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[N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690.

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Von der Buße.
Schwachheit mir auffrückt/ Wil mir allen Trost ver-
schlingen/ Und mich in Verzweiflung bringen.

Zeuch du mich aus seinen Stricken/ Die er mir gele-
get hat :/: Laß ihm fehlen seine Tücken/ Drauff er sin-
net früh und spat: Gieb Krafft/ daß ich allen Straus
Ritterlich mög halten aus/ Und/ so öffters ich muß
lämpffen/ Hilff du mir die Feinde dämpffen.

Reiche deinem schwachen Kinde/ Das auff matten
Füssen steht :/: Deine Gnadenhand geschwinde/ Bis
die Angst fürüber geht. Wie die Jugend gängle mich/
Daß der Feind nicht rühme sich/ Er hab ein solch Hertz
gefället/ Das auff dich sein Hoffnung stellet.

Du bist meine Hülff und Leben/ Mein Fels/ meine
Zuversicht :/: Dem ich Leib und Seel ergeben/ GOtt/
mein GOtt/ verzeuch doch nicht! Eyle mir zu stehen
bey/ Brich des Feindes Pfeil entzwey/ Laß ihn selbst
zurücke prallen/ Und mit Schimpff zur Höllen fallen.

Jch wil alle meine Tage Rühmen deine starcke
Hand :/: Daß du meine Plag und Klage Hast so hertz-
lich abgewandt: Nicht nur in der Sterblichkeit Sol
dein Ruhm seyn ausgebreitt/ Jch wils auch hernach er-
weisen/ Und dortewiglich dich preisen.



Von der Tauffe.
Jn bekannter Melodie.

LHrist unser HErr zum Jordan kam/ Nach sei-
nes Vaters Willen :/: Von sanct Johann die
Tauffe nahm/ Sein Werck und Ampt zu er-
füllen/ Da wolt er stifften uns ein Bad/ Zu waschen
uns von Sünden/ Ersäuffen auch den bittern Tod/
Durch sein selbst Blut und Wunden Es galt ein neues
Leben.

So

Von der Buße.
Schwachheit mir auffruͤckt/ Wil mir allen Troſt ver-
ſchlingen/ Und mich in Verzweiflung bringen.

Zeuch du mich aus ſeinen Stricken/ Die er mir gele-
get hat :/: Laß ihm fehlen ſeine Tuͤcken/ Drauff er ſin-
net fruͤh und ſpat: Gieb Krafft/ daß ich allen Straus
Ritterlich moͤg halten aus/ Und/ ſo oͤffters ich muß
laͤmpffen/ Hilff du mir die Feinde daͤmpffen.

Reiche deinem ſchwachen Kinde/ Das auff matten
Fuͤſſen ſteht :/: Deine Gnadenhand geſchwinde/ Bis
die Angſt fuͤruͤber geht. Wie die Jugend gaͤngle mich/
Daß der Feind nicht ruͤhme ſich/ Er hab ein ſolch Hertz
gefaͤllet/ Das auff dich ſein Hoffnung ſtellet.

Du biſt meine Huͤlff und Leben/ Mein Fels/ meine
Zuverſicht :/: Dem ich Leib und Seel ergeben/ GOtt/
mein GOtt/ verzeuch doch nicht! Eyle mir zu ſtehen
bey/ Brich des Feindes Pfeil entzwey/ Laß ihn ſelbſt
zuruͤcke prallen/ Und mit Schimpff zur Hoͤllen fallen.

Jch wil alle meine Tage Ruͤhmen deine ſtarcke
Hand :/: Daß du meine Plag und Klage Haſt ſo hertz-
lich abgewandt: Nicht nur in der Sterblichkeit Sol
dein Ruhm ſeyn ausgebreitt/ Jch wils auch hernach er-
weiſen/ Und dortewiglich dich preiſen.



Von der Tauffe.
Jn bekannter Melodie.

LHriſt unſer HErꝛ zum Jordan kam/ Nach ſei-
nes Vaters Willen :/: Von ſanct Johann die
Tauffe nahm/ Sein Werck und Ampt zu er-
fuͤllen/ Da wolt er ſtifften uns ein Bad/ Zu waſchen
uns von Suͤnden/ Erſaͤuffen auch den bittern Tod/
Durch ſein ſelbſt Blut und Wunden Es galt ein neues
Leben.

So
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[111[401]/0525] Von der Buße. Schwachheit mir auffruͤckt/ Wil mir allen Troſt ver- ſchlingen/ Und mich in Verzweiflung bringen. Zeuch du mich aus ſeinen Stricken/ Die er mir gele- get hat :/: Laß ihm fehlen ſeine Tuͤcken/ Drauff er ſin- net fruͤh und ſpat: Gieb Krafft/ daß ich allen Straus Ritterlich moͤg halten aus/ Und/ ſo oͤffters ich muß laͤmpffen/ Hilff du mir die Feinde daͤmpffen. Reiche deinem ſchwachen Kinde/ Das auff matten Fuͤſſen ſteht :/: Deine Gnadenhand geſchwinde/ Bis die Angſt fuͤruͤber geht. Wie die Jugend gaͤngle mich/ Daß der Feind nicht ruͤhme ſich/ Er hab ein ſolch Hertz gefaͤllet/ Das auff dich ſein Hoffnung ſtellet. Du biſt meine Huͤlff und Leben/ Mein Fels/ meine Zuverſicht :/: Dem ich Leib und Seel ergeben/ GOtt/ mein GOtt/ verzeuch doch nicht! Eyle mir zu ſtehen bey/ Brich des Feindes Pfeil entzwey/ Laß ihn ſelbſt zuruͤcke prallen/ Und mit Schimpff zur Hoͤllen fallen. Jch wil alle meine Tage Ruͤhmen deine ſtarcke Hand :/: Daß du meine Plag und Klage Haſt ſo hertz- lich abgewandt: Nicht nur in der Sterblichkeit Sol dein Ruhm ſeyn ausgebreitt/ Jch wils auch hernach er- weiſen/ Und dortewiglich dich preiſen. Von der Tauffe. Jn bekannter Melodie. LHriſt unſer HErꝛ zum Jordan kam/ Nach ſei- nes Vaters Willen :/: Von ſanct Johann die Tauffe nahm/ Sein Werck und Ampt zu er- fuͤllen/ Da wolt er ſtifften uns ein Bad/ Zu waſchen uns von Suͤnden/ Erſaͤuffen auch den bittern Tod/ Durch ſein ſelbſt Blut und Wunden Es galt ein neues Leben. So

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Zitationshilfe: [N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690, S. 111[401]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeitz_gebetbuch_1690/525>, abgerufen am 21.11.2024.