Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.sechstes Buch. Der Assenat Sechstes Buch. DIe Sonne hatte sich über das Ara- In diesem herlichen zierahte fiel Assenat nieder auf In Q ii
ſechſtes Buch. Der Aſſenat Sechſtes Buch. DIe Sonne hatte ſich uͤber das Ara- In dieſem herlichen zierahte fiel Aſſenat nieder auf In Q ii
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ſechſtes Buch.
Der Aſſenat
Sechſtes Buch.
DIe Sonne hatte ſich uͤber das Ara-
biſche gebuͤrge ſchon vor zwo ſtunden
erhoben. Mit uͤberaus lieblichen
ſtrahlen blikte ſie die Stadt Memfis
an. Der klahre tag/ die heitere Luft
reitzeten alle Menſchen zur freude.
Aſſenat ſtund ſchon in ihrem koͤſtlichen Brautſchmuk-
ke. Ihr kleid war von reiner weiſſer ſeide/ mit ſilbernen
bluhmen/ aus denen die ſchoͤnſten demanten ſchimmer-
ten/ durchwuͤrkt. Ein guͤldenes Kroͤhnlein/ mit de-
manten und perlen verſetzt/ ſtrahlete von ihrem heup-
te: und eine Roſe von demanten vor ihrer bruſt. Eine
dreifache Perlenſchnuhr hing uͤm ihren hals/ und uͤm
beide haͤnde: auch ein Ohrengehaͤnke mit einer großen
Perle zu beiden ſeiten des heuptes.
In dieſem herlichen zierahte fiel Aſſenat nieder auf
ihre kniehe. Ihr gebaͤht ſtuͤrtzte ſie aus zum HERRN
aller herren. Zum allerhoͤchſten Gotte floͤhete ſie. Den
baht ſie mit hertzinbruͤnſtigen ſeuftzern/ daß er zu ihrer
vorſtehenden Ehe gedeihen und ſeegen verleihen moͤchte.
Ohngefaͤhr eine vierteilſtunde hatte ſie ſich in dieſer
andacht befunden/ als die Koͤnigin/ mit der Koͤnigli-
chen Fuͤrſtin/ ankahm/ die Hochfuͤrſtliche Braut zur
traue zu fuͤhren. Vierzehen Kammer- und Stahts-
jungfrauen folgeten. Dieſe waren beſtimmet die an-
dern ſieben Breute/ der Fuͤrſtin Aſſenat Stahts-
jungfrauen/ gleichergeſtalt zu begleiten. Die ordnung
ward gemacht: die glieder geſchloſſen. Je drei und
drei folgeten nacheinander.
In
Q ii
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