Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Die 33. Frag/ des 4. Hundert.
mi seculi Societatis Iesu genant/ lib. 4. c. 12. zule-
sen. Und dann hat Franciscus Caron, vor wenig
Jahren/ eine Beschreibung Iapaniae herfür gege-
ben.

Was dein ander Begehren anbelangt/ so
handelt der von dir angezogene Balt. Bonifacius,
unter vilen andern Sachen/ in seiner historia lu-
dicra, lib. 1. cap. 61. von Erfindung und großen
Werth des Purpur; so verloren worden/ entwe-
der/ weilen das Land Syria/ und andere Ort
mehr/ an welchen man solche angetroffen/ in der
Türcken Hände gerathen; oder mehrers wegen
des Werths/ so vor Zeiten gar hoch gewesen;
auch der Farben/ und anderer neulich erfundenen
Färbereyen halber/ so den Alten unbekant gewe-
sen/ und man iezt umb ein geringers Gelt haben
kan.

2. Hat Er lib. 2. c. 22. ein sonderbars betrugs
Exempel so der Eccelein/ der auch Jcelin/ und
Azolin/ von den Scribenten genant wird/ und
die iezt den Venedigern gehörige Statt Tarvi-
sium, oder Treviso, in seinen Gewalt gehabt/ an
den Bettlern verübet hat. Dann Er einsmals
ausrueffen laßen/ wie Er den 1. Maji, allen
Bettlern ein Gelt/ samt einem Kleid/ iedem/ umb
GOttes willen/ wolle austheilen laßen. Als
nun der angesetzte Tag kommen/ und eine unzahl-
bare Menge der Armen/ aus Hofnung des Ge-
winns/ dahin gelangt/ hat Er/ der Tyrann/ ei-

nem
L iij

Die 33. Frag/ des 4. Hundert.
mi ſeculi Societatis Ieſu genant/ lib. 4. c. 12. zule-
ſen. Und dann hat Franciſcus Caron, vor wenig
Jahren/ eine Beſchreibung Iapaniæ herfuͤr gege-
ben.

Was dein ander Begehren anbelangt/ ſo
handelt der von dir angezogene Balt. Bonifacius,
unter vilen andern Sachen/ in ſeiner hiſtoria lu-
dicra, lib. 1. cap. 61. von Erfindung und großen
Werth des Purpur; ſo verloren worden/ entwe-
der/ weilen das Land Syria/ und andere Ort
mehr/ an welchen man ſolche angetroffen/ in der
Tuͤrcken Haͤnde gerathen; oder mehrers wegen
des Werths/ ſo vor Zeiten gar hoch geweſen;
auch der Farben/ und anderer neulich erfundenen
Faͤrbereyen halber/ ſo den Alten unbekant gewe-
ſen/ und man iezt umb ein geringers Gelt haben
kan.

2. Hat Er lib. 2. c. 22. ein ſonderbars betrugs
Exempel ſo der Eccelein/ der auch Jcelin/ und
Azolin/ von den Scribenten genant wird/ und
die iezt den Venedigern gehoͤrige Statt Tarvi-
ſium, oder Treviſo, in ſeinen Gewalt gehabt/ an
den Bettlern veruͤbet hat. Dann Er einsmals
ausrueffen laßen/ wie Er den 1. Maji, allen
Bettlern ein Gelt/ ſamt einem Kleid/ iedem/ umb
GOttes willen/ wolle austheilen laßen. Als
nun der angeſetzte Tag kommen/ und eine unzahl-
bare Menge der Armen/ aus Hofnung des Ge-
winns/ dahin gelangt/ hat Er/ der Tyrann/ ei-

nem
L iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0189" n="165"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 33. Frag/ des 4. Hundert.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">mi &#x017F;eculi Societatis Ie&#x017F;u</hi></hi> genant/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">lib. 4. c.</hi></hi> 12. zule-<lb/>
&#x017F;en. Und dann hat <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Franci&#x017F;cus Caron</hi>,</hi> vor wenig<lb/>
Jahren/ eine Be&#x017F;chreibung <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Iapaniæ</hi></hi> herfu&#x0364;r gege-<lb/>
ben.</p><lb/>
          <p>Was dein ander Begehren anbelangt/ &#x017F;o<lb/>
handelt der von dir angezogene <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Balt. Bonifacius</hi>,</hi><lb/>
unter vilen andern Sachen/ in &#x017F;einer <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">hi&#x017F;toria lu-<lb/>
dicra, lib. 1. cap.</hi></hi> 61. von Erfindung und großen<lb/>
Werth des Purpur; &#x017F;o verloren worden/ entwe-<lb/>
der/ weilen das Land Syria/ und andere Ort<lb/>
mehr/ an welchen man &#x017F;olche angetroffen/ in der<lb/>
Tu&#x0364;rcken Ha&#x0364;nde gerathen; oder mehrers wegen<lb/>
des Werths/ &#x017F;o vor Zeiten gar hoch gewe&#x017F;en;<lb/>
auch der Farben/ und anderer neulich erfundenen<lb/>
Fa&#x0364;rbereyen halber/ &#x017F;o den Alten unbekant gewe-<lb/>
&#x017F;en/ und man iezt umb ein geringers Gelt haben<lb/>
kan.</p><lb/>
          <p>2. Hat Er <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">lib. 2. c.</hi></hi> 22. ein &#x017F;onderbars betrugs<lb/>
Exempel &#x017F;o der Eccelein/ der auch Jcelin/ und<lb/>
Azolin/ von den Scribenten genant wird/ und<lb/>
die iezt den Venedigern geho&#x0364;rige Statt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tarvi-<lb/>
&#x017F;ium</hi>,</hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Trevi&#x017F;o</hi>,</hi> in &#x017F;einen Gewalt gehabt/ an<lb/>
den Bettlern veru&#x0364;bet hat. Dann Er einsmals<lb/>
ausrueffen laßen/ wie Er den 1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Maji</hi>,</hi> allen<lb/>
Bettlern ein Gelt/ &#x017F;amt einem Kleid/ iedem/ umb<lb/>
GOttes willen/ wolle austheilen laßen. Als<lb/>
nun der ange&#x017F;etzte Tag kommen/ und eine unzahl-<lb/>
bare Menge der Armen/ aus Hofnung des Ge-<lb/>
winns/ dahin gelangt/ hat Er/ der Tyrann/ ei-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L iij</fw><fw place="bottom" type="catch">nem</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[165/0189] Die 33. Frag/ des 4. Hundert. mi ſeculi Societatis Ieſu genant/ lib. 4. c. 12. zule- ſen. Und dann hat Franciſcus Caron, vor wenig Jahren/ eine Beſchreibung Iapaniæ herfuͤr gege- ben. Was dein ander Begehren anbelangt/ ſo handelt der von dir angezogene Balt. Bonifacius, unter vilen andern Sachen/ in ſeiner hiſtoria lu- dicra, lib. 1. cap. 61. von Erfindung und großen Werth des Purpur; ſo verloren worden/ entwe- der/ weilen das Land Syria/ und andere Ort mehr/ an welchen man ſolche angetroffen/ in der Tuͤrcken Haͤnde gerathen; oder mehrers wegen des Werths/ ſo vor Zeiten gar hoch geweſen; auch der Farben/ und anderer neulich erfundenen Faͤrbereyen halber/ ſo den Alten unbekant gewe- ſen/ und man iezt umb ein geringers Gelt haben kan. 2. Hat Er lib. 2. c. 22. ein ſonderbars betrugs Exempel ſo der Eccelein/ der auch Jcelin/ und Azolin/ von den Scribenten genant wird/ und die iezt den Venedigern gehoͤrige Statt Tarvi- ſium, oder Treviſo, in ſeinen Gewalt gehabt/ an den Bettlern veruͤbet hat. Dann Er einsmals ausrueffen laßen/ wie Er den 1. Maji, allen Bettlern ein Gelt/ ſamt einem Kleid/ iedem/ umb GOttes willen/ wolle austheilen laßen. Als nun der angeſetzte Tag kommen/ und eine unzahl- bare Menge der Armen/ aus Hofnung des Ge- winns/ dahin gelangt/ hat Er/ der Tyrann/ ei- nem L iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/189
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/189>, abgerufen am 05.05.2024.