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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 37. Frag/ des 4. Hundert.
laubt ist zu thun. Zwar die Mutter so hohen
Standes seyn/ hievon ausgenommen werden.
Sie hat auch die Gutthat des §. ex imperfecto,
L. hac consultissima. 21. C. de testam
.
Platz bey ei-
ner Muetter/ so zwischen ihren Kindern testiret.
Was die Einsetzung der Erben anbelangt/ so hat
eine Muetter nicht von nöthen/ die benenn: oder
Enterbung ausdrüklich zuthun/ wann nur die
rechtmäßigen Ursachen dabey stehen ihres
Stillschweigens. Und mag eine Muetter/ nach
Würtenbergischen Recht/ zugleich die Ehe-
lich/ und Uneheliche Kinder zu Erben einsetzen.
Es mag auch ein Vatter seiner Unehelichen
oder aus einem verdamten Beyschlaff erzeugten
Tochter/ im Testament einen Underhalt/ oder
Heurat-Guet/ verschaffen: auch einer Tochter/
die aus zu großer Lieb/ und Brunst/ sich von ei-
nem beschlaffen laßen/ zur Erbin wol einsetzen/ als
die deßwegen für eine Hure/ wie vil wollen/ nicht
zu halten seye. Es mueß von einer Muetter auch
den unehelichen Kindern ihre Legitima, oder
Kindstheils/ hinderlaßen werden; welche Legiti-
ma
,
bey den ehelichen Kindern/ nicht kan beschwert
werden; wiewol einer Tochter Kleyder/ und köst-
liche Sachen/ so Sie an dem Hochzeit-Tag em-
pfangen/ in die Legitimam sowol/ als das Heu-
ratguet/ gerechnet werden. Wann den Kindern
der Underhalt verschafft wird/ so verstehet es sich
bey den Mägdlein bis auffs 14. bey den Knaben

aber

Die 37. Frag/ des 4. Hundert.
laubt iſt zu thun. Zwar die Mutter ſo hohen
Standes ſeyn/ hievon ausgenommen werden.
Sie hat auch die Gutthat des §. ex imperfecto,
L. hac conſultiſſima. 21. C. de teſtam
.
Platz bey ei-
ner Muetter/ ſo zwiſchen ihren Kindern teſtiret.
Was die Einſetzung der Erben anbelangt/ ſo hat
eine Muetter nicht von noͤthen/ die benenn: oder
Enterbung ausdruͤklich zuthun/ wann nur die
rechtmaͤßigen Urſachen dabey ſtehen ihres
Stillſchweigens. Und mag eine Muetter/ nach
Wuͤrtenbergiſchen Recht/ zugleich die Ehe-
lich/ und Uneheliche Kinder zu Erben einſetzen.
Es mag auch ein Vatter ſeiner Unehelichen
oder aus einem verdamten Beyſchlaff erzeugten
Tochter/ im Teſtament einen Underhalt/ oder
Heurat-Guet/ verſchaffen: auch einer Tochter/
die aus zu großer Lieb/ und Brunſt/ ſich von ei-
nem beſchlaffen laßen/ zur Erbin wol einſetzen/ als
die deßwegen fuͤr eine Hure/ wie vil wollen/ nicht
zu halten ſeye. Es mueß von einer Muetter auch
den unehelichen Kindern ihre Legitima, oder
Kindstheils/ hinderlaßen werden; welche Legiti-
ma
,
bey den ehelichen Kindern/ nicht kan beſchweꝛt
werden; wiewol einer Tochter Kleyder/ und koͤſt-
liche Sachen/ ſo Sie an dem Hochzeit-Tag em-
pfangen/ in die Legitimam ſowol/ als das Heu-
ratguet/ gerechnet werden. Wann den Kindern
der Underhalt verſchafft wird/ ſo verſtehet es ſich
bey den Maͤgdlein bis auffs 14. bey den Knaben

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[189/0213] Die 37. Frag/ des 4. Hundert. laubt iſt zu thun. Zwar die Mutter ſo hohen Standes ſeyn/ hievon ausgenommen werden. Sie hat auch die Gutthat des §. ex imperfecto, L. hac conſultiſſima. 21. C. de teſtam. Platz bey ei- ner Muetter/ ſo zwiſchen ihren Kindern teſtiret. Was die Einſetzung der Erben anbelangt/ ſo hat eine Muetter nicht von noͤthen/ die benenn: oder Enterbung ausdruͤklich zuthun/ wann nur die rechtmaͤßigen Urſachen dabey ſtehen ihres Stillſchweigens. Und mag eine Muetter/ nach Wuͤrtenbergiſchen Recht/ zugleich die Ehe- lich/ und Uneheliche Kinder zu Erben einſetzen. Es mag auch ein Vatter ſeiner Unehelichen oder aus einem verdamten Beyſchlaff erzeugten Tochter/ im Teſtament einen Underhalt/ oder Heurat-Guet/ verſchaffen: auch einer Tochter/ die aus zu großer Lieb/ und Brunſt/ ſich von ei- nem beſchlaffen laßen/ zur Erbin wol einſetzen/ als die deßwegen fuͤr eine Hure/ wie vil wollen/ nicht zu halten ſeye. Es mueß von einer Muetter auch den unehelichen Kindern ihre Legitima, oder Kindstheils/ hinderlaßen werden; welche Legiti- ma, bey den ehelichen Kindern/ nicht kan beſchweꝛt werden; wiewol einer Tochter Kleyder/ und koͤſt- liche Sachen/ ſo Sie an dem Hochzeit-Tag em- pfangen/ in die Legitimam ſowol/ als das Heu- ratguet/ gerechnet werden. Wann den Kindern der Underhalt verſchafft wird/ ſo verſtehet es ſich bey den Maͤgdlein bis auffs 14. bey den Knaben aber

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/213>, abgerufen am 24.11.2024.