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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 2. Frag/ des 4. Hundert.
Füeßen/ durch den Jordan gangen seyn; welcher
Fluß/ wie der Nilus in Egypten/ zur Erndt-Zeit
außlauffet/ und die Aecker befeuchtet. Sihe Sy-
rach Cap. 24. v. 36. daselbst ist auch Bethaba-
ra/ da S. Johannes getauffet hat. Und diser
Stamm Ruben machet/ mit Gad/ aigentlich das
Land Peraeam.

9. Der Stamm Benjamin reichet/ vom Jor-
dan/ bis zum Gestade des Mittelländischen
Meers/ oder sihet doch daßelbe von ferne/ neben
Joppe. Und ist darinn der Ort Galgala/ des
Josuae Cap. 5. gedacht wird: item Jericho/ und
Bethel/ vorhin Luza genant/ davon im 1. Buch
Mosis/ Cap. 28. item Jerusalem/ so gleichsam
in der Mitten zwischen Asia/ Africa/ und Eu-
ropa/ so allein den Alten/ wie der Autor alhie p.
74. wil/ bekant gewesen/ gelegen. Sonsten Egyp-
ten für das Mittel des gantzen Welt-Craises ge-
halten wird; wiewol Galenus die Jnseln des Ae-
gaeischen Meers/ Coum, und Gnidum, mitten in
der Welt setzet/ und darüber unser Autor also sa-
get: Tolerari quidem utrumque potest, quoniam
tam AEgyptus, quam Insulae istae, in quarto sunt
climate, hoc est, medio climatum illorum septem,
qui numerabantur a veteribus.
Es gehörte aber
Jerusalem nicht gantz zum Stammen Benja-
min/ sondern nur der Mitnächtische Theil: Dann
der Mittägige zum Stammen Juda gerechnet
wurde. Sie solle erstlich vom Melchisedeck (den

Balth.

Die 2. Frag/ des 4. Hundert.
Fuͤeßen/ durch den Jordan gangen ſeyn; welcher
Fluß/ wie der Nilus in Egypten/ zur Erndt-Zeit
außlauffet/ und die Aecker befeuchtet. Sihe Sy-
rach Cap. 24. v. 36. daſelbſt iſt auch Bethaba-
ra/ da S. Johannes getauffet hat. Und diſer
Stamm Ruben machet/ mit Gad/ aigentlich das
Land Peræam.

9. Der Stamm Benjamin reichet/ vom Jor-
dan/ bis zum Geſtade des Mittellaͤndiſchen
Meers/ oder ſihet doch daßelbe von ferne/ neben
Joppe. Und iſt darinn der Ort Galgala/ des
Joſuæ Cap. 5. gedacht wird: item Jericho/ und
Bethel/ vorhin Luza genant/ davon im 1. Buch
Moſis/ Cap. 28. item Jeruſalem/ ſo gleichſam
in der Mitten zwiſchen Aſia/ Africa/ und Eu-
ropa/ ſo allein den Alten/ wie der Autor alhie p.
74. wil/ bekant geweſen/ gelegen. Sonſten Egyp-
ten fuͤr das Mittel des gantzen Welt-Craiſes ge-
halten wird; wiewol Galenus die Jnſeln des Ae-
gæiſchen Meers/ Coum, und Gnidum, mitten in
der Welt ſetzet/ und daruͤber unſer Autor alſo ſa-
get: Tolerari quidem utrumque poteſt, quoniam
tàm Ægyptus, quàm Inſulæ iſtæ, in quarto ſunt
climate, hoc est, medio climatum illorum ſeptem,
qui numerabantur â veteribus.
Es gehoͤrte aber
Jeruſalem nicht gantz zum Stammen Benja-
min/ ſondern nur der Mitnaͤchtiſche Theil: Dann
der Mittaͤgige zum Stammen Juda gerechnet
wurde. Sie ſolle erſtlich vom Melchiſedeck (den

Balth.
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[16/0040] Die 2. Frag/ des 4. Hundert. Fuͤeßen/ durch den Jordan gangen ſeyn; welcher Fluß/ wie der Nilus in Egypten/ zur Erndt-Zeit außlauffet/ und die Aecker befeuchtet. Sihe Sy- rach Cap. 24. v. 36. daſelbſt iſt auch Bethaba- ra/ da S. Johannes getauffet hat. Und diſer Stamm Ruben machet/ mit Gad/ aigentlich das Land Peræam. 9. Der Stamm Benjamin reichet/ vom Jor- dan/ bis zum Geſtade des Mittellaͤndiſchen Meers/ oder ſihet doch daßelbe von ferne/ neben Joppe. Und iſt darinn der Ort Galgala/ des Joſuæ Cap. 5. gedacht wird: item Jericho/ und Bethel/ vorhin Luza genant/ davon im 1. Buch Moſis/ Cap. 28. item Jeruſalem/ ſo gleichſam in der Mitten zwiſchen Aſia/ Africa/ und Eu- ropa/ ſo allein den Alten/ wie der Autor alhie p. 74. wil/ bekant geweſen/ gelegen. Sonſten Egyp- ten fuͤr das Mittel des gantzen Welt-Craiſes ge- halten wird; wiewol Galenus die Jnſeln des Ae- gæiſchen Meers/ Coum, und Gnidum, mitten in der Welt ſetzet/ und daruͤber unſer Autor alſo ſa- get: Tolerari quidem utrumque poteſt, quoniam tàm Ægyptus, quàm Inſulæ iſtæ, in quarto ſunt climate, hoc est, medio climatum illorum ſeptem, qui numerabantur â veteribus. Es gehoͤrte aber Jeruſalem nicht gantz zum Stammen Benja- min/ ſondern nur der Mitnaͤchtiſche Theil: Dann der Mittaͤgige zum Stammen Juda gerechnet wurde. Sie ſolle erſtlich vom Melchiſedeck (den Balth.

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/40>, abgerufen am 28.03.2024.