Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite

Die 41. Frag/ des 3. Hundert.
nem Lehenherren geben/ concl. 23. Wann Eine[r]
ein Hauß kaufte/ und der Verkäuffer wißete/ daß
ein Schatz darinn/ entweder von seinem Vatter/
oder einem andern Vorfahren/ vergraben lege;
ist die Frag/ wann solcher gefunden entlich wurde/
wem Er gehörte? darauff Er conclus. 24. ant-
wortet/ dem Verkäuffer; dieweil der Käuffer ent-
weder nichts davon weist/ und also denselben nicht
besitzet/ ob Er schon den Boden hat; Oder/ daß
ein Schatz da lige/ ihme wißend/ Er iedoch/ nach
langer Besitzung/ ihme solchen nicht aigen ma-
chen könne/ dieweil Er weist/ daß es ein fremdes
Guet seye; und über das/ solcher Schatz weder
von ihme/ noch dem Verkäuffer/ von seinem Ort
verruckt worden.

Die Edelgestein/ und anders/ so man am
Meer-Gestade findet/ seyn stracks/ nach Natür-
lichem Recht/ des Finders/ aber nicht nach dem
geschribnen Recht/ als/ nach welchem die Verjäh-
rung/ und das Recht der Lands-Fürstlichen/ oder
Hohen Obrigkeit/ Andern vorgezogen wird. Also
hat der Herr Churfürst zu Brandeburg/ als
Herzog in Preußen/ allein die Gerechtigkeit/ den
Agtstein/ oder Bornstein/ samlen zu laßen/ und
haben die Underthanen in Preußen hierinnen ih-
me nichts einzureden; mögen auch die Fremde
Raisende Personen/ von der samlung deßelben
abgehalten werden. Anderthalben Meilen von
der Pillau wird der meiste geschöpft/ und seyn
längst am Ufer der Ost-See etliche Galgen auf-

gericht

Die 41. Frag/ des 3. Hundert.
nem Lehenherren geben/ concl. 23. Wann Eine[r]
ein Hauß kaufte/ und der Verkaͤuffer wißete/ daß
ein Schatz darinn/ entweder von ſeinem Vatter/
oder einem andern Vorfahren/ vergraben lege;
iſt die Frag/ wann ſolcher gefunden entlich wurde/
wem Er gehoͤrte? darauff Er conclus. 24. ant-
wortet/ dem Verkaͤuffer; dieweil der Kaͤuffer ent-
weder nichts davon weiſt/ und alſo denſelben nicht
beſitzet/ ob Er ſchon den Boden hat; Oder/ daß
ein Schatz da lige/ ihme wißend/ Er iedoch/ nach
langer Beſitzung/ ihme ſolchen nicht aigen ma-
chen koͤnne/ dieweil Er weiſt/ daß es ein fremdes
Guet ſeye; und uͤber das/ ſolcher Schatz weder
von ihme/ noch dem Verkaͤuffer/ von ſeinem Ort
verruckt worden.

Die Edelgeſtein/ und anders/ ſo man am
Meer-Geſtade findet/ ſeyn ſtracks/ nach Natuͤr-
lichem Recht/ des Finders/ aber nicht nach dem
geſchribnen Recht/ als/ nach welchem die Verjaͤh-
rung/ und das Recht der Lands-Fuͤrſtlichen/ oder
Hohen Obrigkeit/ Andern vorgezogen wird. Alſo
hat der Herr Churfuͤrſt zu Brandeburg/ als
Herzog in Preußen/ allein die Gerechtigkeit/ den
Agtſtein/ oder Bornſtein/ ſamlen zu laßen/ und
haben die Underthanen in Preußen hierinnen ih-
me nichts einzureden; moͤgen auch die Fremde
Raiſende Perſonen/ von der ſamlung deßelben
abgehalten werden. Anderthalben Meilen von
der Pillau wird der meiſte geſchoͤpft/ und ſeyn
laͤngſt am Ufer der Oſt-See etliche Galgen auf-

gericht
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0202" n="178"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 41. Frag/ des 3. Hundert.</hi></fw><lb/>
nem Lehenherren geben/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">concl.</hi></hi> 23. Wann Eine<supplied>r</supplied><lb/>
ein Hauß kaufte/ und der Verka&#x0364;uffer wißete/ daß<lb/>
ein Schatz darinn/ entweder von &#x017F;einem Vatter/<lb/>
oder einem andern Vorfahren/ vergraben lege;<lb/>
i&#x017F;t die Frag/ wann &#x017F;olcher gefunden entlich wurde/<lb/>
wem Er geho&#x0364;rte? darauff Er <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">conclus.</hi></hi> 24. ant-<lb/>
wortet/ dem Verka&#x0364;uffer; dieweil der Ka&#x0364;uffer ent-<lb/>
weder nichts davon wei&#x017F;t/ und al&#x017F;o den&#x017F;elben nicht<lb/>
be&#x017F;itzet/ ob Er &#x017F;chon den Boden hat; Oder/ daß<lb/>
ein Schatz da lige/ ihme wißend/ Er iedoch/ nach<lb/>
langer Be&#x017F;itzung/ ihme &#x017F;olchen nicht aigen ma-<lb/>
chen ko&#x0364;nne/ dieweil Er wei&#x017F;t/ daß es ein fremdes<lb/>
Guet &#x017F;eye; und u&#x0364;ber das/ &#x017F;olcher Schatz weder<lb/>
von ihme/ noch dem Verka&#x0364;uffer/ von &#x017F;einem Ort<lb/>
verruckt worden.</p><lb/>
          <p>Die Edelge&#x017F;tein/ und anders/ &#x017F;o man am<lb/>
Meer-Ge&#x017F;tade findet/ &#x017F;eyn &#x017F;tracks/ nach Natu&#x0364;r-<lb/>
lichem Recht/ des Finders/ aber nicht nach dem<lb/>
ge&#x017F;chribnen Recht/ als/ nach welchem die Verja&#x0364;h-<lb/>
rung/ und das Recht der Lands-Fu&#x0364;r&#x017F;tlichen/ oder<lb/>
Hohen Obrigkeit/ Andern vorgezogen wird. Al&#x017F;o<lb/>
hat der Herr Churfu&#x0364;r&#x017F;t zu Brandeburg/ als<lb/>
Herzog in Preußen/ allein die Gerechtigkeit/ den<lb/>
Agt&#x017F;tein/ oder Born&#x017F;tein/ &#x017F;amlen zu laßen/ und<lb/>
haben die Underthanen in Preußen hierinnen ih-<lb/>
me nichts einzureden; mo&#x0364;gen auch die Fremde<lb/>
Rai&#x017F;ende Per&#x017F;onen/ von der &#x017F;amlung deßelben<lb/>
abgehalten werden. Anderthalben Meilen von<lb/>
der Pillau wird der mei&#x017F;te ge&#x017F;cho&#x0364;pft/ und &#x017F;eyn<lb/>
la&#x0364;ng&#x017F;t am Ufer der O&#x017F;t-See etliche Galgen auf-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gericht</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[178/0202] Die 41. Frag/ des 3. Hundert. nem Lehenherren geben/ concl. 23. Wann Einer ein Hauß kaufte/ und der Verkaͤuffer wißete/ daß ein Schatz darinn/ entweder von ſeinem Vatter/ oder einem andern Vorfahren/ vergraben lege; iſt die Frag/ wann ſolcher gefunden entlich wurde/ wem Er gehoͤrte? darauff Er conclus. 24. ant- wortet/ dem Verkaͤuffer; dieweil der Kaͤuffer ent- weder nichts davon weiſt/ und alſo denſelben nicht beſitzet/ ob Er ſchon den Boden hat; Oder/ daß ein Schatz da lige/ ihme wißend/ Er iedoch/ nach langer Beſitzung/ ihme ſolchen nicht aigen ma- chen koͤnne/ dieweil Er weiſt/ daß es ein fremdes Guet ſeye; und uͤber das/ ſolcher Schatz weder von ihme/ noch dem Verkaͤuffer/ von ſeinem Ort verruckt worden. Die Edelgeſtein/ und anders/ ſo man am Meer-Geſtade findet/ ſeyn ſtracks/ nach Natuͤr- lichem Recht/ des Finders/ aber nicht nach dem geſchribnen Recht/ als/ nach welchem die Verjaͤh- rung/ und das Recht der Lands-Fuͤrſtlichen/ oder Hohen Obrigkeit/ Andern vorgezogen wird. Alſo hat der Herr Churfuͤrſt zu Brandeburg/ als Herzog in Preußen/ allein die Gerechtigkeit/ den Agtſtein/ oder Bornſtein/ ſamlen zu laßen/ und haben die Underthanen in Preußen hierinnen ih- me nichts einzureden; moͤgen auch die Fremde Raiſende Perſonen/ von der ſamlung deßelben abgehalten werden. Anderthalben Meilen von der Pillau wird der meiſte geſchoͤpft/ und ſeyn laͤngſt am Ufer der Oſt-See etliche Galgen auf- gericht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/202
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/202>, abgerufen am 16.04.2024.