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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 28. Frag/ des 4. Hundert.
Jhnen fast einhelliglich von Philosophis, und Mae-
thematicis,
(den Coper nicum, Bernhardum Pa-
tricium,
und etlich wenige ausgenommen/) ge-
folgt haben/ so bezeuget solches die H. Schrifft.
Zum 2. a ratione. Dann das Gestirn/ wann es
nicht umbwechslungsweise/ durch die Bewe-
gung/ zu den unterschidlichen Theilen der Welt/
nicht nähert/ nicht wärmen/ liecht/ und lebendig
machen kan. Nun ist es aber der Warheit ehnli-
cher/ daß das Gestirn/ durch seine Bewegung/ zu
dem Menschen/ wegen deßen es erschaffen/ und
zu dem Ort/ in welchem der Mensch sich befindet/
als daß der Mensch/ durch Bewegung seines
Sitzes/ oder seiner Wohnung/ sich zu demselben
begeben solte. 3. Kan keine beweisliche Ursach/
aus der Philosophia, erdacht werden/ derentwe-
gen erwisen zu werden scheinte/ daß die Erde sich
bewege/ der Himmel aber still stehe. Wann man
aber sagt/ der Himmel wird bewegt/ so können alle
Phaenomena circa corpora coelestia, salvirt wer-
den. 4. Die Erde ist der Mittel-Punct der
Welt/ umb welchen es scheinet/ daß sich alle Himm-
lische Cörper bewegen: Deßwegen mueß die Er-
de unbeweglich seyn. 5. Wann die Erde bewegt
wurde/ durch eine Circulrunde Bewegung/ so
wurde sie entweder natürlicher/ oder gewaltsa-
mer weise/ bewegt; das ist/ von ihr selbsten/ und
ihrer Natur/ oder von einem Andern: deren a-
ber keines/ wie besagter Autor erweiset/ geschihet,

6. Und

Die 28. Frag/ des 4. Hundert.
Jhnen faſt einhelliglich von Philoſophis, und Mæ-
thematicis,
(den Coper nicum, Bernhardum Pa-
tricıum,
und etlich wenige ausgenommen/) ge-
folgt haben/ ſo bezeuget ſolches die H. Schrifft.
Zum 2. a ratione. Dann das Geſtirn/ wann es
nicht umbwechslungsweiſe/ durch die Bewe-
gung/ zu den unterſchidlichen Theilen der Welt/
nicht naͤhert/ nicht waͤrmen/ liecht/ und lebendig
machen kan. Nun iſt es aber der Warheit ehnli-
cher/ daß das Geſtirn/ durch ſeine Bewegung/ zu
dem Menſchen/ wegen deßen es erſchaffen/ und
zu dem Ort/ in welchem der Menſch ſich befindet/
als daß der Menſch/ durch Bewegung ſeines
Sitzes/ oder ſeiner Wohnung/ ſich zu demſelben
begeben ſolte. 3. Kan keine beweisliche Urſach/
aus der Philoſophia, erdacht werden/ derentwe-
gen erwiſen zu werden ſcheinte/ daß die Erde ſich
bewege/ der Himmel aber ſtill ſtehe. Wann man
aber ſagt/ der Himmel wird bewegt/ ſo koͤnnen alle
Phænomena circa corpora cœleſtia, ſalvirt wer-
den. 4. Die Erde iſt der Mittel-Punct der
Welt/ umb welchen es ſcheinet/ daß ſich alle Him̃-
liſche Coͤrper bewegen: Deßwegen mueß die Er-
de unbeweglich ſeyn. 5. Wann die Erde bewegt
wurde/ durch eine Circulrunde Bewegung/ ſo
wurde ſie entweder natuͤrlicher/ oder gewaltſa-
mer weiſe/ bewegt; das iſt/ von ihr ſelbſten/ und
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ber keines/ wie beſagter Autor erweiſet/ geſchihet,

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[138/0162] Die 28. Frag/ des 4. Hundert. Jhnen faſt einhelliglich von Philoſophis, und Mæ- thematicis, (den Coper nicum, Bernhardum Pa- tricıum, und etlich wenige ausgenommen/) ge- folgt haben/ ſo bezeuget ſolches die H. Schrifft. Zum 2. a ratione. Dann das Geſtirn/ wann es nicht umbwechslungsweiſe/ durch die Bewe- gung/ zu den unterſchidlichen Theilen der Welt/ nicht naͤhert/ nicht waͤrmen/ liecht/ und lebendig machen kan. Nun iſt es aber der Warheit ehnli- cher/ daß das Geſtirn/ durch ſeine Bewegung/ zu dem Menſchen/ wegen deßen es erſchaffen/ und zu dem Ort/ in welchem der Menſch ſich befindet/ als daß der Menſch/ durch Bewegung ſeines Sitzes/ oder ſeiner Wohnung/ ſich zu demſelben begeben ſolte. 3. Kan keine beweisliche Urſach/ aus der Philoſophia, erdacht werden/ derentwe- gen erwiſen zu werden ſcheinte/ daß die Erde ſich bewege/ der Himmel aber ſtill ſtehe. Wann man aber ſagt/ der Himmel wird bewegt/ ſo koͤnnen alle Phænomena circa corpora cœleſtia, ſalvirt wer- den. 4. Die Erde iſt der Mittel-Punct der Welt/ umb welchen es ſcheinet/ daß ſich alle Him̃- liſche Coͤrper bewegen: Deßwegen mueß die Er- de unbeweglich ſeyn. 5. Wann die Erde bewegt wurde/ durch eine Circulrunde Bewegung/ ſo wurde ſie entweder natuͤrlicher/ oder gewaltſa- mer weiſe/ bewegt; das iſt/ von ihr ſelbſten/ und ihrer Natur/ oder von einem Andern: deren a- ber keines/ wie beſagter Autor erweiſet/ geſchihet, 6. Und

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/162>, abgerufen am 22.11.2024.