Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 44. Frag/ des 4. Hundert. Reiche Absehen dahin gegangen/ wie unsere Re-ligion allgemach/ und gäntzlich/ verfinstert wer- den möge. Dieweil die obgedachte Magd Agar/ oder fel
Die 44. Frag/ des 4. Hundert. Reiche Abſehen dahin gegangen/ wie unſere Re-ligion allgemach/ und gaͤntzlich/ verfinſtert wer- den moͤge. Dieweil die obgedachte Magd Agar/ oder fel
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Die 44. Frag/ des 4. Hundert.
Reiche Abſehen dahin gegangen/ wie unſere Re-
ligion allgemach/ und gaͤntzlich/ verfinſtert wer-
den moͤge.
Dieweil die obgedachte Magd Agar/ oder
Hagar/ ihrer Frauen Saræ nicht zur Hand
gangen/ und Sie deßwegen ausgeſtoßen worden/
ſo erinnere ich mich dabey des H. D. J. B. Schuppii
neuen Tractaͤtleins/ Siben boͤſe Geiſter genant/
welche heutigs Tags Knecht/ und Maͤgde regie-
ren/ und verfuͤhren. Da Er dann ſagt/ daß der
1. Teufel dem gemeinen Volck die Suͤßig: und
Lieblicheit des Muͤßiggangs/ und der Freyheit/
einbilde. Der 2. uͤberrede Knecht/ und Maͤgd/
daß Sie nicht Frommen/ und Gottsfoͤrchtigen;
ſondern vilmehr gottloſen Herren dienen ſollen.
Der 3. mach Jhnen den Dienſt zu wider/ und
reize ſie an/ daß ſie nicht anziehen/ oder eintretten
ſollen. Da ſchicke der Teufel etwan ein altes
Weib/ und laße ſagen/ Was wiltu da machen?
ich weiß einen beßern Dienſt fuͤr dich. Der 4.
uͤberrede Sie/ wann ſie eingetretten/ und ſehen/
daß ſie nicht beßere Gelegenheit haben/ als zuvoꝛ/
daß ſie davon lauffen/ oder ſich alſo ſtellen ſollen/
daß Herr/ und Frau/ ſelbſt genoͤthiget werden/
Jhnen den Abſchied wider zu geben. Der 5. be-
wege Sie/ daß ſie in ihrem Dienſt nicht thun/ was
ſie ſchuldig ſind. Der 6. Teufel uͤberrede das
Geſind/ daß/ wann ſie ein Jahr gedienet/ ſie wei-
ter fort ſollen. Und dann bewege der ſibende Teu-
fel
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