haſtu/ im aufſteigen/ mein bette beſudelt. Nun folgen
die Bruͤder Simeon/ und Levi. Ihre ſchwerter
ſeind moͤrderiſche waffen. Meine Seele komme nicht
in ihren raht. Dan in ihrem zorne haben ſie den Man
erwuͤrget: und in ihrem muhtwillen haben ſie den Och-
ſen verderbet. Verflucht ſei ihr zorn/ daß er ſo heftig
iſt; und ihr grim/ daß er ſo ſtoͤrriſch iſt. Ich wil ſie
zerteilen in Jakob/ und zerſtreuen in Israel. Ju-
dah
du biſt es. Dich werden deine Bruͤder loben. Dei-
ne hand wird deinen feinden auf dem halſe ſein. Fuͤr
dir werden deines Vaters kinder ſich neugen. Judah
iſt ein junger Leue. Du biſt hoch kommen/ mein Sohn/
durch großen ſieg. Er hat niedergekniehet/ und ſich ge-
lagert/ wie ein Leue/ und wie eine Leuin. Wer wil ſich
wider ihn auflehnen. Es wird der Reichsſtab von
Judah nicht entwendet werden/ noch ein Meiſter
von ſeinen fuͤßen/ bis der Held kommet. Und dem-
ſelben werden die Voͤlker anhangen. Er wird ſein
Fuͤllen an den Weinſtok binden/ und ſeiner Eſelin

ſohn
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[218[318]/0342] Der Aſſenat Manaſſe. Solcher geſtalt ſetzte er Efraim dem Manaſſe vor. Weiter ſprach Jakob zu Joſef: ſiehe! ich ſterbe; und Gott wird mit euch ſein. Er wird euch wieder in das Land eurer Vaͤter bringen. Ich habe dir ein ſtuͤkke landes gegeben/ auſſer deinen Bruͤdern. Das habe ich/ aus der hand der Amoriter/ mit meinem bogen und ſchwerte gewonnen. Auch lies Jakob alle ſeine Soͤhne zuſammenru- fen. Verſamlet euch/ ſagte er/ daß ich euch verkuͤndi- ge/ was euch in kuͤnftigen zeiten begegnen wird. Komt zu hauffe/ und hoͤret zu/ ihr Kinder Jakobs. Hoͤret euren Vater Israel. Ruben/ mein erſter Sohn/ du biſt meine kraft/ und meine erſte macht/ der oberſte im opfer/ und der oberſte im reich. Er fuhr leichtfaͤrtig dahin/ wie waſſer. Du ſolt nicht der Oberſte ſein. Dan du biſt auf deines Vaters lager geſtiegen. Daſelbſt haſtu/ im aufſteigen/ mein bette beſudelt. Nun folgen die Bruͤder Simeon/ und Levi. Ihre ſchwerter ſeind moͤrderiſche waffen. Meine Seele komme nicht in ihren raht. Dan in ihrem zorne haben ſie den Man erwuͤrget: und in ihrem muhtwillen haben ſie den Och- ſen verderbet. Verflucht ſei ihr zorn/ daß er ſo heftig iſt; und ihr grim/ daß er ſo ſtoͤrriſch iſt. Ich wil ſie zerteilen in Jakob/ und zerſtreuen in Israel. Ju- dah du biſt es. Dich werden deine Bruͤder loben. Dei- ne hand wird deinen feinden auf dem halſe ſein. Fuͤr dir werden deines Vaters kinder ſich neugen. Judah iſt ein junger Leue. Du biſt hoch kommen/ mein Sohn/ durch großen ſieg. Er hat niedergekniehet/ und ſich ge- lagert/ wie ein Leue/ und wie eine Leuin. Wer wil ſich wider ihn auflehnen. Es wird der Reichsſtab von Judah nicht entwendet werden/ noch ein Meiſter von ſeinen fuͤßen/ bis der Held kommet. Und dem- ſelben werden die Voͤlker anhangen. Er wird ſein Fuͤllen an den Weinſtok binden/ und ſeiner Eſelin ſohn

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 218[318]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/342>, abgerufen am 21.12.2024.