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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 65. Frag/ des 3. Hundert.
schenkern; Brackendistel gepulvert/ und vor dem
Eßen oft gebraucht: ein/ oder 2. frische Feigen/
mit Pfeffer bestreuet/ frühe geeßen: die weißen
Steinlein in den Rosenknöpfen in Wein genom-
men/ und mit Zucker zur Latwergen gekocht: junge
Nespelein in Küchlein gebachen/ oder in Wein ge-
sotten/ und getruncken. Der Safft von Erbseln/
oder Peißelbeer/ ist sehr guet/ an stat eines Eßigs
gebraucht. So seyn die Bäder von Pappeln/
Chamillen/ und sonderlich von Rübkraut/ treff-
lich guet. Nachfolgende Artzney soll so köstlich
seyn/ daß kein Stein in Lenden/ oder in der Blasen
wachse/ Nim Süßholtzwurtzel/ Eibisch/ und Pap-
peln/ iedes 9. quintl/ Meerhirschen/ Nespelkern/
iedes 1. Lot: Über diese zerstoßene stücke geuß 2.
pfund Steinbrechwaßer/ laß halb ein sieden/ und
seihe es durch. Von dieser Brühe trinck frühe ein
zimlichen trunk/ zwey mal in der Wochen. Son-
sten ist auch Alantwurtzwein guet; item Nacht-
schatten schlutten Kerschensafft/ oder der Wein/ so
den Sand treiben: item/ ungefehr 20. Pfersing-
kern/ und ein halb Loth Weinbeer/ miteinander ge-
eßen/ und ein gueten Trunck rother Erbisbrühe
darauf getruncken. Jtem/ Cubeben geeßen; Ei-
chenlaubwaßer/ item das Pulver von Eicheln ge-
braucht; des Bircken-Saffts allwegen frühe 6.
Lot/ und offt getruncken. Wermut. Schwartze
Zisererbsen in Waßer gesotten/ und davon ge-
truncken. Jtem/ Hysop/ so auff den Mauren

wächst/

Die 65. Frag/ des 3. Hundert.
ſchenkern; Brackendiſtel gepulvert/ und vor dem
Eßen oft gebraucht: ein/ oder 2. friſche Feigen/
mit Pfeffer beſtreuet/ fruͤhe geeßen: die weißen
Steinlein in den Roſenknoͤpfen in Wein genom-
men/ und mit Zucker zur Latwergen gekocht: junge
Neſpelein in Kuͤchlein gebachen/ oder in Wein ge-
ſotten/ und getruncken. Der Safft von Erbſeln/
oder Peißelbeer/ iſt ſehr guet/ an ſtat eines Eßigs
gebraucht. So ſeyn die Baͤder von Pappeln/
Chamillen/ und ſonderlich von Ruͤbkraut/ treff-
lich guet. Nachfolgende Artzney ſoll ſo koͤſtlich
ſeyn/ daß kein Stein in Lenden/ oder in der Blaſen
wachſe/ Nim Suͤßholtzwurtzel/ Eibiſch/ und Pap-
peln/ iedes 9. quintl/ Meerhirſchen/ Neſpelkern/
iedes 1. Lot: Über dieſe zerſtoßene ſtuͤcke geuß 2.
pfund Steinbrechwaßer/ laß halb ein ſieden/ und
ſeihe es durch. Von dieſer Bruͤhe trinck fruͤhe ein
zimlichen trunk/ zwey mal in der Wochen. Son-
ſten iſt auch Alantwurtzwein guet; item Nacht-
ſchatten ſchlutten Kerſchenſafft/ oder der Wein/ ſo
den Sand treiben: item/ ungefehr 20. Pferſing-
kern/ und ein halb Loth Weinbeer/ miteinander ge-
eßen/ und ein gueten Trunck rother Erbisbruͤhe
darauf getruncken. Jtem/ Cubeben geeßen; Ei-
chenlaubwaßer/ item das Pulver von Eicheln ge-
braucht; des Bircken-Saffts allwegen fruͤhe 6.
Lot/ und offt getruncken. Wermut. Schwartze
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truncken. Jtem/ Hyſop/ ſo auff den Mauren

waͤchſt/
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[338/0362] Die 65. Frag/ des 3. Hundert. ſchenkern; Brackendiſtel gepulvert/ und vor dem Eßen oft gebraucht: ein/ oder 2. friſche Feigen/ mit Pfeffer beſtreuet/ fruͤhe geeßen: die weißen Steinlein in den Roſenknoͤpfen in Wein genom- men/ und mit Zucker zur Latwergen gekocht: junge Neſpelein in Kuͤchlein gebachen/ oder in Wein ge- ſotten/ und getruncken. Der Safft von Erbſeln/ oder Peißelbeer/ iſt ſehr guet/ an ſtat eines Eßigs gebraucht. So ſeyn die Baͤder von Pappeln/ Chamillen/ und ſonderlich von Ruͤbkraut/ treff- lich guet. Nachfolgende Artzney ſoll ſo koͤſtlich ſeyn/ daß kein Stein in Lenden/ oder in der Blaſen wachſe/ Nim Suͤßholtzwurtzel/ Eibiſch/ und Pap- peln/ iedes 9. quintl/ Meerhirſchen/ Neſpelkern/ iedes 1. Lot: Über dieſe zerſtoßene ſtuͤcke geuß 2. pfund Steinbrechwaßer/ laß halb ein ſieden/ und ſeihe es durch. Von dieſer Bruͤhe trinck fruͤhe ein zimlichen trunk/ zwey mal in der Wochen. Son- ſten iſt auch Alantwurtzwein guet; item Nacht- ſchatten ſchlutten Kerſchenſafft/ oder der Wein/ ſo den Sand treiben: item/ ungefehr 20. Pferſing- kern/ und ein halb Loth Weinbeer/ miteinander ge- eßen/ und ein gueten Trunck rother Erbisbruͤhe darauf getruncken. Jtem/ Cubeben geeßen; Ei- chenlaubwaßer/ item das Pulver von Eicheln ge- braucht; des Bircken-Saffts allwegen fruͤhe 6. Lot/ und offt getruncken. Wermut. Schwartze Ziſererbſen in Waßer geſotten/ und davon ge- truncken. Jtem/ Hyſop/ ſo auff den Mauren waͤchſt/

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/362>, abgerufen am 07.05.2024.