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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 31. Frag/ des 3. Hundert.
lein aufkommen ist. Und obwoln die Mägd/ weil
sie noch in Diensten/ wie ietzt angedeutet/ ins ge-
mein nicht Jungfrauen genant werden/ so werden
Sie iedoch/ wann sie sich verheuraten/ also tituli-
ret/ und/ von Rechtswegen/ wann sie anderst noch
unbefleckt/ auff den Cantzeln/ mit disem Nahmen
ausgerueffen. Jst auch bey Hochzeiten gar gemein/
daß man fragt/ wievil die Braut Jungfrauen
gehabt habe? wiewol dieselben/ bey gemeinen
Hochzeiten/ mehrertheils Mägde seyn.

Die 31. Frag.
Was heißet man die Vier
Fälle?

DJese seyn 1. Wo die Sachen
lauter. 2. Wann/ wegen der Zeit/ ein
unwiderbringlicher Schaden zu erwar-
ten. 3. Wann die Sach wider den Gemeinen Nu-
tzen were. Und dann 4. Wann die Sach keinen
Verzug leidete. Darauff dann die Mandata,
oder Bevelch/ beym Cammergericht/ ohne Clau-
sul/ erfolgen. Sihe VVehner. in pract. observat.
lit. V
.
v. Vier Fälle/ p. 641. und Philipp. Knip-
schildt/ de jur. & privileg. Civit. Imper. lib. 2. c. 33.
num
.
145. da Er auch sagt/ dieweil die Reichs-
Stätte dem Reich/ und dem Keyser/ ohnmittel-
bar underworffen/ so können sie auch nicht anders-
wo/ als vor dem Keyser/ dem Cammer gericht/ und
vor ihren Richtern der ersten Jnstantz/ angelangt

wer-

Die 31. Frag/ des 3. Hundert.
lein aufkommen iſt. Und obwoln die Maͤgd/ weil
ſie noch in Dienſten/ wie ietzt angedeutet/ ins ge-
mein nicht Jungfrauen genant werden/ ſo werden
Sie iedoch/ wann ſie ſich verheuraten/ alſo tituli-
ret/ und/ von Rechtswegen/ wann ſie anderſt noch
unbefleckt/ auff den Cantzeln/ mit diſem Nahmen
ausgerueffen. Jſt auch bey Hochzeiten gar gemein/
daß man fragt/ wievil die Braut Jungfrauen
gehabt habe? wiewol dieſelben/ bey gemeinen
Hochzeiten/ mehrertheils Maͤgde ſeyn.

Die 31. Frag.
Was heißet man die Vier
Faͤlle?

DJeſe ſeyn 1. Wo die Sachen
lauter. 2. Wann/ wegen der Zeit/ ein
unwiderbringlicher Schaden zu erwar-
ten. 3. Wann die Sach wider den Gemeinen Nu-
tzen were. Und dann 4. Wann die Sach keinen
Verzug leidete. Darauff dann die Mandata,
oder Bevelch/ beym Cammergericht/ ohne Clau-
ſul/ erfolgen. Sihe VVehner. in pract. obſervat.
lit. V
.
v. Vier Faͤlle/ p. 641. und Philipp. Knip-
ſchildt/ de jur. & privileg. Civit. Imper. lib. 2. c. 33.
num
.
145. da Er auch ſagt/ dieweil die Reichs-
Staͤtte dem Reich/ und dem Keyſer/ ohnmittel-
bar underworffen/ ſo koͤnnen ſie auch nicht anders-
wo/ als vor dem Keyſer/ dem Cammer gericht/ und
vor ihren Richtern der erſten Jnſtantz/ angelangt

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[140/0164] Die 31. Frag/ des 3. Hundert. lein aufkommen iſt. Und obwoln die Maͤgd/ weil ſie noch in Dienſten/ wie ietzt angedeutet/ ins ge- mein nicht Jungfrauen genant werden/ ſo werden Sie iedoch/ wann ſie ſich verheuraten/ alſo tituli- ret/ und/ von Rechtswegen/ wann ſie anderſt noch unbefleckt/ auff den Cantzeln/ mit diſem Nahmen ausgerueffen. Jſt auch bey Hochzeiten gar gemein/ daß man fragt/ wievil die Braut Jungfrauen gehabt habe? wiewol dieſelben/ bey gemeinen Hochzeiten/ mehrertheils Maͤgde ſeyn. Die 31. Frag. Was heißet man die Vier Faͤlle? DJeſe ſeyn 1. Wo die Sachen lauter. 2. Wann/ wegen der Zeit/ ein unwiderbringlicher Schaden zu erwar- ten. 3. Wann die Sach wider den Gemeinen Nu- tzen were. Und dann 4. Wann die Sach keinen Verzug leidete. Darauff dann die Mandata, oder Bevelch/ beym Cammergericht/ ohne Clau- ſul/ erfolgen. Sihe VVehner. in pract. obſervat. lit. V. v. Vier Faͤlle/ p. 641. und Philipp. Knip- ſchildt/ de jur. & privileg. Civit. Imper. lib. 2. c. 33. num. 145. da Er auch ſagt/ dieweil die Reichs- Staͤtte dem Reich/ und dem Keyſer/ ohnmittel- bar underworffen/ ſo koͤnnen ſie auch nicht anders- wo/ als vor dem Keyſer/ dem Cammer gericht/ und vor ihren Richtern der erſten Jnſtantz/ angelangt wer-

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/164>, abgerufen am 25.04.2024.