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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 60. Frag/ des 3. Hundert.
stinckenden/ oder sonst verderbten Lufft: Bißwei-
len entstehet auch solcher Unwill/ aus einer uns
verborgnen Ursach/ wann man eine Speise nur
ansihet. Wann eine schwacheit der Lebens-Geister
obhanden/ ist der Wein guet: Wann Verstopf-
ung der Flachs-Adern/ soll man Wermut in der
Speiß brauchen/ oder zerstoßen mit Eßig/ und
Saltz/ an die Fueßsolen binden. Wann aber der
Fluß eine Ursach/ so dienet das Erbrechen wol.

Sonsten erwecken/ und machen einen Lust/ oder
Appetit zur Speise/ Salbey/ Rüeben mit Eßig/
und Saltz geeßen/ Rapunzel/ Saur-Ampfer mit
Eßig/ Cappern/ Senff/ Agrest/ oder der Safft
von unzeitigen Trauben/ Limonien/ Maulbeer
vor der Speiß geeßen/ eingemachte Amarellen/
Quitten-Latwerg/ und Syrup/ saure Granaten/
Saurach/ Hagdornbeer/ eingemachte Oliven vor
anderer Speise geßen; saure Kirschen. Lege fri-
sche Wermutblätter in die Schuhe/ und gehe mit
bloßen Füeßen darauff. Trinck Fenchelwein.
Mach ein Breylein von geröstem Gerstenmeel/
mit einer kräftigen Hüener: oder Fleisch-Brühe/
seuds wol/ temperirs darnach mit Quiten: oder
sauer Granatfafft/ oder mit Agrest. Jst auch den
schwangern Weibern guet.

Bey Theils Leuten bedarff es des Appetitma-
chens nicht/ sonderlich bey denen/ die schwere Ar-
beit/ und derselben vil/ haben/ und bey denen die

Wär-

Die 60. Frag/ des 3. Hundert.
ſtinckenden/ oder ſonſt verderbten Lufft: Bißwei-
len entſtehet auch ſolcher Unwill/ aus einer uns
verborgnen Urſach/ wann man eine Speiſe nur
anſihet. Wann eine ſchwacheit der Lebens-Geiſter
obhanden/ iſt der Wein guet: Wann Verſtopf-
ung der Flachs-Adern/ ſoll man Wermut in der
Speiß brauchen/ oder zerſtoßen mit Eßig/ und
Saltz/ an die Fueßſolen binden. Wann aber der
Fluß eine Urſach/ ſo dienet das Erbrechen wol.

Sonſten erwecken/ und machen einen Luſt/ oder
Appetit zur Speiſe/ Salbey/ Ruͤeben mit Eßig/
und Saltz geeßen/ Rapunzel/ Saur-Ampfer mit
Eßig/ Cappern/ Senff/ Agreſt/ oder der Safft
von unzeitigen Trauben/ Limonien/ Maulbeer
vor der Speiß geeßen/ eingemachte Amarellen/
Quitten-Latwerg/ und Syrup/ ſaure Granaten/
Saurach/ Hagdornbeer/ eingemachte Oliven vor
anderer Speiſe geßen; ſaure Kirſchen. Lege fri-
ſche Wermutblaͤtter in die Schuhe/ und gehe mit
bloßen Fuͤeßen darauff. Trinck Fenchelwein.
Mach ein Breylein von geroͤſtem Gerſtenmeel/
mit einer kraͤftigen Huͤener: oder Fleiſch-Bruͤhe/
ſeuds wol/ temperirs darnach mit Quiten: oder
ſauer Granatfafft/ oder mit Agreſt. Jſt auch den
ſchwangern Weibern guet.

Bey Theils Leuten bedarff es des Appetitma-
chens nicht/ ſonderlich bey denen/ die ſchwere Ar-
beit/ und derſelben vil/ haben/ und bey denen die

Waͤr-
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[304/0328] Die 60. Frag/ des 3. Hundert. ſtinckenden/ oder ſonſt verderbten Lufft: Bißwei- len entſtehet auch ſolcher Unwill/ aus einer uns verborgnen Urſach/ wann man eine Speiſe nur anſihet. Wann eine ſchwacheit der Lebens-Geiſter obhanden/ iſt der Wein guet: Wann Verſtopf- ung der Flachs-Adern/ ſoll man Wermut in der Speiß brauchen/ oder zerſtoßen mit Eßig/ und Saltz/ an die Fueßſolen binden. Wann aber der Fluß eine Urſach/ ſo dienet das Erbrechen wol. Sonſten erwecken/ und machen einen Luſt/ oder Appetit zur Speiſe/ Salbey/ Ruͤeben mit Eßig/ und Saltz geeßen/ Rapunzel/ Saur-Ampfer mit Eßig/ Cappern/ Senff/ Agreſt/ oder der Safft von unzeitigen Trauben/ Limonien/ Maulbeer vor der Speiß geeßen/ eingemachte Amarellen/ Quitten-Latwerg/ und Syrup/ ſaure Granaten/ Saurach/ Hagdornbeer/ eingemachte Oliven vor anderer Speiſe geßen; ſaure Kirſchen. Lege fri- ſche Wermutblaͤtter in die Schuhe/ und gehe mit bloßen Fuͤeßen darauff. Trinck Fenchelwein. Mach ein Breylein von geroͤſtem Gerſtenmeel/ mit einer kraͤftigen Huͤener: oder Fleiſch-Bruͤhe/ ſeuds wol/ temperirs darnach mit Quiten: oder ſauer Granatfafft/ oder mit Agreſt. Jſt auch den ſchwangern Weibern guet. Bey Theils Leuten bedarff es des Appetitma- chens nicht/ ſonderlich bey denen/ die ſchwere Ar- beit/ und derſelben vil/ haben/ und bey denen die Waͤr-

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/328>, abgerufen am 24.11.2024.