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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 52. Frag/ des 3. Hundert.
oder Vol-Liecht/ eingehen wil/ und zwar ein Tag
zuvor/ und darnach auff den folgenden Tag/
wann das Liecht eingehet/ auch/ ein. Jn einem Zet-
telein stunde folgendes: Nim ein Handvol/ oder
2. Meyenblümlein/ leg die in den besten Wein/
und vermach das Geschirr wol/ und laß den Wein
stehen 12. Tag lang/ darnach nimm die Blüm-
lein aus dem Wein/ druks wol aus/ und brenne
sie darnach 5. mal aus einem Rosenhuet: Dar-
nach/ wann dises geschehen/ so geuß sovil Laven-
delwaßer darunter/ und trinck alle Monat/ oder
alle Tag davon. Es behüet dich sicherlich vor dem
Schlag/ macht ein scharffe Gedächtnis/ erfrischt
das Hirn/ und stärcket die Glider des Menschen.
Für den Schlag/ der die Zungen erlämet/ trinck
gelb Veyelwaßer/ M. und Ab. zween Löffel vol/
und schmiere beyde Seiten am Kopf/ darmit/ die
Zung wird wider ganghaft. S. Ein Schlag-
Balsam/ hie unden/ zu lezt diser Frag/ nach dem
Schwindel.

Der Schwindel ist auch ein Gebrechen des
Hirns/ und gehet gern vor dem besagten Schlag
her. Wird Lateinisch vertigo, das ist/ ein umb-
wirblen/ genant. Dann Einen nicht anders ge-
dunckt/ als es lauffe alles/ so Er sehe/ gescheibs mit
ihm umb/ oder es vergehet ihm das Gesicht/ und
schwermen ihm seltzame Sachen/ und Farben/ vor
den Augen/ umb. Und geschicht zu Zeiten/ daß

alles

Die 52. Frag/ des 3. Hundert.
oder Vol-Liecht/ eingehen wil/ und zwar ein Tag
zuvor/ und darnach auff den folgenden Tag/
wann das Liecht eingehet/ auch/ ein. Jn einem Zet-
telein ſtunde folgendes: Nim ein Handvol/ oder
2. Meyenbluͤmlein/ leg die in den beſten Wein/
und vermach das Geſchirꝛ wol/ und laß den Wein
ſtehen 12. Tag lang/ darnach nimm die Bluͤm-
lein aus dem Wein/ druks wol aus/ und brenne
ſie darnach 5. mal aus einem Roſenhuet: Dar-
nach/ wann diſes geſchehen/ ſo geuß ſovil Laven-
delwaßer darunter/ und trinck alle Monat/ oder
alle Tag davon. Es behuͤet dich ſicherlich vor dem
Schlag/ macht ein ſcharffe Gedaͤchtnis/ erfriſcht
das Hirn/ und ſtaͤrcket die Glider des Menſchen.
Fuͤr den Schlag/ der die Zungen erlaͤmet/ trinck
gelb Veyelwaßer/ M. und Ab. zween Loͤffel vol/
und ſchmiere beyde Seiten am Kopf/ darmit/ die
Zung wird wider ganghaft. S. Ein Schlag-
Balſam/ hie unden/ zu lezt diſer Frag/ nach dem
Schwindel.

Der Schwindel iſt auch ein Gebrechen des
Hirns/ und gehet gern vor dem beſagten Schlag
her. Wird Lateiniſch vertigo, das iſt/ ein umb-
wirblen/ genant. Dann Einen nicht anders ge-
dunckt/ als es lauffe alles/ ſo Er ſehe/ geſcheibs mit
ihm umb/ oder es vergehet ihm das Geſicht/ und
ſchwermen ihm ſeltzame Sachen/ und Farben/ vor
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[236/0260] Die 52. Frag/ des 3. Hundert. oder Vol-Liecht/ eingehen wil/ und zwar ein Tag zuvor/ und darnach auff den folgenden Tag/ wann das Liecht eingehet/ auch/ ein. Jn einem Zet- telein ſtunde folgendes: Nim ein Handvol/ oder 2. Meyenbluͤmlein/ leg die in den beſten Wein/ und vermach das Geſchirꝛ wol/ und laß den Wein ſtehen 12. Tag lang/ darnach nimm die Bluͤm- lein aus dem Wein/ druks wol aus/ und brenne ſie darnach 5. mal aus einem Roſenhuet: Dar- nach/ wann diſes geſchehen/ ſo geuß ſovil Laven- delwaßer darunter/ und trinck alle Monat/ oder alle Tag davon. Es behuͤet dich ſicherlich vor dem Schlag/ macht ein ſcharffe Gedaͤchtnis/ erfriſcht das Hirn/ und ſtaͤrcket die Glider des Menſchen. Fuͤr den Schlag/ der die Zungen erlaͤmet/ trinck gelb Veyelwaßer/ M. und Ab. zween Loͤffel vol/ und ſchmiere beyde Seiten am Kopf/ darmit/ die Zung wird wider ganghaft. S. Ein Schlag- Balſam/ hie unden/ zu lezt diſer Frag/ nach dem Schwindel. Der Schwindel iſt auch ein Gebrechen des Hirns/ und gehet gern vor dem beſagten Schlag her. Wird Lateiniſch vertigo, das iſt/ ein umb- wirblen/ genant. Dann Einen nicht anders ge- dunckt/ als es lauffe alles/ ſo Er ſehe/ geſcheibs mit ihm umb/ oder es vergehet ihm das Geſicht/ und ſchwermen ihm ſeltzame Sachen/ und Farben/ vor den Augen/ umb. Und geſchicht zu Zeiten/ daß alles

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/260>, abgerufen am 02.05.2024.