Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite

Die 36. Frag/ des 4. Hundert.
den Kindern/ im Testament/ einen Vormund
verordnet.

Wann ein unehelich geborne/ einen ehelich ge-
bornen Mann bekomt/ so geneust sie des Manns.
Wann auch/ zu Nürenberg/ Eine von der Ge-
meinde/ einen Geschlechter heuratet/ mag Sie
Schamlot/ Damascht/ und ein kleine güldine
Ketten tragen; so sonsten derselben nicht zue-
läßig were: Hergegen auch eines Geschlechters
Tochter/ wann Sie sich daselbst an einen Kauff-
mann/ oder einen andern von der Gemeind/ ver-
heuratet/ gleichwol Schamlot/ Damascht/ und
ein gülden Kettelein/ tragen; und also/ was Sie
von Vätterlicher Würde in ihres Manns Hauß
gebracht/ behalten mag; wiewol Sie den Mann
zu keinem Geschlechter machet. Bey den Hohen
Stiftern wird keiner angenommen/ der nicht vom
Vatter/ und Mutter/ edel ist. Deßgleichen wer-
den nur dergleichen gebornen die Vestungen an-
vertraut. Jn Schlesien wird erfordert/ daß ein
Edelmann vierschiltig/ und von Vätterlichen/
und Mütterlichen Ahnen geboren seye. So auch
bey den Thurnieren/ und Ritterlichen Spilen/ in
acht genommen wird. Es wollen gleichwol die
Rechts gelehrten/ daß die Keyser wol die Gnad
erweisen können/ daß die Jenige/ die nicht von
Vatter/ und Mutter/ und deroselben Groß/ und
Elter-Vatter/ auch Groß/ und Elter-Mutter/
von alters her/ ererbt Helm/ und Schild/ auff-

zulegen
M iij

Die 36. Frag/ des 4. Hundert.
den Kindern/ im Teſtament/ einen Vormund
verordnet.

Wann ein unehelich geborne/ einen ehelich ge-
bornen Mann bekomt/ ſo geneuſt ſie des Manns.
Wann auch/ zu Nuͤrenberg/ Eine von der Ge-
meinde/ einen Geſchlechter heuratet/ mag Sie
Schamlot/ Damaſcht/ und ein kleine guͤldine
Ketten tragen; ſo ſonſten derſelben nicht zue-
laͤßig were: Hergegen auch eines Geſchlechters
Tochter/ wann Sie ſich daſelbſt an einen Kauff-
mann/ oder einen andern von der Gemeind/ ver-
heuratet/ gleichwol Schamlot/ Damaſcht/ und
ein guͤlden Kettelein/ tragen; und alſo/ was Sie
von Vaͤtterlicher Wuͤrde in ihres Manns Hauß
gebracht/ behalten mag; wiewol Sie den Mann
zu keinem Geſchlechter machet. Bey den Hohen
Stiftern wird keiner angenommen/ der nicht vom
Vatter/ und Mutter/ edel iſt. Deßgleichen wer-
den nur dergleichen gebornen die Veſtungen an-
vertraut. Jn Schleſien wird erfordert/ daß ein
Edelmann vierſchiltig/ und von Vaͤtterlichen/
und Muͤtterlichen Ahnen geboren ſeye. So auch
bey den Thurnieren/ und Ritterlichen Spilen/ in
acht genommen wird. Es wollen gleichwol die
Rechts gelehrten/ daß die Keyſer wol die Gnad
erweiſen koͤnnen/ daß die Jenige/ die nicht von
Vatter/ und Mutter/ und deroſelben Groß/ und
Elter-Vatter/ auch Groß/ und Elter-Mutter/
von alters her/ ererbt Helm/ und Schild/ auff-

zulegen
M iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0205" n="181"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 36. Frag/ des 4. Hundert.</hi></fw><lb/>
den Kindern/ im Te&#x017F;tament/ einen Vormund<lb/>
verordnet.</p><lb/>
          <p>Wann ein unehelich geborne/ einen ehelich ge-<lb/>
bornen Mann bekomt/ &#x017F;o geneu&#x017F;t &#x017F;ie des Manns.<lb/>
Wann auch/ zu Nu&#x0364;renberg/ Eine von der Ge-<lb/>
meinde/ einen Ge&#x017F;chlechter heuratet/ mag Sie<lb/>
Schamlot/ Dama&#x017F;cht/ und ein kleine gu&#x0364;ldine<lb/>
Ketten tragen; &#x017F;o &#x017F;on&#x017F;ten der&#x017F;elben nicht zue-<lb/>
la&#x0364;ßig were: Hergegen auch eines Ge&#x017F;chlechters<lb/>
Tochter/ wann Sie &#x017F;ich da&#x017F;elb&#x017F;t an einen Kauff-<lb/>
mann/ oder einen andern von der Gemeind/ ver-<lb/>
heuratet/ gleichwol Schamlot/ Dama&#x017F;cht/ und<lb/>
ein gu&#x0364;lden Kettelein/ tragen; und al&#x017F;o/ was Sie<lb/>
von Va&#x0364;tterlicher Wu&#x0364;rde in ihres Manns Hauß<lb/>
gebracht/ behalten mag; wiewol Sie den Mann<lb/>
zu keinem Ge&#x017F;chlechter machet. Bey den Hohen<lb/>
Stiftern wird keiner angenommen/ der nicht vom<lb/>
Vatter/ und Mutter/ edel i&#x017F;t. Deßgleichen wer-<lb/>
den nur dergleichen gebornen die Ve&#x017F;tungen an-<lb/>
vertraut. Jn Schle&#x017F;ien wird erfordert/ daß ein<lb/>
Edelmann vier&#x017F;chiltig/ und von Va&#x0364;tterlichen/<lb/>
und Mu&#x0364;tterlichen Ahnen geboren &#x017F;eye. So auch<lb/>
bey den Thurnieren/ und Ritterlichen Spilen/ in<lb/>
acht genommen wird. Es wollen gleichwol die<lb/>
Rechts gelehrten/ daß die Key&#x017F;er wol die Gnad<lb/>
erwei&#x017F;en ko&#x0364;nnen/ daß die Jenige/ die nicht von<lb/>
Vatter/ und Mutter/ und dero&#x017F;elben Groß/ und<lb/>
Elter-Vatter/ auch Groß/ und Elter-Mutter/<lb/>
von alters her/ ererbt Helm/ und Schild/ auff-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">M iij</fw><fw place="bottom" type="catch">zulegen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[181/0205] Die 36. Frag/ des 4. Hundert. den Kindern/ im Teſtament/ einen Vormund verordnet. Wann ein unehelich geborne/ einen ehelich ge- bornen Mann bekomt/ ſo geneuſt ſie des Manns. Wann auch/ zu Nuͤrenberg/ Eine von der Ge- meinde/ einen Geſchlechter heuratet/ mag Sie Schamlot/ Damaſcht/ und ein kleine guͤldine Ketten tragen; ſo ſonſten derſelben nicht zue- laͤßig were: Hergegen auch eines Geſchlechters Tochter/ wann Sie ſich daſelbſt an einen Kauff- mann/ oder einen andern von der Gemeind/ ver- heuratet/ gleichwol Schamlot/ Damaſcht/ und ein guͤlden Kettelein/ tragen; und alſo/ was Sie von Vaͤtterlicher Wuͤrde in ihres Manns Hauß gebracht/ behalten mag; wiewol Sie den Mann zu keinem Geſchlechter machet. Bey den Hohen Stiftern wird keiner angenommen/ der nicht vom Vatter/ und Mutter/ edel iſt. Deßgleichen wer- den nur dergleichen gebornen die Veſtungen an- vertraut. Jn Schleſien wird erfordert/ daß ein Edelmann vierſchiltig/ und von Vaͤtterlichen/ und Muͤtterlichen Ahnen geboren ſeye. So auch bey den Thurnieren/ und Ritterlichen Spilen/ in acht genommen wird. Es wollen gleichwol die Rechts gelehrten/ daß die Keyſer wol die Gnad erweiſen koͤnnen/ daß die Jenige/ die nicht von Vatter/ und Mutter/ und deroſelben Groß/ und Elter-Vatter/ auch Groß/ und Elter-Mutter/ von alters her/ ererbt Helm/ und Schild/ auff- zulegen M iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/205
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/205>, abgerufen am 24.11.2024.