Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.Die 65. Frag/ des 3. Hundert. tini, deßen man täglich 5. oder 6. mal 2, gueteMesserspitz emnehmen solle. Dann mit disem Zue- stande vil behaftet seyn; Daher man auch gueter Artzneyen; damit man das eußerste nicht ergreif- fen darff/ von nöthen hat. Sintemal das am Stein schneiden oftmals gefährlich ist. Wie dann auch der berümte Jurist in Franckreich/ der Tag und Nacht fast über dem studiren geseßen/ nam- lich Renatus Choppinus, An. 1606. unter dem Schneiden eines sehr großen Steins/ gestorben ist. Einer schriebe mir den 20. April. dises 58. Jahrs/ daß Er den Stein/ zweintzig Lot schwer/ den Herr Saubertus, lange Zeit/ in der Blasen getragen/ auch daran zu Nürenberg gestorben/ in der Bi- bliotheck daselbst/ gesehen/ und solchen in Handen gehabt habe/ den man aber erst/ nach seinem Tode/ von ihme geschniten hat. Aber/ noch etlicher Artzney-Mittel/ wider den meiste Y v
Die 65. Frag/ des 3. Hundert. tini, deßen man taͤglich 5. oder 6. mal 2, gueteMeſſerſpitz emnehmen ſolle. Dann mit diſem Zue- ſtande vil behaftet ſeyn; Daher man auch gueter Artzneyen; damit man das eußerſte nicht ergreif- fen darff/ von noͤthen hat. Sintemal das am Stein ſchneiden oftmals gefaͤhrlich iſt. Wie dann auch der beruͤmte Juriſt in Franckreich/ der Tag und Nacht faſt uͤber dem ſtudiren geſeßen/ nam- lich Renatus Choppinus, An. 1606. unter dem Schneiden eines ſehr großen Steins/ geſtorben iſt. Einer ſchriebe mir den 20. April. diſes 58. Jahrs/ daß Er den Stein/ zweintzig Lot ſchwer/ den Herr Saubertus, lange Zeit/ in der Blaſen getragen/ auch daran zu Nuͤrenberg geſtorben/ in der Bi- bliotheck daſelbſt/ geſehen/ und ſolchen in Handen gehabt habe/ den man aber erſt/ nach ſeinem Tode/ von ihme geſchniten hat. Aber/ noch etlicher Artzney-Mittel/ wider den meiſte Y v
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Die 65. Frag/ des 3. Hundert.
tini, deßen man taͤglich 5. oder 6. mal 2, guete
Meſſerſpitz emnehmen ſolle. Dann mit diſem Zue-
ſtande vil behaftet ſeyn; Daher man auch gueter
Artzneyen; damit man das eußerſte nicht ergreif-
fen darff/ von noͤthen hat. Sintemal das am
Stein ſchneiden oftmals gefaͤhrlich iſt. Wie dann
auch der beruͤmte Juriſt in Franckreich/ der Tag
und Nacht faſt uͤber dem ſtudiren geſeßen/ nam-
lich Renatus Choppinus, An. 1606. unter dem
Schneiden eines ſehr großen Steins/ geſtorben iſt.
Einer ſchriebe mir den 20. April. diſes 58. Jahrs/
daß Er den Stein/ zweintzig Lot ſchwer/ den Herr
Saubertus, lange Zeit/ in der Blaſen getragen/
auch daran zu Nuͤrenberg geſtorben/ in der Bi-
bliotheck daſelbſt/ geſehen/ und ſolchen in Handen
gehabt habe/ den man aber erſt/ nach ſeinem Tode/
von ihme geſchniten hat.
Aber/ noch etlicher Artzney-Mittel/ wider den
Nierenſtein/ zugedencken/ ſo lobt man den Terpen-
tin-Geiſt in einer Bruͤhe genommen/ und ſich dar-
auff bewegt. Schmier auch dich mit der Feiſte von
Koͤniglein/ oder leg den Balg auff das Gemaͤchte.
Theils brauchen fuͤr den Stein die zerlaßene
Krebs-Augen/ wenn man ſie allein/ oder mit dem
Cryſtallenoͤl vermiſcht/ in Rettich/ oder Biber-
nellen-Waßer eingibet: treibet auch zugleich alle
giftige Materien aus dem Leibe/ und iſt den Ver-
wunten eine ſichere Verwahrung vor boͤſen An-
faͤllen/ auf einmal ohngefehr 15. 16. oder auf das
meiſte
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