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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 61. Frag/ des 3. Hundert.
Geschwulst/ oder erhärtung in dem Miltz/ und Le-
ber/ Scirrhus genant/ so aus einem dicken/ und trü-
ben Geblüet/ nach der Verstopfung entspringet/
wol/ darwider man sonsten Mandelöl/ item/ S.
Johansöl/ zum schmieren/ gebrauchet; inwendig
aber Hirschzungen/ und Erdrauch/ mit Senes-
blättern/ gesotten. So erweichet man das erhar-
te Miltz
mit folgendem Pflaster: Nimm des
Gummi Armoniak/ und Wax/ iedes 18. Lot/
Cyprischen Terpentin/ des Gummi Bdellii, und
Galbensaffts/ iedes 4. Lot/ weißen Weyrauch/
Myrrhen/ iedes 2. Lot/ Harteigelblumen-Oel 9.
Lot. Den Armoniak/ Galbensafft/ und Bdellium,
zerlaß mit dem besten Weineßig; wie auch beson-
der das Wax/ und Terpentin: Vermischs her-
nach mit dem Oel/ biß sie sich vereinbaren; dar-
uach thue die Myrrhen/ und Weyrauch/ rein ge-
pulvert darein/ und böre es wol/ streichs dann auf
ein Barchet/ oder Leder/ und legs über das brest-
haftig Miltz. Jn einem geschribnen Büchlein hab
ich folgendes gelesen/ Wann auch das Miltz so
hart/ als ein Holtz were/ solches zu erweichen: Nimm
Cappern 2. Händvol/ klaube sie sauber/ wasche sie
wol/ und laß wol auswäßern/ als wolte man sie ü-
ber Tisch zu der Speise eßen/ ferners Tamarisken-
kraut 2. Handvol/ item/ 3. Blätter Hirschenzun-
genkraut. Diß alles hack gar klein/ thues darnach
in einen saubern Hafen/ geuß darauf ein halbe
Maß Wein/ und ein halbe Maß Waßer/ leg

darzue
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Die 61. Frag/ des 3. Hundert.
Geſchwulſt/ oder erhaͤrtung in dem Miltz/ und Le-
ber/ Scirrhus genant/ ſo aus einem dicken/ und truͤ-
ben Gebluͤet/ nach der Verſtopfung entſpringet/
wol/ darwider man ſonſten Mandeloͤl/ item/ S.
Johansoͤl/ zum ſchmieren/ gebrauchet; inwendig
aber Hirſchzungen/ und Erdrauch/ mit Senes-
blaͤttern/ geſotten. So erweichet man das erhar-
te Miltz
mit folgendem Pflaſter: Nimm des
Gummi Armoniak/ und Wax/ iedes 18. Lot/
Cypriſchen Terpentin/ des Gummi Bdellii, und
Galbenſaffts/ iedes 4. Lot/ weißen Weyrauch/
Myrrhen/ iedes 2. Lot/ Harteigelblumen-Oel 9.
Lot. Den Armoniak/ Galbenſafft/ und Bdellium,
zerlaß mit dem beſten Weineßig; wie auch beſon-
der das Wax/ und Terpentin: Vermiſchs her-
nach mit dem Oel/ biß ſie ſich vereinbaren; dar-
uach thue die Myrrhen/ und Weyrauch/ rein ge-
pulvert darein/ und boͤre es wol/ ſtreichs dann auf
ein Barchet/ oder Leder/ und legs uͤber das breſt-
haftig Miltz. Jn einem geſchribnen Buͤchlein hab
ich folgendes geleſen/ Wann auch das Miltz ſo
hart/ als ein Holtz were/ ſolches zu erweichen: Nim̃
Cappern 2. Haͤndvol/ klaube ſie ſauber/ waſche ſie
wol/ und laß wol auswaͤßern/ als wolte man ſie uͤ-
ber Tiſch zu der Speiſe eßen/ ferners Tamarisken-
kraut 2. Handvol/ item/ 3. Blaͤtter Hirſchenzun-
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Maß Wein/ und ein halbe Maß Waßer/ leg

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[309/0333] Die 61. Frag/ des 3. Hundert. Geſchwulſt/ oder erhaͤrtung in dem Miltz/ und Le- ber/ Scirrhus genant/ ſo aus einem dicken/ und truͤ- ben Gebluͤet/ nach der Verſtopfung entſpringet/ wol/ darwider man ſonſten Mandeloͤl/ item/ S. Johansoͤl/ zum ſchmieren/ gebrauchet; inwendig aber Hirſchzungen/ und Erdrauch/ mit Senes- blaͤttern/ geſotten. So erweichet man das erhar- te Miltz mit folgendem Pflaſter: Nimm des Gummi Armoniak/ und Wax/ iedes 18. Lot/ Cypriſchen Terpentin/ des Gummi Bdellii, und Galbenſaffts/ iedes 4. Lot/ weißen Weyrauch/ Myrrhen/ iedes 2. Lot/ Harteigelblumen-Oel 9. Lot. Den Armoniak/ Galbenſafft/ und Bdellium, zerlaß mit dem beſten Weineßig; wie auch beſon- der das Wax/ und Terpentin: Vermiſchs her- nach mit dem Oel/ biß ſie ſich vereinbaren; dar- uach thue die Myrrhen/ und Weyrauch/ rein ge- pulvert darein/ und boͤre es wol/ ſtreichs dann auf ein Barchet/ oder Leder/ und legs uͤber das breſt- haftig Miltz. Jn einem geſchribnen Buͤchlein hab ich folgendes geleſen/ Wann auch das Miltz ſo hart/ als ein Holtz were/ ſolches zu erweichen: Nim̃ Cappern 2. Haͤndvol/ klaube ſie ſauber/ waſche ſie wol/ und laß wol auswaͤßern/ als wolte man ſie uͤ- ber Tiſch zu der Speiſe eßen/ ferners Tamarisken- kraut 2. Handvol/ item/ 3. Blaͤtter Hirſchenzun- genkraut. Diß alles hack gar klein/ thues darnach in einen ſaubern Hafen/ geuß darauf ein halbe Maß Wein/ und ein halbe Maß Waßer/ leg darzue V iij

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/333>, abgerufen am 05.05.2024.