Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.Die 50. Frag/ des 3. Hundert. phani fraget/ wann der Meineydige sonsten umbdie obangedeute Zween Finger kommen were/ wie Er alßdann zu bestraffen? da Er Baldum an- ziehet/ welcher sage/ wann Einer/ in solchem Fall/ der Rechten Hand mangle/ daß ihme die Lincke solle abgehauen werden; der gleichwol darzue thue/ daß solches hart were/ dieweil hiedurch der Mensch gar untüchtig gemacht werde; und deß- wegen villeicht an einem andern Glied die Straff zu volziehen seye. Und schreibet Er ferners/ aus Matthiae Coleri decis. 114. n. 10. daß der Burg- grävin zu Meißen An. 1576. geantwortet wor- den/ als die Meineydige wider in ihr Gebiett kam/ und/ daß ihr ein Finger in der Rechten Hand mangelte/ befunden worden/ mit der sie geschwo- ren/ daß die Zween nächste Finger ihr solten abge- hauen werden. Wann aber ein Meineydiger/ nach seiner Verweisung/ das dritte mal wider- komt/ so greiffet man zur Lebensstraff/ und wird ein solcher hingerichtet. Nach dem Geistlichen Recht/ wird ein Mein-Eydiger in den Bann ge- than/ und ein Geistlicher seines Amts entsetzt; wie Er/ D. Matthias Stephani, es daselbsten p. 186. & seq. erweiset. Sihe von Mein-Aydigen/ und wie Theils sich mit dem Eyde loß gemacht/ was Bonifacius lib. 8. hist. lud. cap. 18. 19. & 20. schreibet. Hiebey ist noch zu vermelden/ daß Nicol. He- nelius
Die 50. Frag/ des 3. Hundert. phani fraget/ wann der Meineydige ſonſten umbdie obangedeute Zween Finger kommen were/ wie Er alßdann zu beſtraffen? da Er Baldum an- ziehet/ welcher ſage/ wann Einer/ in ſolchem Fall/ der Rechten Hand mangle/ daß ihme die Lincke ſolle abgehauen werden; der gleichwol darzue thue/ daß ſolches hart were/ dieweil hiedurch der Menſch gar untuͤchtig gemacht werde; und deß- wegen villeicht an einem andern Glied die Straff zu volziehen ſeye. Und ſchreibet Er ferners/ aus Matthiæ Coleri decis. 114. n. 10. daß der Burg- graͤvin zu Meißen An. 1576. geantwortet wor- den/ als die Meineydige wider in ihr Gebiett kam/ und/ daß ihr ein Finger in der Rechten Hand mangelte/ befunden worden/ mit der ſie geſchwo- ren/ daß die Zween naͤchſte Finger ihr ſolten abge- hauen werden. Wann aber ein Meineydiger/ nach ſeiner Verweiſung/ das dritte mal wider- komt/ ſo greiffet man zur Lebensſtraff/ und wird ein ſolcher hingerichtet. Nach dem Geiſtlichen Recht/ wird ein Mein-Eydiger in den Bann ge- than/ und ein Geiſtlicher ſeines Amts entſetzt; wie Er/ D. Matthias Stephani, es daſelbſten p. 186. & ſeq. erweiſet. Sihe von Mein-Aydigen/ und wie Theils ſich mit dem Eyde loß gemacht/ was Bonifacius lib. 8. hist. lud. cap. 18. 19. & 20. ſchreibet. Hiebey iſt noch zu vermelden/ daß Nicol. He- nelius
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Die 50. Frag/ des 3. Hundert.
phani fraget/ wann der Meineydige ſonſten umb
die obangedeute Zween Finger kommen were/ wie
Er alßdann zu beſtraffen? da Er Baldum an-
ziehet/ welcher ſage/ wann Einer/ in ſolchem Fall/
der Rechten Hand mangle/ daß ihme die Lincke
ſolle abgehauen werden; der gleichwol darzue
thue/ daß ſolches hart were/ dieweil hiedurch der
Menſch gar untuͤchtig gemacht werde; und deß-
wegen villeicht an einem andern Glied die Straff
zu volziehen ſeye. Und ſchreibet Er ferners/ aus
Matthiæ Coleri decis. 114. n. 10. daß der Burg-
graͤvin zu Meißen An. 1576. geantwortet wor-
den/ als die Meineydige wider in ihr Gebiett kam/
und/ daß ihr ein Finger in der Rechten Hand
mangelte/ befunden worden/ mit der ſie geſchwo-
ren/ daß die Zween naͤchſte Finger ihr ſolten abge-
hauen werden. Wann aber ein Meineydiger/
nach ſeiner Verweiſung/ das dritte mal wider-
komt/ ſo greiffet man zur Lebensſtraff/ und wird
ein ſolcher hingerichtet. Nach dem Geiſtlichen
Recht/ wird ein Mein-Eydiger in den Bann ge-
than/ und ein Geiſtlicher ſeines Amts entſetzt; wie
Er/ D. Matthias Stephani, es daſelbſten p. 186.
& ſeq. erweiſet. Sihe von Mein-Aydigen/ und
wie Theils ſich mit dem Eyde loß gemacht/ was
Bonifacius lib. 8. hist. lud. cap. 18. 19. & 20.
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